Es hat sich viel getan. Die Luxemburger Fußballerinnen haben seit dem Auftakt ihrer WM-Qualifikationskampagne mit ihrem Sieg in Nordmazedonien bereits Geschichte geschrieben. Ein Erfolg, aber auch eine Zeitspanne von sechs Monaten, in denen die Nationalelf wieder etwas gereift ist. Nationaltrainer Dan Santos erklärte vor dem wegweisenden Doppeltermin gegen den Tabellenfünften (Nordmazedonien) und Schlusslicht Lettland, dass er bei jedem Termin auf einen Entwicklungsschritt baut: „Ich erwarte mir in jedem Spiel eine Steigerung, mehr Sicherheit und Erfahrung. Während der letzten Tage hat sich das auch im Trainingslager bemerkbar gemacht. Die Mädchen sind voll fokussiert, weniger nervös. Es ist eine andere Aufregung als noch vor ein paar Monaten.“
Auch die Spielerinnen treten selbstbewusster auf. Neben dem Dreier hat auch die erste Hälfte in Österreich gezeigt, dass die FLF-Auswahl einen Schritt gemacht hat. „Man spürt, dass sie insgesamt souveräner geworden sind. Selbst ein 0:10 gegen England bringt etwas. Man wird erfahrener und weiß danach, welche Fehler vermieden werden müssen“, sagte Santos.
„Chancen stehen 50:50“
Gegen Lettland soll am Freitag ein erster Heimsieg folgen. Die Chancen für das Duell in Niederkorn sieht Santos bei 50:50. Und das, obschon die Lettinnen mit null Punkten auf Platz sechs stehen. „Vom Fußballerischen her stehen sie dort ganz unverdient. Sie haben eine unheimlich hohe Niederlage gegen England kassiert (0:20), da sie eben nicht versucht haben, den Schaden in Grenzen zu halten. Sie haben ständig versucht, mit offenem Visier anzulaufen. Das hat ihnen dann nicht in die Karten gespielt.“ Auch gegen Nordmazedonien war Lettland spielbestimmend, wurde allerdings dreimal nach Standards kalt erwischt.
Zu den gefährlichsten Spielerinnen zählt Karlina Miksone. Sie ist die Schaltzentrale des lettischen Mittelfelds. Renate Fedotova im Angriff und Olga Sevcova über den Flügel sorgen für die größte Gefahr vor dem gegnerischen Tor. Die Lettinnen werden wohl in einem 4-4-2-System antreten und ein hohes Pressing aufziehen wollen. „Sie sind extrem robust und athletisch, wie man es von diesen Mannschaften gewohnt ist“, analysierte der Nationaltrainer. In puncto internationale Länderspiele ist der Gegner den FLF-Frauen mit einer kompletten Kampagne einen Schritt voraus. Aber auch vom Altersdurchschnitt sind die Lettinnen deutlich länger dabei als so manche Luxemburgerin. Mit Charlotte Schmit, Caroline Jorge, Emma Goetz (alle 16) sowie den vier 17-Jährigen um die Diekircher Zwillingsschwestern Joana und Mariana Lourenco, Ashley Delgado sowie Julie Abreu stellt der FLF-Trainer bereits die Weichen für die Zukunft. Übrigens wurde Innenverteidigerin Mariana Lourenco erst vor wenigen Tagen nachnominiert, nachdem die Folgen ihrer Covid-Infektion abgeklungen sind. Emma Kremer wird das Länderspiel gegen Lettland dagegen gesperrt verpassen und erst am Dienstag wieder zur Verfügung stehen.
Das Programm
WM-Qualifikation, Gruppe D:
Freitag, 8. April, 18.00 Uhr: Luxemburg – Lettland in Niederkorn
Dienstag, 12. April, 18.00 Uhr: Luxemburg – Nordmazedonien im Stade Emile Mayrisch in Esch
Das FLF-Aufgebot
Tor: Lucie Schlimé (Itzig/CeBra), Sheila Hoja (Mamer), Emma Goetz (Wintger)
Abwehr: Emma Kremer (Junglinster), Jessica Becker (E Wormeldingen), Isabel Albert (E Wormeldingen), Sadine Correia (Bettemburg), Ashley Delgado (Diekirch), Catherine Havé (E Wormeldingen), Noémie Tiberi (Junglinster), Mariana Lourenco (Diekirch)
Mittelfeld: Marta Estevez (E Wormeldingen), Edina Kocan (Racing), Kelly Mendes (Junglinster), Laura Miller (Standard Liège/B), Charlotte Schmit (E Wormeldingen), Marisa Soares (Mamer)
Angriff: Kate Thill (Bridgeport Purple Knights/USA), Joana Lourenco (Diekirch), Jill de Bruyn (E Wormeldingen), Julie Marques (Wintger), Kimberly dos Santos (Racing), Amy Thompson (Mamer), Caroline Jorge (E Wormeldingen)
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