Auf die Frage, ob Malmö in der heutigen Begegnung die Favoritenrolle einnehme, sagte F91-Düdelingen-Coach Carlos Fangueiro gestern in der Pressekonferenz sofort: „Ja, ganz sicher.“ Und er listete gleich mehrere Gründe dafür auf: „Die Geschichte, das Stadion, die Stimmung dort, die Qualität der Spieler, das Budget etc.“ Aber die Düdelinger sind darauf vorbereitet und wollen den schwedischen Rekordmeister vor Probleme stellen. „Wir haben schon Erfahrung gegen Teams mit größerem Budget und auch in großen Stadien gesammelt“, so Fangueiro. Dies seien gerade die Dinge, die seine Spieler motivieren.

In den Auswärtsspielen hat Düdelingen in der Champions-League-Qualifikation stets einen starken Eindruck hinterlassen. „Jeder ist immer für diese Begegnungen motiviert. Unsere Spieler sind es sonst nicht gewohnt, in großen Stadien zu spielen. Sie kommen hier auf das Feld und sind begeistert“, sagt er.

Diese Begeisterung will der F91 nun mit in die Partie gegen Malmö nehmen, wohlwissend, dass man es mit einem wohl stärkeren Gegner zu tun haben wird. Malmö hat gerne Ballbesitz, erklärte Fangueiro: „Sie sind gut organisiert, pressen hoch und spielen manchmal in einer Linie mit sieben Angreifern. Es ist eine kollektiv starke und erfahrene Truppe.“ Mit dem Finnen Niklas Moisander hat Malmö beispielsweise einen Spieler in seinen Reihen, der bereits bei Ajax Amsterdam oder auch Werder Bremen gespielt hat und in seiner Karriere auf mehr als 60 Länderspiele kommt. Auch das schwedische Trio Isaac Thelin, Martin Olsson und Ola Toivonen bringt einiges an internationaler Erfahrung mit.

Malmö läuft den Erwartungen zurzeit aber hinterher. Nach der Trennung von Trainer Milos Milojevic fungiert Sportdirektor Andreas Georgson als Interimscoach. Er soll die Mannschaft nach dem Ausscheiden in der Champions-League-Qualifikation zurück in die Erfolgsspur führen. Wenn möglich schon heute Abend. Über Düdelingen sagte Georgson gestern: „Wenn sie in Europa in der dritten Qualifikationsrunde stehen, sind sie eine Mannschaft, die Respekt verdient. Es ist ein mutiges und gut organisiertes Team. Aber es gibt auch Schwächen, die wir möglichst ausnutzen wollen.“

Im Gegensatz zum F91 befindet sich Malmö schon seit Monaten voll im Spielbetrieb. In der schwedischen Liga sind in der laufenden Saison bereits 16 Spieltage gespielt. „Das ist ein Nachteil für uns. Um eine Mannschaft auf physischem, mentalem und technischem Niveau top vorzubereiten, braucht man mindestens sechs Wochen“, so Fangueiro. Und der F91 hatte gerade mal drei, bevor die ersten europäischen Begegnungen anstanden – ist aber mittlerweile im Rhythmus angekommen. Und nach dem Ausscheiden in der Champions-League-Qualifikation gegen Pjunik Erewan (1:0 im Hinspiel, 1:4 im Rückspiel) sind die Düdelinger, die ohne den verletzten Eliot Gashi auskommen müssen, nun in der Qualifikation zur Europa League bereit für die nächste große Herausforderung.