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RadsportTjarco Cuppens (Andy Schleck Cycles):„Es ist einfach, Sportlicher Leiter von SD Worx zu sein“ 

Radsport / Tjarco Cuppens (Andy Schleck Cycles):„Es ist einfach, Sportlicher Leiter von SD Worx zu sein“ 
Nina Berton ist eine von fünf luxemburgischen Radsportlerinnen bei Andy Schleck-CP NVST-Immo Losch  Fotos: Anouk Flesch/Tageblatt

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Das luxemburgische Damen-Team Andy Schleck-CP NVST-Immo Losch befindet sich in der zweiten Saison als UCI-Team. Drei UCI-Rennen hat das Team in diesem Jahr schon hinter sich: darunter die Flèche Wallonne und Liège-Bastogne-Liège. Am Freitag steht das prestigeträchtige Festival Elsy Jacobs (2.Pro) an. Der Sportliche Leiter des Teams, Tjarco Cuppens, verspürt nach guten Leistungen eine besondere Motivation in der Mannschaft für das Heim-Rennen. Im Gespräch mit dem Tageblatt redet er aber auch über die Herausforderungen, die das Team mit sich bringt. 

Tageblatt: Tjarco Cuppens, bei Liège-Bastogne-Liège starteten Sie mit vier Fahrerinnen – zwei davon fuhren über die Ziellinie. Für ein Team wie Ihres ist das erfreulich, oder?

Tjarco Cuppens: Wir sind eine der kleinsten Mannschaften im Peloton – und sind dazu momentan ziemlich gehandicapt. Für die „Doyenne“ standen uns insgesamt fünf Fahrerinnen zur Verfügung. Wenn man dann hier mit vier Fahrerinnen antritt und zwei fahren über den Zielstrich, dann ist das sicherlich ein gutes Ergebnis. 

Ihre Fahrerinnen haben bei den größten Rennen einen schweren Stand im Peloton. Welche sportlichen Ziele verfolgen Sie?

Man darf nicht vergessen, dass wir erst im zweiten Jahr als UCI-Mannschaft sind. Es kommt kein Sponsor auf uns zu, der sofort eine Million Euro auf den Tisch legt. Deswegen müssen wir momentan so vorgehen, wie wir es tun: mit einem kleinen Kader an den Start der Rennen gehen und schauen, was dabei herauskommt. Problematisch ist auch, dass es nun 14 WorldTour-Teams gibt (2021 gab es noch neun). Dann kommen noch gute Kontinentalmannschaften dazu. So bekommt man halt keine Spitzen-Fahrerinnen und es wird schwer, ein gutes sportliches Ergebnis herauszufahren. Es ist sehr einfach, Sportlicher Leiter bei SD Worx zu sein. Für uns ist jedes Rennen eine Herausforderung. 

Es geht wohl hauptsächlich darum, den Radsportlerinnen eine Plattform zu bieten. 

Ja, das kann man so sagen. Wenn Nina (Berton) in ein, zwei Jahren zu einer größeren Mannschaft gehen kann, sind wir auch zufrieden. Wenn wir nichts organisieren würden, würde Nina diese großen Rennen nicht fahren und sich auch nicht entwickeln. Mit Rennen in Luxemburg kommt sie nicht weiter. Wir haben ein sehr gutes Rennprogramm, die Fahrerinnen können sich dabei selbst entdecken. Dabei wird auch bei manchen Sportlerinnen deutlich, dass es nicht reichen wird. Das muss man dann auch sagen. Aber wir müssen klein anfangen. Wenn alle kleineren Teams sagen würden, dass sie nicht mehr weitermachen, dann gäbe es einige Teams weniger. 

Bei der Flèche Wallonne und Liège-Bastogne-Liège fiel vor allem Nina Berton positiv auf. Zweimal fuhr sie bei den WorldTour-Rennen in einer Gruppe durchs Ziel. 

Bei der Flèche Wallonne verpasste sie bei der vorletzten Steigung am Mur de Huy die erste Gruppe. Sonst hätte es dort noch besser laufen können. Und auch in Liège fuhr sie sehr gut. Sie hat im Vergleich zum letzten Jahr einen sehr großen Schritt nach vorne gemacht. Ich denke, dass es ihr für das Festival Elsy Jacobs Selbstvertrauen geben wird. 

Die zweite Fahrerin, die in Liège über den Zielstrich fuhr, ist Isabelle Klein, die seit dieser Saison für Ihr Team fährt. Wie entstand der Kontakt?

Frank (Schleck) hat uns im Trainingslager, wo er mit den Junioren der FSCL war, auf sie aufmerksam gemacht. Wir hatten sie also auf dem Schirm und als wir merkten, dass wir einen Mangel an Fahrerinnen hatten, haben wir mit ihr gesprochen. Innerhalb von zwei Tagen war alles geklärt. Sie wollte unbedingt mal ein solches Rennen wie Liège-Bastogne-Liège bestreiten. Aufgrund ihres fortgeschrittenen Alters (38, Anm. d. Red.) bekommt sie dazu nicht mehr viele Chancen. Dass sie nun noch gute Leistungen bringt, ist super. Es ist eine Win-win-Situation. 

Am Freitag steht nun das Festival Elsy Jacobs an. Im Kalender des Teams ist dieses Rennen sicherlich groß vermerkt, oder? 

Bei dem Heimrennen sind die Luxemburgerinnen natürlich besonders motiviert. Sie haben eine gute Form und kennen die Strecke sehr gut. Es kann was Schönes dabei herauskommen, wer weiß. 

Tjarco Cuppens, Sportlicher Leiter von Andy Schleck-CP NVST-Immo Losch
Tjarco Cuppens, Sportlicher Leiter von Andy Schleck-CP NVST-Immo Losch