Zur Mittagsstunde richten sich die Blicke nach Nyon. Dann entscheidet sich für die drei Luxemburger Vertreter, wohin die (erste) Reise im Sommer hingeht. Der F91 Düdelingen geht mit guten Karten in die Mission Champions League – denn aufgrund der UEFA-Fünfjahreswertung befindet sich der Luxemburger Meister unter den gesetzten Teams. Demzufolge treffen die Spieler von Trainer Carlos Fangueiro auf eine der 15 Mannschaften mit einem schlechteren Ranking. Angeführt wird diese Liste vom ältesten bosnischen Fußballverein: Zrinjski Mostar.
Bei diesem Namen werden wohl viele Erinnerungen wach. Nicht nur, dass Differdingen 2020 in Mostar ausgeschaltet wurde – gegen den gleichen Verein schrieb der F91 2005 unter Coach Michel Leflochmoan nationale Champions-League-Geschichte und qualifizierte sich erstmals für Runde zwei. Doch ein Wiedersehen wird es – zumindest in Runde eins – nicht geben. Nach der ersten Gruppeneinteilung blieben nur noch fünf mögliche Optionen, alle aus Osteuropa, übrig: Sutjeska Niksic (MNE), Schachzjor Salihorsk (BLR), Tobyl Qostanai (KAZ), Pjunik Jerewan (ARM) und KF Tirana (ALB).
Erspart bleibt somit allen Beteiligten ein Wiedersehen mit den Lincoln Red Imps. Der Meister aus Gibraltar war in den beiden vergangenen Saisons zur „bête noire“ des Luxemburger Fußballs avanciert: Sowohl UT Petingen als auch die Fola bissen sich an ihnen die Zähne aus. Die „Imps“ machten quer durch Europa von sich reden und qualifizierten sich 2021 für die Gruppenphase der Conference League. Genau wie beim F91 reichen die Punkte der Fünfjahreswertung allerdings nur in der ersten Runde für einen Platz unter den gesetzten Teams. Scheitert der F91 dagegen in Runde eins, rutscht der Luxemburger Meister in die Conference League und startet dort in der zweiten Runde des „Meisterwegs“.
Während das Teilnehmerfeld bei der Champions League noch übersichtlich ist, beginnen gleich 60 Vereine in Runde eins – und 106 in Runde zwei. Aus nationaler Sicht sind Vizemeister Déifferdeng 03 und Fola Esch von der ersten Auslosung betroffen, während RFCU Lëtzebuerg als Pokalsieger bereits für Runde zwei qualifiziert ist. Es handelt sich beim „Upgrade“ um eine Anpassung des Modus, da Russland von allen UEFA-Wettbewerben verbannt worden ist.
Die Escher sind eine der 30 gesetzten Mannschaften in Runde eins – und stehen im kompletten Ranking auf Platz sieben der 60 Teilnehmer. Eigentlich gute Aussichten für den Europapokalteilnehmer, der aber bekanntlich den Abgang von vielen Leistungsträgern verkraften muss. Vikingur (FRO), Tre Fiori (SMR), Sligo Rivers (IRL), Cliftonville (NIR) oder Santa Coloma (AND) heißen die fünf möglichen Gegner.
Déifferdeng 03 hat aufgrund seiner langen Abwesenheit auf der europäischen Bühne einen schwereren Stand – und wird eine auf dem Papier stärkere Mannschaft zugelost bekommen. Nach der Gruppeneinteilung am Montag stand fest, dass die Differdinger auf einen der folgenden Vereine treffen werden: Olimpija Ljubljana (SVN), Buducnost Podgorica (MNE), Gzira United (MLT) oder St. Joseph’s FC (GIB).
Die Eckdaten
Champions League (mit Meister F91 Düdelingen):
Auslosung 1. Runde: am 14. Juni
Spieltage: am 5./6. und 12./13. Juli
Auslosung 2. Runde: am 15. Juni
Spieltage: am 19./20. und 26./27. Juli
Conference League (mit Vizemeister Déifferdeng 03 und Fola Esch):
Auslosung 1. Runde: am 14. Juni (D03 und Fola)
Spieltage: am 7. und 14. Juli
Auslosung 2. Runde: am 15. Juni (RFCUL ist als Pokalsieger bereits für die zweite Runde qualifiziert)
Spieltage: am 21. und 28. Juli
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