17.000 Dauerkarten verkauft, erstmals mehr als 20.000 Mitglieder und ein fast volles Stadion zum Saisonauftakt: Der 1. FC Kaiserslautern wird bei seinem Comeback in der 2. Fußball-Bundesliga nach mehr als vier Jahren von einer riesigen Welle der Euphorie getragen. „Wir freuen uns über den Zuspruch und wollen den Betzenberg gemeinsam mit den Fans wieder zu einer Festung machen“, sagte Sport-Geschäftsführer Thomas Hengen vor dem Eröffnungsspiel gegen den Aufstiegsanwärter Hannover 96 an diesem Freitag (20.30 Uhr).
Nach vier Spielzeiten in der 3. Liga und einer im Jahr 2020 erfolgreich abgeschlossenen Insolvenz in Eigenverwaltung sind die Begeisterung und der Stolz der Menschen über die Rückkehr der Roten Teufel auf die große Fußballbühne überall in der Pfalz spürbar. Und auch die Liga erhält etwas mehr Glanz. „Ich glaube, es kommt nicht von ungefähr, dass wir dieses erste Spiel der Saison spielen dürfen. Es interessieren sich einfach sehr viele Leute für diesen Verein“, sagte FCK-Kapitän Jean Zimmer der Deutschen Presse-Agentur.
Sportlich wird der viermalige deutsche Meister wohl eher gegen den Abstieg als um den Aufstieg kämpfen. Tradition und Fans sind aber erstklassig. „Am Ende der vergangenen Saison hat man gesehen, was das Stadion für eine Macht hat. Das müssen wir für uns nutzen“, sagte Zimmer. „Viele Mannschaften spielen hier nicht gerne, weil man oftmals sein eigenes Wort auf dem Platz nicht versteht.“
„Ein echter Kracher“
Diese Atmosphäre soll die Pfälzer im Auftaktspiel gegen Hannover, zu dem rund 40.000 Zuschauer im Fritz-Walter-Stadion erwartet werden, beflügeln. „Auf uns wartet ein echter Kracher“, sagte FCK-Trainer Dirk Schuster, „aber wir wollen einen guten Saisonstart hinlegen.“ Der 54-Jährige war erst unmittelbar vor der erfolgreichen Relegation gegen Dynamo Dresden verpflichtet worden und soll den Verein nun in der Liga halten.
Die Unterstützung der Anhänger könnte dabei ein wesentlicher Faktor sein. „Die Fans haben eine feine Antenne, was möglich ist. Die Euphorie soll weiter lodern, die wollen wir nicht bremsen. Der FCK lebt von der Heimstärke“, sagte Hengen und formulierte das Ziel: „Wir wollen länger in der Liga bleiben, müssen aber hart daran arbeiten, dass wir diese Saison sportlich überleben. Es wird eine verdammt schwere Liga. Gefühlt befindet sich die Hälfte der Clubs im Aufstiegsmodus.“
Kaiserslautern zählt nicht dazu. „Wir sollten demütig an die Sache herangehen“, hatte Hengen unlängst im dpa-Interview die Marschroute vorgegeben. „Das Ziel kann nur der Klassenerhalt sein.“ Das wissen auch die Spieler. „Für uns geht es jetzt darum, das Ganze nicht zu vermasseln. Wir wollen nicht wie eine Jo-Jo-Mannschaft auftreten und gleich wieder absteigen“, sagte Stürmer Terrence Boyd.
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