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Champions LeagueAm Ziel der Träume: Premieren-Sieg für Manchester City

Champions League / Am Ziel der Träume: Premieren-Sieg für Manchester City
Erstmals in der Vereinsgeschichte holte Manchester City den Titel in der Champions League Foto: AFP/Paul Ellis

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Bis in die Morgenstunden feierte Manchester City den Premieren-Sieg in der Champions League. Während Pep Guardiola eine Königsklassen-Ära mit dem Club plant, grübelt Ilkay Gündogan über seine Zukunft.

Am Morgen nach der wilden Titel-Party am Bosporus öffnete Ilkay Gündogan seine müden Augen – und fühlte sich nicht sofort wie ein Champions-League-Gewinner. „Ich habe ein paar Momente gebraucht, um zu realisieren, dass das nicht doch nur ein Traum war“, sagte der Kapitän von Manchester City am Sonntag der Deutschen Presse-Agentur. Doch die rund 200 Glückwunsch-Nachrichten auf seinem Handy und die süßen Erinnerungen vom hart erkämpften 1:0 (0:0)-Finalsieg in Istanbul gegen Außenseiter Inter Mailand holten den deutschen Nationalspieler schnell zurück in die rosige Realität. 

„Selten bin ich so glücklich in meinem Leben aufgewach“, berichtete der 32-Jährige: „Die Nacht war der Wahnsinn – und natürlich ziemlich kurz.“ Doch die Glücksgefühle über den ersten Sieg in seinem dritten Königsklassen-Finale vertrieben jede Müdigkeit. „Jeder, der meinen Weg verfolgt hat, weiß, wie lange ich diesem Titel hinterhergejagt habe.“ Genau wie sein Trainer Pep Guardiola, der sogar zwölf Jahre auf seinen dritten Champions-League-Triumph warten musste. Citys Premieren-Sieg im wichtigsten Clubwettbewerb nach vielen vergeblichen Anläufen sei „eine große Erleichterung für uns alle“, sagte Guardiola.

Keine Experimente

Entsprechend ausgiebig feierten die Cityzens den Triumph bis in die frühen Morgenstunden. Ausnahmestürmer Erling Haaland, der im Finale eher blass geblieben war, postete auf Instagram gegen 7.00 Uhr ein Bild von sich mit einer Sieger-Zigarre. Nach der Rückkehr am Sonntag dürfen sich die Triple-Helden etwas erholen, ehe sie am Montagabend bei der Trophäen-Parade in Manchester gemeinsam mit den Fans weiterfeiern.

Gündogan hatte seinen großen Auftritt schon auf dem Finalrasen im Atatürk-Olympiastadion. Ausgerechnet in der Heimat seiner Eltern und Großeltern durfte er den Henkelpokal im Konfettiregen und zur emotionalen Champions-League-Hymne in den Nachthimmel stemmen. „Vielleicht“, meinte Gündogan, „war es Schicksal, dass wir hier gewinnen“. Ein ähnliches Gefühl überkam auch Guardiola: „Dieses Finale stand in den Sternen.“

City beendet seinen Albtraum, Guardiola sein besonderes Drama

AS

Und diesmal vercoachte er es nicht, auf Experimente wie im verlorenen Endspiel vor zwei Jahren gegen den FC Chelsea verzichtete der Trainer. „City beendet seinen Albtraum, Guardiola sein besonderes Drama“, schrieb die spanische Zeitung AS.

In der Stunde des Triumphs zeigte Guardiola aber keine großen Emotionen. Genugtuung, dass er seine Kritiker verstummen ließ? Stolz, dass er als erster Trainer nun zwei verschiedene Clubs zum Titel-Triple aus Champions League, Meisterschaft und nationalen Pokal geführt hat? All das schien dem früheren Erfolgstrainer des FC Barcelona nicht so wichtig zu sein. Er sei „unglaublich zufrieden“ und fühle sich „okay“ – viel mehr aber angeblich nicht. 

Eine Ära prägen

Guardiola war mit den Gedanken schon in der Zukunft. Das Trainergenie will mit den Cityzens eine Ära in der Königsklasse prägen. Es gebe Champions-League-Sieger, die schnell wieder von der Bildfläche verschwunden seien, „wer mich kennt, weiß, dass das nicht passiert“, sagte Guardiola angriffslustig. Mit erkennbarer Ironie schickte er auch eine Kampfansage an Rekordsieger Real Madrid, der den wichtigsten Clubwettbewerb 14-mal gewonnen hat. „Sei vorsichtig, Real Madrid, denn wir sind dir auf den Fersen.“

Die Erwartungshaltung der Besitzer aus Abu Dhabi, die seit dem Einstieg 2008 geschätzt etwa zwei Milliarden Euro für Transfers investiert haben, ist klar. City-Boss Khaldoon al-Mubarak habe ihm direkt nach dem Schlusspfiff gesagt, dass das Finale im nächsten Jahr in London stattfinde, berichtete Guardiola schmunzelnd: „Meine Antwort an ihn verrate ich lieber nicht, die war unpassend.“ Die Eigner um Scheich Mansour bin Zayed Al-Nahyan, der der Mannschaft in Istanbul einen seiner höchst seltenen Besuche abstattete, seien der Hauptgrund für Citys Erfolg, meinte Guardiola: „Ohne sie wären wir nicht hier.“

Ob Gündogan die geplante Ära mitprägen wird, ist weiter offen. Angesichts der jüngsten Finals im FA Cup und in der Champions League habe er die Thematik um seinen auslaufenden Vertrag „ein bisschen beiseite“ geschoben, „aber jetzt muss ich mich damit auseinandersetzen“. (dpa)


Im Überblick

Manchester City – Inter Mailand 1:0
Tor: 1:0 Rodrigo (68.)
Zuschauer: 71.412 (ausverkauft in Istanbul)


Haaland bester Torschütze und Topscorer

Erling Haaland von Manchester City hat sich mit zwölf Toren zum zweiten Mal nach 2021 die Torjägerkrone in der Champions League gesichert. Der Goalgetter der Citizens hat damit Mohamed Salah vom FC Liverpool (8 Treffer) sowie Kylian Mbappé von Paris Saint-Germain (7 Treffer) auf die Plätze zwei und drei verwiesen. Der 22 Jahre alte Norweger (12 Tore, 1 Vorlage) ist zudem mit Vinicius Junior von Real Madrid (7 Tore, 6 Vorlagen) der beste Scorer des bedeutendsten Wettbewerbs Europas.
Lionel Messi hat sich die Torjägerkrone sechsmal gesichert, getoppt wird der Argentinier lediglich von Cristiano Ronaldo, der den Titel siebenmal errungen hatte und mit 17 Treffern 2013/14 die beste Ausbeute in einer Spielzeit vorweisen kann. (SID)