Wenn Sie nicht wissen wollen, wen man in den nächsten vier Jahren «Weltmeister» betiteln wird, sollten Sie in den nächsten Tagen nicht nur jeglichen Kontakt mit dem allwissenden Internet vermeiden, sondern auch bitte ab hier nicht mehr weiterlesen (Spoiler-Alarm, so der neudeutsche Begriff). In der Tat gibt es mehr als rein sportliche Erklärungen, warum wir die Nachfolger der Deutschen bereits vor dem Finalspiel kennen. Bei der Escher Jeunesse sollte man genau jetzt und hier hellhörig werden.
Dabei dürfte dies für den Tageblatt-Leser ohnehin keine Überraschung mehr sein. Am 4. September 2017 sagte FLF-Präsident Paul Philipp folgende Sätze: «Ich bin nach wie vor davon überzeugt, dass Frankreich das beste Nationalteam ist, das es derzeit gibt. Auch wenn sie das gegen uns nicht gezeigt haben.» Zwischen der eindeutigen Aussage und dem 0:0 der Luxemburger Nationalelf gegen den zukünftigen Branchenprimus lagen gerade einmal zwölf Stunden. Wundern Sie sich nicht, wenn Sie in Zukunft öfters auf die Formulierungen «Weltmeisterpunktabknüpfer» oder «Weltmeisterunentschiedenspieler» stoßen.
Nun aber zu den Tatsachen, die eindeutig belegen werden, warum Frankreich zwei Nationalfeiertage in Serie begießen wird. Kennen Sie Dana International? Nein? Macht nichts, ich auch nicht. Fakt ist allerdings, dass sich diese «Dame» 1998 beim Eurovision Song Contest durchsetzte. Bis hierhin nichts Ungewöhnliches. Es war allerdings bis vor wenigen Wochen der letzte Sieg für Israel – bis eben Netta (muss man auch nicht kennen) dies wiederholte. Zufall? Wer hat in den zwei besagten Jahren die Champions League gewonnen? Zugegeben, die Galaktischen tun das regelmäßig, aber eben auch 1998 und 2018.
Genauso starteten die «Bleus» beide Male aus der Gruppe C heraus und Kroatien hatte es unter die letzten vier geschafft. «DD» nominierte genau wie Aimé Jacquet neun Spieler aus der Ligue 1 für die Mission Titel. Es war übrigens gar nicht schwer, erneut einen Zusammenhang mit Bayern München in diese Zeilen einzubringen. Außenverteidiger 1998: Bixente Lizarazu. Außenverteidiger 2018: Benjamin Pavard, der den VfB Stuttgart nächstes Jahr verlässt, wird bereits jetzt mit der Säbener Straße in Verbindung gebracht.
Und nun zur Quintessenz: 1999 wurde die Escher Jeunesse Meister und Pokalsieger … Heute werden Sie niemanden bei den Schwarz-Weißen erreichen, die kramen in den Geschichtsbüchern und kopieren ihre Anekdoten von damals.
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