Unter Applaus erschien Jeff Strasser am Montagabend zur Vorstellungsrunde in der „Buvette“ des Stade Jos. Haupert. Die Herzen der Fans gewann er ganz am Ende der Pressekonferenz – als er nicht nur viel Lob für die hartgesottenen Schlachtenbummler verteilte, sondern auch verriet, dass unter dem heimischen Dach ein junger Trommler darauf lauern würde, sich den Krachmachern anschließen zu dürfen.
Zuvor hatte der 47-Jährige dann auch erklärt, schon seit vier Jahren mit Ex-Präsident Fabio Marochi und Nachfolger Thomas Gilgemann in Kontakt gestanden zu haben. Ein Treffen und konkrete Gespräche habe es dann nach der Vertragsauflösung bei der Jeunesse gegeben – an die er ansonsten noch sechs Monate gebunden gewesen wäre. Über die Dauer, die auf den Papieren des Progrès festgehalten wurde, wollte Strasser nicht sprechen: „Der Inhalt geht nur den Vorstand und mich etwas an. Zweitens interessiert mich die Arbeit auf dem Platz mehr als die Dauer eines Vertrags.“ Dass es am Ende sowohl beim Swift als auch bei den Schwarz-Weißen nur kurzzeitige Stationen wurden, sei nicht sein Wille gewesen, sagte Strasser. „Ich bin durchaus in der Lage, mich mittelfristig zu engagieren.“ Er fügte hinzu: „Es gab die eine oder andere Option. Die Wahl, nach Niederkorn zu kommen, ist Überzeugungssache.“
Bei Co-Trainer Christian Joachim und Fitnesstrainer Thomas Tayebi, die mit ihm von Esch nach Niederkorn kommen, war die administrative Lage anders – da deren Verträge Ende Juni ohnehin ausgelaufen wären. „Wir haben über ein Jahr gut zusammengearbeitet. Es klappte nicht nur, was das Fachliche anging, sondern ebenfalls menschlich.“ Bis zum Trainingsauftakt am 20. Juni will man beim Progrès ebenfalls einen neuen Torwarttrainer präsentieren.
Mit dem unausgesprochenen Ziel, den Verein nach zwei Jahren Abstinenz wieder auf Europapokal-Ränge zu führen. Für Präsident Gilgemann ist klar, dass die Qualitäten vorhanden sind, immerhin habe man vor drei Monaten noch auf Platz eins gestanden. Strasser fügte hinzu: „Der Klub ist strukturiert und organisiert. Der Progrès hat regelmäßig in den oberen Zonen der Tabelle mitgespielt. Die Aufgabe ist es, in der gleichen Richtung weiterzumachen.“
Das gilt ebenfalls für die Politik der Gelb-Schwarzen, die talentierten Spielern beim Wechsel in den Profibereich auch in Zukunft keine Steine in den Weg legen will. „Damit riskiert man zwar, von Zeit zu Zeit die sportlichen Ergebnisse zu gefährden. Andererseits hält sich der Verein an seine Worte. Das ist für einen Trainer nicht immer einfach, wie man vergangene Saison gesehen hat. Aber der Verein gewinnt an Glaubhaftigkeit, Image und finanziell.“
Die Rückkehr von Sébastien Thill wird nur von kurzer Dauer sein. Er wird am Montag beim Trainingsauftakt dabei sein, da Sheriff Tiraspol die Kaufoption vor ein paar Wochen nicht gezogen hat. Am Donnerstag werden acht Erstlizenzen vorgestellt, die bereits unterschrieben haben. Dazu gehören David Turpel, Jader Soares und Alexandre Sacras. Laurent Pomponi wurde an Differdingen ausgeliehen, Irvin Latic wechselt zum Swift. Adrien Ferino verlässt Niederkorn in Richtung Thionville, Mathias Jänisch hat sich Käerjeng angeschlossen und Kapitän Aldin Skenderovic geht zum F91.
Mit Victor da Costa wurde der Posten des Generaldirektors neu besetzt. Aus den eigenen Reihen kommt ebenfalls der neue Sportdirektor: Samuel Scholer, der seit vier Jahren Jugendkoordinator des Progrès war, ist in Zukunft für die erste Mannschaft tätig. Als Teammanager wurde Jonathan Rigo vorgestellt.
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