21 Mann hatten sich an der Spitze zusammengefunden, darunter bekannte Namen: Mit Ion Izzagirre (Cofidis) war ein Fahrer in der Gruppe, der schon bei allen Grand Tours einen Etappensieg feierte. Außerdem hatten neben Bob Jungels (Ag2r-Citroën) mit Luis Leon Sanchez (Bahrain-Victorious), Simon Geschke (Cofidis), Thibaut Pinot (Groupama-FDJ), Warren Barguil (Arkéa-Samsic), Rigoberto Uran (EF Education – Easy Post), Patick Konrad, Nils Politt (beide Bora-hansgrohe) und Wout van Aert (Jumbo-Visma) acht Fahrer aus der Gruppe eine Tour-Etappe gewonnen.
Dreieinhalb Minuten fuhr die Gruppe maximal auf das Peloton heraus. Das Tempo hatte es in sich. Am Col de la Croix zog die Gruppe das Tempo an. Zwar kamen einige Fahrer mit, doch Jungels’ Mannschaftskollege Benoît Cosnefroy „parkte“ komplett. Jungels attackierte dann am Col de la Croix, etwa 64 Kilometer vor dem Ziel. Weil sich keiner dem Luxemburger anschloss, war er auf sich alleine gestellt. Erst 1.300 Meter vor der Bergwertung gab es hinter Jungels eine Attacke von Geschke. Der Deutsche schloss zu dem Luxemburger auf, gewann die Bergwertung, doch ließ sich dann zurückfallen.
Eine interessante Entscheidung des Cofidis-Profis, doch Jungels zog sein Tempo weiter durch. Der Luxemburger baute den Vorsprung zu den Verfolgern und zum Peloton zwischenzeitlich auf 1:16, beziehungsweise 1:35 Minuten aus. Und dann wurde es ein Spiel mit der Zeit: 25 Kilometer vor dem Ziel hatte Jungels 1:50 vor der Gruppe Van Aert, 3:15 Minuten vor dem Feld. Die Verfolger verloren aber vor allem Zeit auf das Hauptfeld – taktisch wohl nicht die cleverste Entscheidung von Geschke.
Weil der Vorsprung zwischen Verfolgergruppe und der Gruppe der Favoriten schmolz, attackierte Pinot aus der „Groupe de chasse“ heraus. Pinot fuhr immer näher an Jungels ran, am Gipfel des Pas de Morgins hatte er 20 Sekunden Vorsprung auf Pinot und noch zehn Kilometer zu fahren.
Doch Jungels ließ sich den Sieg nicht mehr nehmen. Nach 192,9 Kilometern von Aigle nach Châtel – Les Portes du Soleil durfte Jungels jubeln. Zweiter wurde Jonathan Castroviejo (Movistar) mit 22 Sekunden Rückstand. Kevin Geniets (Groupama-FDJ) beendete die Etappe mit 12:02 Minuten Rückstand auf Platz 49. Im Gelben Trikot bleibt Tadej Pogacar, der als Fünfter die Gruppe der Favoriten anführte.
Im Überblick
9. Etappe: Aigle – Châtel – Les Portes du Soleil (193 km):
1. Bob Jungels (Luxemburg/Ag2r-Citroën) 4:46:39 Stunden, 2. Jonathan Castroviejo (Ineos Grenadiers) 0:22 Minuten zurück, 3. Carlos Verona (beide Spanien/Movistar Team) 0:26, 4. Thibaut Pinot (Frankreich/Groupama-FDJ) 0:40, 5. Tadej Pogacar (Slowenien/UAE Team Emirates) 0:49, 6. Jonas Vingegaard (Dänemark/Jumbo-Visma) beide gleiche Zeit, 7. Geraint Thomas (Großbritannien/Ineos Grenadiers) 0:52, 8. Adam Yates (Großbritannien/Ineos Grenadiers), 9. Enric Mas (Spanien/Movistar Team), 10. Nairo Quintana (Kolumbien/Arkea Samsic) alle gleiche Zeit, … 49. Kevin Geniets (Luxemburg/Groupama-FDJ) 12:02
Gesamtwertung nach 9 von 21 Etappen:
1. Pogacar 33:43:44 Stunden, 2. Vingegaard 0:39 Minuten zurück, 3. Thomas 1:17, 4. Yates 1:25, 5. Gaudu 1:38, 6. Bardet 1:39, 7. Pidcock 1:46, 8. Mas 1:50, 9. Neilson Powless (USA/EF Education-EasyPost) 1:55, 10. Quintana 2:13, … 16. Jungels 5:53, … 47. Geniets 32:37
Alles kommt zu dem der warten kann. Bravo Bob. Und ich meinte vorgestern noch du solltest nicht zu lange "lauern"! DAS war's.
Superleistung
Ein Meilenstein für den Radsport im "Ländchen" !
Nach den früheren vielen Etappensiegen von Charly GAUL in den Bergen und der Sieg am Galibier von Andy SCHLECK vor 11 Jahren,
wieder ein luxemburger langer Solo von Bob JUNGELS über 60Km.
Alle Fachleute hätten nie geglaubt dass er am Pas de Morgins fast 16Km lang die Verfolgungsmeuten in Schach halten könnte.
Enorme Leistung sofort auch International anerkannt !
Super Léschtung Bob,
Felicitatiounen,weider ësou.