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Auftakt der Nations LeagueGegen Litauen muss ein Sieg her

Auftakt der Nations League / Gegen Litauen muss ein Sieg her
Maxime Chanot (r.) fragt vor dem Duell gegen Litauen schon mal seine persönliche Hilfe von oben an Foto: Mélanie Maps/sportspress.lu

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Mit dem Duell gegen Litauen beginnt am Samstag die Nations League 2022 für die FLF-Auswahl. Gegen die Elf vom Baltikum ist ein Sieg fast schon Pflicht, wenn Luxemburg bis zum Schluss um den ersten Platz der Gruppe 1 mitspielen will.

Rein personell gesehen sind die Voraussetzungen allerdings nicht die allerbesten. Kapitän Laurent Jans (Sparta Rotterdam/NL) reiste nicht mit nach Litauen. Der Rechtsverteidiger zog sich im Trainingslager einen Sehnenanriss zu. Gut, dass Nationaltrainer Luc Holtz mit Marvin Martins (Austria Wien/AUT) einen fast ebenbürtigen Ersatz auf dieser Position hat. Länger stand bereits der Ausfall von Olivier Thill (Eyüpspor/TUR) fest, der bereits Anfang dieser Woche wegen seines Kreuzbandrisses im Escher CHEM operiert wurde. Für Thill wurde Diogo Pimentel (Jammerbugt/DK) nachnominiert. Den Platz von Thill im Mittelfeld wird der ehemalige Fola-Spieler jedoch wohl nicht übernehmen. Christopher Martins, Leandro Barreiro, Sébastien Thill und Mathias Olesen sind hier erste Wahl. In der Innenverteidigung ist Luxemburg etwas dünn besetzt. Maxime Chanot (New York City FC/USA) kehrt nach seiner Augenverletzung zurück in die Mannschaft und wird gegen Litauen eine Edgar-Davids-Brille tragen. Enes Mahmutovic (ZSKA Sofia/BUL) ist zwar Innenverteidiger, hat aber bereits seit Februar kein Spiel mehr bestritten. Weitere Alternativen für die Abwehrzentrale sind Olesen, der lange verletzte Lars Gerson (Kongsvinger IL/NOR) und Dirk Carlson (Erzgebirge Aue/D). Derzeit sieht es so aus, als würde es am Samstag keine größeren Überraschungen bei der Aufstellung von Luc Holtz geben.

Die Zeit der Experimente ist auch vorbei, denn am Samstag geht es um wichtige Punkte und den perfekten Start in die Nations-League-Gruppe 1. Litauen war bis jetzt stets ein Gegner, der der FLF-Auswahl gut lag. Im letzten Duell in Vilnius im Sommer 2019 hatten die Luxemburger jedoch so einige Probleme, das Unentschieden über die Runden zu bringen. Der Hauptgrund war die physische Spielweise der Elf vom Baltikum. Die Vergangenheit hat es schon mehrmals gezeigt: Körperlich starke Mannschaft liegen den „Roten Löwen“ eher nicht. Bei der Pressekonferenz am Freitag wies Holtz mehrmals auf die Rolle des Unparteiischen hin: „2019 hat Litauen in der zweiten Hälfte noch einmal eine Schippe draufgelegt. Sie werden mit Haken und Ösen arbeiten und der Schiedsrichter muss sehr genau aufpassen und einen sehr guten Job machen. Das könnte der Schlüssel des Spiels sein. Wir müssen mental stark sein und dürfen uns nicht auf ihre Spielchen einlassen.“

Holtz wollte sich am Freitag die Rolle des Favoriten nicht unterschieben lassen. „Die Weltrangliste sagt überhaupt nichts mehr aus. Gegen Litauen wie auch gegen die Färöer Inseln erwarten uns Spiele auf Messers Schneide. Details werden entscheiden, weil beide Nationen bis zum Schluss körperlich dagegenhalten werden. Es muss trotzdem das Ziel sein, diese Partie zu gewinnen und dann mehr Sicherheit vor dem zweiten Gruppenspiel zu haben“, sagt Holtz, dem der Kunstrasen in Vilnius so einige Sorgen bereitet: „Es ist für mich unverständlich, warum internationale Spiele auf Kunstrasen noch immer erlaubt sind. Das ist eine ganze andere Art von Fußball und ein Riesenvorteil für die Heimmannschaft.“

Vor dem Duell gegen Litauen waren für Holtz zwei Elemente wichtig, um die drei Punkte zu holen: „Wir müssen die Effizienz an den Tag legen, die uns in den vergangenen Monaten ein paar Mal gefehlt hat. Das Wichtigste ist aber die Motivation. Am Ende der 90 Minuten dürfen wir uns nichts vorwerfen lassen.“

Beim Gegner aus Litauen ist man gut vorbereitet auf Luxemburg – auch dank Reinhold Breu, der von der FLF über Austria Wien zum litauischen Verband gewechselt ist und Nationaltrainer Valdas Ivanauskas gut über den Gegner informiert hat. Holtz spielte diesen Faktor bei der Pressekonferenz runter: „Ich wünsche ihm viel Glück bei seiner Arbeit, aber er steht morgen nicht auf dem Platz, weshalb sein Einfluss nur sehr gering ist.“ Ivanauskas, der ehemalige HSV-Star (lesen Sie auch das Tageblatt-Interview in Freitagsnummer), kann nach Jahren der Dürre wieder auf ein paar Talente bauen, die in dieser Nations League ihre Feuertaufe bestehen sollen. Der ehemalige Stürmer geht ungefähr den gleichen Weg wie Holtz vor ein paar Jahren, als dieser oft junge Talente aus dem Ausland gestandenen Akteuren aus der BGL Ligue vorzog.

Die einheimische Presse warnte er am Freitag bereits vor allzu viel Euphorie: „Luxemburg ist kein Zwerg, obwohl das Land kleiner ist als Litauen … wir spielen nicht gegen Mannequins. Das ist ein Gegner mit starken Einzelkönnern.“