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Tirreno-Adriatico6. Etappe: Schmidt siegt, Drucker wegen Bronchitis raus

Tirreno-Adriatico / 6. Etappe: Schmidt siegt, Drucker wegen Bronchitis raus
Mads Würtz Schmidt aus Dänemark von Team Israel Start-Up Nation überquert die Ziellinie und feiert seinen Etappensieg Foto: Marco Alpozzi/dpa

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Mads Würtz Schmidt (Israel Start-Up Nation) hat am Montag die 6. Etappe von Tirreno-Adriatico gewonnen. Der Däne war am Ende der stärkste Fahrer aus der Ausreißergruppe. Für Jempy Drucker (Cofidis) endete die Rundfahrt am Montag.

Es hätte eigentlich für Jempy Drucker nicht besser anfangen können, als seine Mannschaft gleich auf der ersten Etappe der Etoile de Bessèges – Tour du Gard (2.1) in Form von Christophe Laporte den Sieg einfuhr. Danach ging es für Drucker, aber auch für Cofidis, in die falsche Richtung. Cofidis gewann seitdem kein Rennen mehr, bei den Klassikern Omloop Het Nieuwsblad (1.UWT) und Kuurne-Brüssel-Kuurne (1.Pro) konnte Drucker keine persönlichen Akzente setzen. 

Auch bei Tirreno-Adriatico blieb der 34-Jährige mit seinem Team erfolglos – am Montag folgte dann der krankheitsbedingte Ausstieg. Schon zu Beginn der Rundfahrt hatte Drucker mit einer Bronchitis zu kämpfen, am Sonntag wurde die Krankheit dann aufgrund des Regens und der Kälte schlimmer. Am Montag hatte er Atemprobleme und verließ das Rennen. Ob der Cofidis-Profi wie geplant am Samstag bei Mailand-Sanremo (1.UWT) starten wird, ist noch unklar. 

Abseits des Geschehens um Drucker wirkte das Peloton am Montag etwas müde. Auf der 6. Etappe von Tirreno-Adriatico konnten sich sechs Fahrer bereits ziemlich früh absetzen: Simone Velasco (Gazprom-RusVelo), Jan Bakelants (Intermarché-Wanty-Gobert), Mads Würtz Schmidt (Israel Start-Up Nation), Brent van Moer (Lotto Soudal), Nelson Oliveira (Movistar) und Emils Liepins (Trek-Segafredo). Dahinter machte niemand große Versuche, die Ausreißer einzuholen. Ab und an zeigten sich die Teams der Sprinter an der Spitze des Hauptfeldes – Jumbo, Lotto Soudal oder UAE, doch zwingend schien das während der 169 Kilometer nie wirklich zu sein. 

50 Kilometer vor dem Ziel sank der Vorsprung des Sextetts zwar etwas, doch mit über vier Minuten Abstand zum Feld standen die Erfolgschancen weiter gut. Zehn Kilometer vor dem Ziel wussten die Angreifer, dass sie den Etappensieg unter sich ausmachen würden. Durch eine Tempoverschärfung schaffte es die „Echappée“, mit Liepins den wohl schnellsten Fahrer aus der Gruppe abzuhängen. Bis zur roten Flagge (letzter Kilometer) blieb es bei den fünf Fahrern – am Ende war der Träger des Bergtrikots, Schmidt, der Stärkste. Das grüne Trikot des besten Bergfahrers trägt er repräsentativ, da Tadej Pogacar (UAE) diese Wertung anführt, aber das Trikot des Gesamtführenden trägt. „Es bedeutet mir alles“, erklärte der Etappensieger. „Ich hatte kein Straßenrennen mehr gewonnen, seit ich Profi geworden bin, deshalb ist das eine große Erleichterung. Ich habe fünf Jahre lang dafür gekämpft. Ich wollte heute (Montag) in der Spitzengruppe sein und sehen, ob wir bis zum Ende durchhalten und um den Etappensieg kämpfen können. Was die Ausreißer betrifft, so haben wir sehr gut zusammengearbeitet und immer wieder Druck gemacht, um die Moral des Pelotons zu brechen. Und ich persönlich habe mich im Finale gut gefühlt.“

Etwas mehr als eine Minute nach Würtz Schmidt überquerte das Peloton die Ziellinie – den eher unbedeutenden Sprint des Hauptfelds gewann Tim Merlier (Alpecin Fenix) vor Davide Ballerini (Deceuninck-Quick Step) und Elia Viviani (Cofidis). Die Gesamtwertung scheint vor dem heutigen Zeitfahren entschieden. Über eine flache Etappe von 10,1 Kilometern rund um San Benedetto del Tronto geht Pogacar mit 1 Minute und 15 Sekunden Vorsprung auf Wout van Aert (Jumbo) auf die Strecke.

Im Überblick

6. Etappe: Castelraimondo – Lido di Fermo (169 km)
1. Mads Würtz Schmidt (DEN/Israel Startup) in 3:42:09 Stunden
2. Brent van Moer (B/Lotto Soudal) 
3. Simone Velasco (I/Gazprom)
4. Jan Bakelants (B/Intermarché)
5. Nelson Oliveira (POR/Movistar) alle gleiche Zeit
6. Emils Liepins (LAT/Trek) +0:25 Minuten
7. Tim Merlier (BEL/Alpecin) +1:09 Minuten
8. Davide Ballerini (I/Quick Step) 
9. Elia Viviani (I/Cofidis) 
10. Max Kanter (D/DSM) alle gleiche Zeit
… 134. Kevin Geniets (LUX/FDJ) +3:13
… DNF Jempy Drucker (LUX/Cofidis)

Gesamtwertung nach 6 von 7 Etappen: 
1. Tadej Pogacar (SLO/UAE) in 26:24:59 Stunden
2. Wout Van Aert (B/Jumbo) +1:15 Minuten
3. Mikel Landa Meana (E/Bahrain) +3:00
4. Egan Bernal Gomez (COL/Ineos) +3:30
5. Matteo Fabbro (I/Bora) +3:54
6. Tim Wellens (B/Lotto) +4:30
7. João Almeida (POR/Quick Step) +4:42
8. Romain Bardet (F/DSM) +5:03
9. Vincenzo Nibali (I/Trek) +5:54
10. Simon Yates (GB/BikeExchange) +6:58 
… 107. Geniets +54:19 

Paris-Nice: Schachmann wehrt sich gegen Kritik

Maximilian Schachmann ist ein Traumstart in die Saison gelungen. Der Bora-Profi wiederholte seinen Triumph bei Paris-Nizza. Die nächsten Ziele sind schon ausgemacht. Ausgelassen war der Jubel trotzdem nicht. Die teils negativen Kommentare in den sozialen Medien zu seiner erfolgreichen Titelverteidigung stimmten den Berliner nachdenklich. „Es ist schade, dass sich einige Leute online eine Meinung bilden und lautstark kundtun, obwohl sie nicht im Rennen waren und wissen, was das ganze Rennen über geschehen ist“, sagte Schachmann dem SID. „Gemischte Gefühle“ hatte er schon nach der Zielankunft in Levens beschrieben. Auch am Tag danach wirkte das Geschehen der Schlussetappe nach. Schachmann und der Rest des Hauptfeldes sollen sich unsportlich verhalten haben, als in der finalen Phase nicht auf den gestürzten Gesamtführenden Primoz Roglic gewartet wurde. Ein Vorwurf, der nicht nur für Schachmann, sondern auch für Roglic und dessen Betreuerstab unhaltbar war. „Ich habe ein paar Fehler gemacht“, sagte Roglic, der sich beim ersten von zwei Stürzen die Schulter ausgerenkt hatte. Grischa Niermann, Roglics Sportlicher Leiter beim Team Jumbo-Visma, wurde noch deutlicher: „Wir haben das selbst verbockt. Niemand anderes trägt die Verantwortung dafür.“ Das habe ihm auch Vuelta-Sieger Roglic nach der Zielankunft gesagt, erklärte Schachmann. „Er war in keinster Weise sauer. Ich glaube, er war in erster Linie sauer auf sich selbst, dass er zweimal auf der Nase lag“, sagte Bora-Profi Schachmann. Es baue ihn auf, dass neben Roglic und Niermann auch „gestandene Radprofis mir geschrieben haben, dass ich es genießen soll, weil ich es verdient habe. Das ist das Wichtigste.“