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RadsportJumbo-Visma Herr der Lage: Van Aert siegt beim E3 Saxo Bank Classic vor Laporte

Radsport / Jumbo-Visma Herr der Lage: Van Aert siegt beim E3 Saxo Bank Classic vor Laporte
 Wout Van Aert (l) und Christophe Laporte fuhren am Freitag zusammen über den Zielstrich Foto: Dirk Waem/dpa

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Wout Van Aert (Jumbo-Visma) hat am Freitagnachmittag das E3 Saxo Bank Classic (1.UWT) vor seinem Teamkollegen Christophe Laporte gewonnen. Es war die nächste Machtdemonstration von Jumbo-Visma. Die vier Luxemburger am Start spielten im Kampf um die vordersten Plätze keine Rolle. 

Arm in Arm und in aller Ruhe fuhren Christophe Laporte und Wout Van Aert (beide Jumbo-Visma) am Freitagnachmittag ins Ziel des E3 Saxo Bank Classic. Bereits die letzten 25 Kilometer blieb den Zuschauern nur eine Frage offen: Wer darf am Ende als Erster über die Ziellinie fahren? „Ein großer Dank geht auch an Christophe, dass er mir den Sieg überlassen hat“, sagte Van Aert nach dem Rennen. „Denn es bedeutet mir sehr viel, diesen großen Klassiker in Flandern zu gewinnen. Ich bin wirklich stolz auf mein Team.“ 

Der Masterplan von Jumbo-Visma begann 75 Kilometer vor der Ankunft, als Wout Van Aert am Freitagnachmittag das komplette Feld zerlegte. Der Belgier machte am Taaienberg derart Tempo, dass ganze Mannschaften ins Hintertreffen gerieten. Einer der großen Verlierer war zum Beispiel Ag2r Citroën um Bob Jungels, die gar keine Fahrer vorne platziert hatten. Aufmerksam genug waren aber Stefan Küng (Groupama-FDJ), Jasper Stuyven (Trek-Segafredo), Mailand-Sanremo-Sieger Matej Mohoric (Bahrain) und Vorjahressieger Kasper Asgreen (Quick-Step Alpha Vinyl). Von den vier Luxemburgern am Start, Jungels, Alex Kirsch (Trek-Segafredo), Kevin Geniets (Groupama-FDJ) und Tom Wirtgen (Bingoal Pauwels Sauces WB), hatte niemand den Sprung in die Spitzengruppe geschafft.

Es wurde früh viel Action geboten, was in dieser Rennphase bereits für ein hocklassiges Rennen zeugte. Jumbo-Visma hatte mit Van Aert, Tiesj Bennot und Christophe Laporte die numerische Überzahl vorne, doch die Führungsarbeit verlief harmonisch. Dadurch vergrößerte man den Abstand zu der Verfolgergruppe – und 43 Kilometer vor dem Ziel attackierten Van Aert und Laporte am Paterberg. Eine Reaktion der anderen Fahrer der Spitzengruppe blieb aber aus, sodass das belgisch-französische Duo einsame Kreise zog und Richtung Ziel immer mehr Zeit gut machte. 

Am Ende fuhren Van Aert und Laporte zwei Minuten auf die Verfolger heraus und konnten die letzten Kilometer genießen. Stefan Küng sorgte mit dem dritten Platz immerhin für ein kleines Trostpflaster bei seiner französischen Mannschaft Groupama-FDJ.  

Das luxemburgische Quartett hatte mit dem Ausgang des Rennens nichts zu tun. Kirsch fuhr mit 6:00 Minuten Rückstand als 55. über den Zielstrich, Jungels wurde mit 11:15 Minuten Rückstand 65. und T. Wirtgen wurde 74. (+12:28 Minuten). Nicht ins Ziel fuhr Kevin Geniets, den bereits vor dem Start eine Erkältung plagte. 

Ergebnis

64. E3 Saxo Bank Classic (1.UWT), Harelbeke-Harelbeke (203,9 Kilometer):
1. Wout van Aert (Belgien/Jumbo-Visma) in 4:36:19 Stunden, 2. Christophe Laporte (Frankreich/Jumbo-Visma) gleiche Zeit, 3. Stefan Küng (Schweiz/Groupama-FDJ) +1:35 Minute, 4. Biniam Girmay Hailu (Eritrea/Intermarché – Wanty – Gobert Matériaux), 5. Matej Mohoric (Slowenien/Bahrain-Victorious), 6. Valentin Madouas (Frankreich/Groupama-FDJ), 7. Jhonatan Narváez (Ecuador/Ineos), 8. Tiesj Benoot (Belgien/Jumbo-Visma), 9. Dylan Van Baarle (Niederlande/Ineos), 10. Kasper Asgreen (Dänemark/Quick Step Alpha Vinyl) alle gleiche Zeit, … 55. Alex Kirsch (Luxemburg/Trek-Segafredo) +6:00, … 65. Bob Jungels (Luxemburg/Ag2r Citroën) +11:15, … 74. Tom Wirtgen (Luxemburg/Bingoal Pauwels Sauces WB) +12:28
DNF Kevin Geniets (Luxemburg/Groupama-FDJ)

Keine lange Pause: Gent-Wevelgem am Sonntag

Lange Zeit zur Regeneration haben die Fahrer nicht. Wie gewohnt sind die flämischen Rennen im März und April eng hintereinander getaktet. Am Sonntag wartet mit Gent-Wevelgem bereits das nächste WorldTour-Rennen auf das Peloton. 248,8 Kilometer sind von Ypres nach Wevelgem zu absolvieren, dabei stehen sechs Kopfsteinfplasterpassagen an. Während die ersten 150 Kilometer keine topografischen Hürden aufweisen, läutet der im Schnitt neun Prozent steile Scherpenberg die zweite Hälfte des Rennens ein, bei der elf Hellinge auf 63 Kilometern folgen. Die letzten 40 Kilometer sind aber überwiegend flach. Mit dabei sind voraussichtlich auch Kevin Geniets (Groupama-FDJ) und Tom Wirtgen (Bingoal Pauwels Sauces WB). Abzuwarten bleibt, wie sich Geniets nach dem E3 Saxo Bank Classic erholt – den Landesmeister plagt eine Erkältung. Christine Majerus (SD Worx) wird derweil beim Damen-Rennen starten, das 159 Kilometer lang ist. Beim Rennen der U23, das sich über 177 Kilometer erstreckt, schickt die FSCL mit Arthur Kluckers, Loïc Bettendorff, Tom Paquet, Rafael Pereira Marques, Mats Wenzel und Cédric Pries auch eine Mannschaft an den Start. 

Italien: Luc Wirtgen in der Ausreißergruppe

Luc Wirtgen (Bingoal Pauwels Sauces WB) hat sich auf der vierten Etappe der Settimana Internazionale Coppi e Bartali (2.1) in die Offensive begeben und es in die Ausreißergruppe des Tages geschafft. Am Ende der 158,7 Kilometer rund um Montecatini entschied das Hauptfeld aber über den Sieg. Mathieu van der Poel (Alpecin-Fenix) setzte sich im Sprint vor Ethan Hayter (Ineos) und Rémy Mertz (Bingoal Pauwels Sauces WB) durch. L. Wirtgen fuhr mit 3:04 Minuten Rückstand als 53. über den Zielstrich. In der Gesamtwertung führt weiterhin der Ire Edward Dunbar (Ineos). Das Etappenrennen endet am Samstag.