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BGL LigueTitelträume und Rechenspielchen: Der Europa-Endspurt zwischen Fola und Racing 

BGL Ligue / Titelträume und Rechenspielchen: Der Europa-Endspurt zwischen Fola und Racing 
Sébastien Grandjean (Fola-Trainer) Foto: Melanie Maps

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Die Escher Fola ist seit dem 27. Februar ungeschlagen. Der Tabellenzweite der BGL Ligue kann an diesem Wochenende einen Riesenschritt in Richtung Saisonziel, europäisches Geschäft, machen. Auch Gegner RFCU Lëtzebuerg muss vor dem bevorstehenden Pokal-Halbfinale einen Balanceakt durchführen, wenn auch aus anderen Gründen. 

Saisonendspurt 2021: Nach einer berauschenden Serie von 20 Spielen ohne Niederlage in der BGL Ligue gerät der Siegeszug der Fola kurz vor Schluss ins Stocken. Am Ende feiert die „Doyenne“ den Titel mit einem knappen Vorsprung von zwei Punkten auf Düdelingen und drei auf Hesperingen. Mit Druck und Spannung kennen sich die Beteiligten demnach aus. Zumindest auf dem Papier. „Der aktuelle Kader muss intelligenter sein, denn letztes Jahr hatten wir eine Mannschaft, die offensiv mehr Gewissheiten hatte. Dieses Jahr sind wir defensiv etwas anfälliger und auch offensiv nicht so dominant“, sagt Trainer Sébastien Grandjean.

Zum Vergleich: Nach 30 Saisonspielen ergab sich für die Escher ein Torverhältnis von 89:35. Heute hat der Tabellenzweite bereits mehr Gegentreffer kassiert als in der vergangenen Saison (61:36). „In unseren Reihen haben wir jetzt weniger Spieler, die herausragen, wie es Zachary Hadji oder Dejvid Sinani getan haben. Dessen sind sich die Jungs alle bewusst. Jeder ist bescheiden und stellt sich in den Dienst der Mannschaft. Die Mentalität ist außergewöhnlich.“ 

Viele Fragezeichen

Das ist auch der Grund, warum der Meister nichts von Gleichgewicht oder Balance wissen will: „Es bleiben uns nach dem Meisterschaftsspiel gegen den Racing vier Tage. Das reicht. Wie sagt man so schön: Wir schauen von Spiel zu Spiel.“ Die Frage ist allerdings, wie Gegner RFCU Lëtzebuerg an dieses Wochenende herangehen wird. Über die Liga haben die Hauptstädter nur noch theoretische Chancen, ein Ticket für die Conference League zu lösen, während in der Coupe de Luxembourg zwei Siege reichen, um eine verkorkste Saison zu retten. „Ich weiß nicht, was uns bevorsteht“, sagt Grandjean. „Aber es ist logisch, dass sie ihren Fokus auf den Pokal legen werden. Werden sie Risiken eingehen oder nicht?“

Sein Gegenüber Jeff Saibene nannte es „Verwaltung: Es ist wichtig, eine gute Mischung zu finden.“ Heißt also, dass ein paar Personaländerungen möglich sind. „Es kommen ein paar Spieler zurück, die aufgrund ihrer Verletzungen nicht sehr viel Spielpraxis hatten.“ Auf eine Startelf hatte sich der Coach vor dem Abschlusstraining noch nicht festgelegt. „Wir werden beide Spiele mit ganzer Seriosität angehen. Es ist klar, dass es besser ist, mit einem positiven Gefühl in das Halbfinale zu gehen. Aber es sind beides komplett andere Aufgaben.“

Der Blick des Trainers ging dann auch schon in Richtung kommende Saison. „Es ist schwer, eine Bilanz zu ziehen. Allerdings stand der Kader damals schon, als ich angekommen bin. Das Ziel war es, einen Platz auf dem Podium zu erreichen, in diesem Sinne verlief es also enttäuschend. Doch einiges wird nächstes Jahr anders sein, da ich zusammen mit unserem Sportdirektor Iliès Haddadji komplett in das Transfergeschehen eingebunden sein werde.“

Jeff Saibene (Trainer RFCUL)<br />
Jeff Saibene (Trainer RFCUL)
 Foto: Gerry Schmit