Ein guter Esel stößt sich nur einmal, sagt ein Sprichwort. Demzufolge wäre der Fonds du Kirchberg kein guter Esel, denn er steht im Begriff, einen vor Jahren gemachten Fehler zu wiederholen.
Man muss wissen, dass bei der Urbanisierung des Kirchbergs der Fonds verschiedene Parzellen nicht verkaufte, bzw. dass der Fonds bei zum Bau von Apartmenthäusern verkauften Parzellen gewisse Teile dieser Parzellen zurückbehielt, um dort, zu den Straßenseiten hin, z.B. Kinderspielplätze oder sonstige Einrichtungen zu verwirklichen.
Ein diesbezügliches Anschauungsbeispiel, wo Theorie und Praxis vollständig auseinanderklaffen, findet man zwischen der rue Bernhoeft und der rue Edward Steichen. In der rue Bernhoeft steht eine in die Jahre gekommene Schautafel, worauf ein temporärer Garten grafisch und dreisprachig vorgestellt wird, mit Wäldchen, Schmetterlingssträuchern, Gemüsegarten, Lavendel, Sonnenblumenfeldern, Pfeifensträuchern und Wildblumenwiesen. In Wirklichkeit ist es ein heruntergekommener, verwilderter Platz mit lediglich ein paar bearbeiteten Minigartenparzellen, wo einiges Gemüse wächst. Alle anderen sogenannten Gartenparzellen liegen brach, sind von Unkraut überwuchert und auch von der sonstigen angekündigten Flora ist keine Spur. Ein Bild der Trauer und zum Schämen.
In der rue Bernhoeft, rechts neben dem Gebäude Nummer 10, gibt es ebenfalls einen in die Jahre gekommenen temporären Garten, der stark verlottert aussieht und wo auf der Mehrzahl der Miniparzellen kaum Gemüse wächst. Leute vom Land und mit Verstand haben vor Jahren, als dieses Experiment gestartet wurde, vorausgesagt, dass die Kirchberger Neugärtner nach der ersten Begeisterungszeit ihre Miniparzellen wie ein Spielzeug fallen und verwildern lassen würden. Was auch geschah!
Und jetzt, nach den offensichtlichen gescheiterten Versuchen in der rue Bernhoeft, geht der Fonds hin und plant dort zwei neue temporäre Gärten, neben Haus Nummer 12 und vor Haus Nummer 20. Die Lattenzäune stehen schon, die Miniparzellen sind provisorisch eingeteilt.
Eigentum verpflichtet, heißt es. Diese Rechtsregel scheint vom Fonds wenig beachtet zu werden. Eine Privatperson, die ihr Eigentum so vernachlässigen würde, wie der Fonds es auf Kirchberg tut, würde von den Nachbarn und von den staatlichen Instanzen zu Recht belangt werden. Der Staat selber aber scheint auf Kirchberg über allem zu stehen.
Der Verwaltungsrat des Fonds du Kirchberg täte gut daran, sich zur rue Bernhoeft zu bemühen, die dortige Katastrophe anzuschauen und den Befürwortern der temporären Gärten im Fonds, ob ihrer Nachlässigkeit, gehörig den Marsch zu blasen. Es wäre noch Zeit, ohne größere Kosten die Lattenzäune zu entfernen und einen kompetenten Landschaftsgärtner zu beauftragen, um dort blühende Stauden, bunte Sträucher, Sommerflieder usw. anzupflanzen und so das Straßenbild vorteilhaft zu verschönern, anstatt wie jetzt eine zusätzliche, nach einiger Zeit mit Sicherheit eintretende Verschandelung zu planen.
Ganz normal wenn Amateure
am Werk sind,aber als Profis
auftreten.
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onwarscheinlech