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Festival Elsy JacobsBastianelli trägt sich ins Palmarès ein

Festival Elsy Jacobs / Bastianelli trägt sich ins Palmarès ein
Marta Bastianelli legte mit ihrem Sieg am Samstag den Grundstein für den Gesamtsieg Fotos: Anouk Flesch/Tageblatt

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Marta Bastianelli (UAE) heißt die Siegerin der 14. Ausgabe des Festival Elsy Jacbos. Nach ihrem Sieg am Samstag reichte der Italienerin am Sonntag ein zweiter Platz, um die Gesamtwertung zu gewinnen. Die letzte Etappe gewann die US-Amerikanerin Veronica Ewers (EF Education-Tibco-SVB). Christine Majerus (SD Worx) beendete die letzte Etappe auf dem 4. Platz und verpasste das Podium nur knapp.

Christine Majerus (SD Worx) war etwas müde – vor dem Festival Elsy Jacobs, aber vor allem auch danach. Viele Rennen im Frühjahr hatten der 35-Jährigen zu schaffen gemacht. Doch das heimische Etappenrennen wollte sich das Aushängeschild des luxemburgischen Damen-Radsports nicht nehmen lassen. Am Sonntagabend postete sie auf Instagram ein Bild von sich, auf dem sie lächelt – passend dazu schrieb sie: „Wenn sie dir endlich sagen, dass du eine Woche frei hast.“ 

Für Majerus waren die Etappen am Samstag und Sonntag noch mal hektisch. Auf der 1. Etappe legte doch zunächst Marta Bastianelli, die 2007 Weltmeisterin wurde, ihren Grundstein zum Gesamtsieg. Nachdem die 35-jährige Italienerin im Prolog 44. geworden war, gewann sie die erste Etappe. Etwa sieben Kilometer vor dem Ziel konnten sich sechs Fahrerinnen, darunter eben auch Bastianelli, absetzen. Nach 121,4 Kilometern rund um Steinfort war sie an ihrem Geburtstag die stärkste im Sprint – dabei schlug sie ihre Landsfrau Persico und auch die große Favoritin Demi Vollering (SD Worx). Majerus machte am Samstag viel Arbeit für ihre Teamkolleginnen – sie selbst landete mit 1:01 Minuten Rückstand auf dem 41. Platz. Spätestens zu diesem Zeitpunkt waren die letzten Hoffnungen auf einen vorderen Platz in der Gesamtwertung zunichte. 

Ergebnisse

14. Festival Elsy Jacobs
Samstag, 1. Etappe, Steinfort – Steinfort (121,4 km):

1. Marta Bastianelli (I/UAE) in 3:13:05 Stunden, 2. Silvia Persico (I/Valcar-Travel & Service), 3. Demi Vollering (NL/SD Worx), 4. Pauliena Rooijakkers (NL/Canyon-SRAM Racing) alle gleiche Zeit,  5. Sofia Bertizzolo (I/UAE) 0:03 zurück, 6. Eleonora Camilla Gasparrini (I/Valcar-Travel & Service) 0:11, 7. Blanka Vas (HUN/SD Worx) 0:11, 8. Alison Jackson (CAN/Liv Racing Xstra) 0:11, 9. Joscelin Lowden (GB/Uno-X) 0:11, 10. Cristina Tonetti (I/Top Girls Fassa Bortolo) 0:13, … 42. Christine Majerus (L/SD Worx) 1:01, … 54. Nina Berton (L/Andy Schleck-CP NVST-Immo Losch) 2:03, … 75. Isabelle Klein (L/Andy Schleck-CP NVST-Immo Losch) 3:30, … 83. Maïté Barthels (L/Andy Schleck-CP NVST-Immo Losch) 6:25

Sonntag, 2. Etappe, Garnich – Garnich (109,3 Kilometer):
1. Veronica Ewers (USA/EF Education-Tibco-SVB) in 2:56:10 Stunden, 2 Bastianelli 0:08,  3. Karlijn Swinkels (NL/Jumbo-Visma) +0:08, 4. Majerus +0:08, 5. Olivia Baril (CAN/Valcar-Travel & Service) 0:08, 6. Loes Adegeest (NL/IBCT) 0:08, 7. Mikayla Harvey (NZL/Canyon-SRAM Racing) 0:08, 8. Niamh Fisher-Black (SD Worx) 0:08, 9 Greta Marturano (I/Top Girls Fassa Bortolo) +0:08, 10. Maaike Boogaard (NL/UAE) 0:13, … 48. Berton 5:19, … 61. Klein 5:19
DNF Barthels 

Endstand in der Gesamtwertung:
1. Bastianelli in 6:12:31 Stunden, 2. Ewers 0:09, 3. Persico 0:16, 4. Vollering 0:16, 5. Bertizzolo 0:19, 6. Swinkels 0:20, 7. Baril 0:27, 8. Boogaard 0:27, 9. Harvey 0:27, 10. Rooijakkers 0:29, … 21. Majerus 1:09, … 59. Berton 7:53, … 65. Klein 9:01 

Doch SD Worx setzte seine Karten von Anfang an auf Vollering. Und die war nach Samstag mittendrin. Vor der 2. Etappe am Sonntag hätte es an der Spitze nicht enger zugehen können: Persico übernahm die Führung in der Gesamtwertung – zeitgleich war sie aber mit Vollering. Bastianelli lag 7 Sekunden dahinter auf Rang 3. 

Sturz bringt Entscheidung

Die Entscheidung sollte also am Sonntag nach 109,3 Kilometern rund um Garnich fallen. Ständige Ausreißversuche wurden schnell wieder eingeholt – ab der 3. Schleife (insgesamt fünf Runden auf 10 kilometer) des Rundkurses wurde es dann hektisch. Das Peloton wurde schneller und vor allem aber kleiner. Insgesamt waren nur noch etwa 30 Fahrerinnen im Hauptfeld vertreten, die für den Sieg infrage kamen. Es fehlte keine der großen Favoritinnen – auch die Trägerin des Gelben Trikots, Persico, war noch in der Gruppe.

Ein Sturz im Anstieg machte dann aber vor allem Persico und Vollering Probleme. Beide schafften es in der Folge nicht mehr, die Spitzengruppe einzuholen. Vollerings Chancen auf den Gesamtsieg waren innerhalb weniger Sekunden auf ein Minimum reduziert. „Bei diesem Sturz, der sich zu Beginn der letzten Runde ereignete, muss ich mir die Bilder ansehen, um ihn zu verstehen“, sagte Majerus im Ziel. Ich kann Stürze bei hohen Geschwindigkeiten verstehen, aber in diesem Fall waren wir an einer Steigung. Das lässt mich ratlos zurück. Es ist schade für Demi (Vollering). Sie verliert gerade die Gesamtwertung. Auf den Sturz gab es einen Angriff, ich habe versucht zu folgen, weil ich gesehen hatte, dass niemand von uns da war. Ich habe mich selbst aufgerieben, um zurückzukommen. Ich war schon ziemlich angeschlagen. Als ich wieder auf die Räder kam, drehte ich mich um und sah, dass außer Niamh (Fischer Black) und mir niemand aus unserem Team da war.  Ich sagte ihr sofort, dass wir nichts mehr tun sollten.“ 

Die Gunst der Stunde nutzte Veronica Ewers, die attackierte und bis ins Ziel durchzog. „Als dann Ewers attackierte, war es nicht mehr an uns, Tempo zu machen“, sagte Majerus. „Ich hatte bereits zu viel gearbeitet, um zu versuchen, mitzuhalten.“ Hinter Ewers fuhr Bastianelli mit acht Sekunden Rückstand als Zweite ins Ziel. Dritte wurde Karlijn Swinkels (Jumbo-Visma), Majerus wurde Vierte. „Es wäre schöner gewesen, Dritte zu werden, doch so ist es nun einmal. Lösungen in letzter Sekunde zu finden, ist immer kompliziert.“ 

Die entscheidende Attacke von Ewers am Sonntag
Die entscheidende Attacke von Ewers am Sonntag