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FLF-DamenComeback in der Nationalelf: Amy Thompson wird nach zwei Jahren ohne Fußball zur großen Matchwinnerin

FLF-Damen / Comeback in der Nationalelf: Amy Thompson wird nach zwei Jahren ohne Fußball zur großen Matchwinnerin
Amy Thompson und Caroline Jorge bejubelten den Ausgleichstreffer gegen Lettland Foto: Luis Mangorrinha/Le Quotidien

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Amy Thompson hat das Toreschießen nicht verlernt. Dabei hatte die mittlerweile 27-jährige Stürmerin eine zweijährige Pause eingelegt und erst im vergangenen Sommer wieder die Fußballschuhe geschnürt. Mit ihrer Vorlage und dem anschließenden Doppelpack gegen Lettland hat die 1,49-Meter-Angreiferin bewiesen, dass die Zeit noch definitiv nicht reif für ein Karriereende ist. 

Selbst als Nationaltrainer Dan Santos die 16- und 17-jährigen Hoffnungsträgerinnen der Nationalelf im zweiten Durchgang einwechselte, blieb es dabei: Amy Thompson war mit ihren knappen anderthalb Metern die kleinste Frau auf dem Platz. Aber eben auch die effizienteste. Dass ausgerechnet sie bei einer Ecke freistehend zum 2:2 köpfte, war dann doch eher kurios. „Es kommt schon mal vor, dass mir so ein Treffer gelingt“, gab sie lachend zu. „Übrigens auch schon am Montag im Training. Dort gab es eine ähnliche Szene. Nach einer Flanke habe ich dann auch reingeköpft und mir gesagt, es wäre schon etwas ganz Besonderes, so etwas im Länderspiel zu wiederholen.“ Gesagt, getan. 

Tat sich die Luxemburger Auswahl in der ersten Hälfte schwer, überhaupt einen platzierten Schuss auf das lettische Tor abzugeben, drehten die „Roten Löwinnen“ die Partie am Ende dank der Mamer Stürmerin. Noch emotionaler als der Ausgleich dürfte der Siegtreffer gewesen sein. Die erfahrene Stürmerin legte sich den Ball in der fünften Minute der Nachspielzeit vor dem Strafraum zurecht und versenkte im rechten Knick. „Das zweite Tor ist schon eher aus der Kategorie der regelmäßigeren Tore, die mir auch schon mal in der Meisterschaft gelingen – heißt in die Zentrale vorzudringen und abzuschließen.“

Dabei hatte die Offensivspielerin schon ganz andere Pläne als die Nationalelf. Als sie im Winter 2017 aus den USA nach Luxemburg zurückkehrte, legte sie überraschend ihre erste Fußballpause ein. Thompson gehörte schon damals zu den absoluten Aushängeschildern der „Roten Löwinnen“ und war eines der ersten Mädchen, die ihr Glück im Ausland gesucht hatten. Mit 14 wurde sie zu der A-Nationalelf geholt, wurde mit 16 offiziell eingesetzt. Schon 2013 ging sie zum deutschen Zweitligisten SV Bardenbach, danach nach Saarbrücken. An der Stony Brook University wurde sie in den USA 2016 zur „Spielerin des Jahres“ gewählt. 

Verletzungspech

Als Co-Trainerin stand sie dann ein Jahr lang an der Seitenlinie des Progrès. Eine Saison lang trat sie danach wieder für die Gelb-Schwarzen an, ehe sie Chefcoach im Stade Jos. Haupert wurde. Eine langwierige Fußverletzung, die sich spät als Fraktur herausstellte, hatte ihr in dieser schweren Zeit zwischen Trainerbank und eigenen Treffern immer wieder Probleme bereitet. Doch all dies liegt jetzt hinter Thompson, die im Sommer in Mamer ein neues Kapitel aufgeschlagen hat. In der Meisterschaft stehen nach 16 Partien bereits 21 Tore und sechs Vorlagen zu Buche. Eine Statistik, die dem Nationaltrainer natürlich nicht entgangen ist. Nachdem Thompson im Herbst noch mit Anfeuerungsplakaten für ihre Teamkolleginnen auf der Tribüne des Stade de Luxembourg saß, wurde sie im Februar erstmals wieder für die Testspiele gegen Tahiti nominiert und steuerte drei Tore zu den Kantersiegen bei.

„Es ist immer toll, für sein Land zu spielen“, meinte Thompson nach ihrem grandiosen Comeback 2022. Ob sie nach der zweijährigen Verletzungsmisere und dem Trainerjob wieder auf ihrem besten Niveau angekommen sei, wollte sie nicht unterschrieben: „Ich bin sehr kritisch und denke, dass ich physisch wohl noch nicht wieder auf meinem besten Level bin. Aber es war ohnehin schwer, zurück auf dieses Niveau zu kommen.“

Dass Thompson, die 2011 ihr Länderspieldebüt bei einem 2:0 gegen … Lettland gegeben hat, ist nur eine der besonderen Verbindungen, die die 27-Jährige mit dieser Nation hat. „Danach gab es 2015 in Moldawien ein weiteres Spiel gegen Lettland. Wir lagen hinten, kamen dann auf 1:1 ran. Es stand 3:3, als mir in der Nachspielzeit der Siegtreffer gelang. Zufall oder nicht, gegen Lettland war es immer intensiv“, meinte die Angreiferin nach der Achterbahnfahrt der Gefühle in Bettemburg. 

Dank ihrer Erfahrung weiß die Fußballspielerin auch ganz genau, worauf es in den nächsten Tagen ankommen wird, damit gegen Nordmazedonien ebenfalls ein positives Resultat herausspringen kann. „Klar war das wichtig für unser Selbstbewusstsein, aber wir bleiben mit beiden Füßen auf dem Boden. Es wird wieder eine schwere Aufgabe.“ Mit den zahlreichen Nachwuchsspielerinnen im Rücken fühlt sich Thompson im FLF-Dress wohler denn je. „Es motiviert uns, zu wissen, dass die Nachfolge gesichert ist. Sie bringen neuen Wind und Pep ins Team. Wir haben die Erfahrung und den Fußball, aber die Jungen bringen uns ein Plus.“ Doch das große Plus der WM-Qualifikationspunkte gegen Lettland war das Comeback der Mamerin.