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U17-Europameisterschaft„Rote Löwen“ unterliegen Deutschland mit 0:3

U17-Europameisterschaft / „Rote Löwen“ unterliegen Deutschland mit 0:3
Die Rückkehr von Jayson Videira (r.) hat der FLF-Mannschaft gutgetan Foto: IFA

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Auch wenn es das Endergebnis nicht unbedingt wiedergibt: In ihrem zweiten Gruppenspiel der Europameisterschaft in Israel haben die jungen „Roten Löwen“ ein anderes, mutigeres Gesicht gezeigt. Im Duell gegen Deutschland – mit seinen Bundesliga-Profis – gab es zwar eine 0:3-Niederlage, aber eben auch besonders nach der Pause ein paar gute Momente, auf die sich aufbauen lässt. Zum Abschluss des Turniers wartet am Sonntag noch Italien auf die Mannschaft von Mario Mutsch.

Die zwei Wechsel bei der Luxemburger U17 hatten sich angedeutet: Jayson Videira und Kapitän Hugo Afonso, beide bei deutschen Vereinen unter Vertrag, rückten nach ihren Gelbsperren wieder in die Startformation. Auf der Bank blieben dafür Gianluca Totaro und Ruben Moreira. Massimo Agostinelli übernahm diesmal den Platz von Gianluca Totaro neben Sofiane Ikene in der Innenverteidigungp. Bei der DFB-Elf spielte sozusagen alles, was Rang und Namen hat: Die beiden Bundesliga-Profis Paul Wanner und Tom Bischof standen vorne drin. Das Tor hütete Dennis Seimen (VfB Stuttgart/U19). 

Dass der Favorit gleich den Unterschied machen wollte, war ein offenes Geheimnis. Nach ihrem 3:2-Erfolg gegen Italien, der auf einem spielerisch sehr hohen Niveau zustande kam, ging es für die Deutschen darum, den Einzug in die K.o.-Runde schon am zweiten Spieltag zu sichern. Ziel ist es, bei der EM mindestens bis ins Halbfinale vorzudringen. Mit dem frühen Führungstreffer gegen die FLF-Auswahl war der nächste Schritt in diese Richtung bereits getan. 

Zwar hatten die „Roten Löwen“ nach einem schnellen Umschaltspiel einen Vorstoß in die andere Richtung gewagt (Videira wurde in der 4. am Abschluss gehindert), doch der Großteil des ersten Durchgangs verlagerte sich anschließend in die eigene Hälfte. Bei ihrer zweiten Ecke (7.) hebelten die DFB-Spieler die gesamte Verteidigung in drei Ballkontakten aus. Der Mainzer Weiper rutschte am zweiten Pfosten dankend in den Ball hinein zum 1:0. 

Doch die Gefahr kam auch aus den eigenen Rängen. Es dauerte ein paar Minuten, ehe die Nervosität abgelegt worden war und sich die Fehlpassquote senkte. Meistgesuchter Luxemburger war immer wieder Videira, der zusammen mit Souchard (17.) für ein paar Momente der Entlastung in der Defensive sorgte. Denn die Deutschen drückten immer weiter auf das zweite Tor. Nachdem Cardoso noch gegen Weiper parieren konnte, war er in der 27. chancenlos: Ein Seitenwechsel über Wanner landete bei Ulrich, der den zukünftigen Gladbacher Keeper bezwingen konnte. Glück hatten die Roten, als der Torwart in der 30. aufpasste: Kapitän Afonso war in der Zentrale ein kapitaler Ballverlust unterlaufen, den Weiper ausnutzte, um Bischof zu schicken. 

Gute Gelegenheiten

Nach dieser mächtigen Drangphase kamen die Luxemburger mehr und mehr ins Spiel. In der 33. konnte Lohei über links durchstarten und für Machado vorbereiten. Dieser kam aber nicht mehr zum Abschluss. Gleich im Anschluss bereitet Irigoyen eine Riesenchance vor: Der Verteidiger gewann seinen Zweikampf und flankte in die Mitte. Machado gab zurück auf Videira, dessen Schuss abgefälscht im Seitenaus landete. Bei der anschließenden Ecke von Flick flog der Kopfball von F91-Innenverteidiger Ikene knapp am Gehäuse vorbei. 

Mit dieser Einstellung kamen die Luxemburger dann auch aus den Kabinen zurück. Anders als in den ersten 45 Minuten, in denen der Favorit 72% Ballbesitz hatte, entwickelte sich phasenweise ein Duell auf Augenhöhe. Besonders Videira lief sich die Beine stumpf. Als er DFB-Keeper Seimen das Leder in der 49. abluchste, lag der Anschluss schon fast in der Luft. Doch der Patzer des deutschen Schlussmanns blieb folgenlos – Videira konnte den Ball aus seiner Position nicht ins Tor lenken.

Die Favoriten verpassten nach einem Konter über links die Möglichkeit, zu erhöhen: Cardoso und Agostinelli hinderten Ibrahimovic am Abschluss. Doch das dritte Tor ließ nicht allzu lange auf sich warten. In einer Phase, in der beide Mannschaften sich nichts schenkten, reichte ein Machado-Ballverlust, um für klare Verhältnisse zu sorgen: Wanner nahm dankend an, spielte Ibrahimovic auf dessen linker Seite an der Innenverteidigung vorbei komplett frei. Der Stürmer zog am Torwart vorbei und traf zum 3:0. Zwar hatten Ibrahimovic und Pejcinovic in der Schlussphase noch weitere Möglichkeiten – die wohl auch auf die schweren Beine bei den „Löwen“ zurückzuführen waren. Trotzdem dürfte besonders die zweite Hälfte viel Selbstvertrauen für das nächste Duell geben. Am Sonntag wartet zum Abschluss der Europameisterschaft die Partie gegen Italien. 

Statistik

Deutschland: Seimen – Manuba, Buchmann, Fritschi (66. Likaj), Azevedo – Ulrich, Raebiger, Di Benedetto (74. Schulz) – Weiper (46. Pejcinovic), Bischof (46. Ibrahimovic), Wanner
Luxemburg: Cardoso – Irigoyen (86. Barbalinardo), Agostinelli, Ikene, Lohei – Lima, Afonso, Flick, Souchard – Videira (90.+1 Bartoletti), Machado (74. Nurenberg)
Schiedsrichter: Stojchevski – Vasilevski (beide MKD), Maksimov (BUL)
Gelbe Karte: Afonso
Torfolge: 1:0 Weiper (7.), 2:0 Ulrich (27.), 3:0 Ibrahimovic (70.)