Tadej Pogacar (UAE) versuchte es an der Alpe d’Huez – wieder und wieder. Doch es war immer das gleiche Bild: Der Slowene attackierte, drehte sich um und sah das Gelbe Trikot an seinem Hinterrad. Jonas Vingegaard (Jumbo-Visma) war am Donnerstag nicht abzuschütteln. Vingegaard hatte lange die Hilfe seiner Teamkollegen, Sepp Kuss führte den Dänen fast sogar bis über die Ziellinie.
Pogacar sprintete auf den letzten hundert Metern nochmal, um Sekunden auf Vingegaard rauszufahren, doch auch im Schlussspurt blieb der Däne stur am Hinterrad des Slowenen. Pogacar fuhr als Fünfter über den Zielstrich und führte damit die Gruppe der Favoriten an, in der auch Gerraint Thomas (Ineos) und Enric Mas (Movistar) fuhren. „Tadej hat ein paarmal versucht, mich abzuhängen, aber das hatte ich erwartet, ich konnte kontern“, sagte Vingegaard. „Der gestrige Tag hat mich schon viel Energie gekostet, daher habe ich heute gar nicht über Zeitgewinne nachgedacht.“
Ganz vorne jubelte – 3:23 Minuten, ehe Pogacar die Ziellinie überquerte –Thomas Pidcock (Ineos). Der Brite war am Ende der stärkste Fahrer der „échappée du jour“, er setzte sich vor seinen ehemaligen Weggefährten Louis Meintjes (Intermarché-Wanty-Gobert Matériaux) und Chris Froome (Israel-Premier Tech) durch. Ein Luxemburger, der sich über den Sieg von Pidcock freute, war Sportminister Georges Engel. Es war der zweite Besuch des LSAP-Politikers an der Alpe d’Huez, aber sein erster als Sportminister. „Pidcock hat den U19-WM-Titel in der Gemeinde Sanem, wo ich Bürgermeister war, gewonnen“, erinnert er sich. „Darum freut mich das besonders.“
Zufriedener Jungels
Beeindruckt war Engel auch von der Stimmung an der Alpe d’Huez. Mal wieder waren Tausende Radsport-Fans, teilweise Radsport-Verrückte an den mythischen Berg gekommen. Das luxemburgische Tour-Duo Kevin Geniets (Groupama-FDJ) und Bob Jungels (Ag2r-Citroën) fuhr in der Gruppe der Favoriten zum Fuß des Berges. Geniets’ Arbeit war etwa 10 Kilometer vor dem „Sommet“ getan – dem hohen Tempo von Jumbo-Visma mussten viele Fahrer Tribut zollen.
Jungels biss sich in der Gruppe der Favoriten fest. Am Mittwochmorgen hatte der sportliche Leiter des Teams, Julien Jurdie, Jungels’ Ziel bei der Frankreich-Rundfahrt klar kommuniziert. „Nach der Etappe von Mittwoch wird Bob weiterhin auf das Gesamtklassement fahren. Aurélien (Paret-Peintre) wird nun Etappensiege anvisieren.“
Jungels ließ aber etwa 7,7 Kilometer vor dem Ziel abreißen. Der 29-Jährige fuhr seinen Rhythmus weiter und beendete das Rennen mit 6:06 Minuten Rückstand auf Pidcock als 17. „Ich hatte gute Beine“, erklärte der Luxemburger. „Drei große Berge waren zu fahren. Ich bin gut in der Gruppe der Favoriten drangeblieben und habe einen guten letzten Anstieg gezeigt. Ich bin aufgrund meines Gewichtes sehr nah ans Maximum herangefahren, was ich erreichen kann.“
Bei Temperaturen, die teilweise an der 40-Grad-Marke kratzten, hatten viele Fahrer Probleme mit den äußeren Bedingungen. „Es war sehr warm“, sagte Jungels. „Ich habe seit dem ersten Höhentrainingslager im Februar auch viel Richtung „heat adaptation“ gemacht. Auch die Tour de Suisse und das Trainingslager vor der Tour waren gut, um den Körper an die Hitze zu gewöhnen. Ich komme besser mit der Hitze zurecht als noch vor ein paar Jahren.“ Jungels beendete den Tag mit den Worten: „Ich bin zufrieden. Ich hoffe, die Mannschaft ist es auch.“ In der Gesamtwertung klettert Jungels um eine Position auf Platz 16.
Kevin Geniets beendete das Rennen mit 12:16 Minuten Rückstand auf Platz 32. In der Gesamtwertung belegt der Groupama-FDJ-Profi Platz 41, 1:09:26 Stunden hinter Vingegaard. Am Freitag kann das Peloton nach den anstrengenden Etappen in den Alpen durchschnaufen. Auf der 13. Etappe geht es über 192,6 Kilometer von Le Bourg d’Oisans nach Saint-Etienne. Es warten lediglich zwei Berge der dritten und einer der zweiten Kategorie. Es bietet sich den Sprintern die Chance auf eine Massenankunft – doch dafür müssen die Sprinterteams arbeiten. Denn die Ausreißer lauern auf ihre Chancen.
Im Überblick
12. Etappe: Briancon – Alpe d’Huez (165,5 km):
1. Thomas Pidcock (Großbritannien/Ineos Grenadiers) 4:55:24 Stunden, 2. Louis Meintjes (Südafrika/Intermarche-Wanty-Gobert Materiaux) 00:48 Minuten zurück, 3. Chris Froome (Großbritannien/Israel-Premier Tech) 2:06, 4. Neilson Powless (USA/EF Education-EasyPost) 2:29, 5. Tadej Pogacar (Slowenien/UAE Team Emirates), 6. Jonas Vingegaard (Dänemark/Jumbo-Visma), 7. Geraint Thomas (Großbritannien/Ineos Grenadiers) alle 3:23, 8. Enric Mas (Spanien/Movistar Team), 9. Sepp Kuss (USA/Jumbo-Visma) beide 3:26, 10. Giulio Ciccone (Italien/Trek-Segafredo) 3:32, … 17. Bob Jungels (Luxemburg/Ag2r-Citroën) 6:06, … 32. Kevin Geniets (Luxemburg/Groupama-FDJ) 32:16
Gesamtwertung nach 12 von 21 Etappen:
1. Vingegaard 46:28:46 Stunden, 2. Pogacar 2:22 Minuten zurück, 3. Thomas 2:26, 4. Bardet 2:35, 5. Yates 3:44, 6. Quintana 3:58, 7. Gaudu 4:07, 8. Pidcock 7:39, 9. Mas 9:32, 10. Alexander Wlassow (Russland/Bora-hansgrohe) 10:06, … 16. Jungels 22:00, … 41. Geniets 1:09:26 Stunde
de Pidcock ass net schlecht, 1999 gebuer, hat bis elo de Maillot blanc gedroen, bis de Pogacar de Maillot gewieselt huet
den Tour ass nach net zu Enn, do kann nach Villes passéieren ..
de Bob wäist sech an de Pyrénéen rem .. se gespaant