Headlines

RadsportAlex Kirsch nach Omloop Het Nieuwsblad: „Ich war einer der besten Fahrer“

Radsport / Alex Kirsch nach Omloop Het Nieuwsblad: „Ich war einer der besten Fahrer“
Alex Kirsch fühlte sich nach Samstag zwar müde, konnte im Finale von Kuurne-Brüssel-Kuurne aber den Sprint noch anfahren Foto: Anouk Flesch/Tageblatt

Jetzt weiterlesen! !

Für 0.99 € können Sie diesen Artikel erwerben.

Sie sind bereits Kunde?

Alex Kirsch (Trek-Segafredo) ist mit dem Auftaktwochenende in Belgien zufrieden. Nach seinem 15. Platz beim Omloop Het Nieuwsblad (1.UWT) am Samstag stellte er sich am Sonntag voll in den Dienst für Jasper Stuyven. Der Belgier sprintete bei Kuurne-Brüssel-Kuurne (1.Pro) auf Platz 15. 

Tageblatt: Alex Kirsch, nach dem Omloop Het Nieuwsblad steht dem Team Trek-Segafredo ein 9. Platz von Jasper Stuyven und ein 15. von Ihnen zu Buche. Was fängt man mit einem solchen Ergebnis an?

Alex Kirsch: (Überlegt) Gute Frage. (lacht) Grundsätzlich können wir erst mal zufrieden auf das Rennen zurückblicken. Wir haben die Mannschaft sehr verstärkt und waren somit einfach viel mehr im Rennen involviert. Ich habe nicht so viel arbeiten müssen und konnte zeigen, dass ich zu den besten Fahrern gehören kann. Jasper war gestern (Samstag) gut, aber nach seinem Trainingslager noch nicht in Topform. Ein Fahrer war besser als der Rest – und zu zweit in der Verfolgergruppe zu sein, war für uns ganz gut. Taktisch gab es für uns aber nicht mehr viele Möglichkeiten. Ich war bereit, Konterattacken mitzugehen, aber leider kam nichts. Wir haben uns dann auf das bestmögliche Resultat konzentriert. Leider ist uns das nicht ganz geglückt. Grundsätzlich war es aber für uns ein positiver Tag – abgesehen vom Sturz von Markus Hoelgaard. Wir waren mit dem ganzen Team bis zur Mauer von Gerardsbeergen präsent. Ich persönlich hätte, so glaube ich, nicht besser fahren können. Ich bin selbstbewusst aufgetreten, habe keine Fehler gemacht und war einer der besten Fahrer. 

Nachdem Wout van Aert über die Ziellinie fuhr, ging es noch um Platz 2. Wie war die Taktik für den Sprint?

Ich bin für Jasper (Stuyven) gefahren. Wir wollten versuchen, aufs Podest zu fahren. Da hatte Jasper (Stuyven) bessere Chancen als ich. Wir wollten nicht 6. und 8. werden. Leider haben wir beim Sprint einen Fehler in der Positionierung gemacht. Wir waren eingeklemmt, somit konnten wir kein besseres Resultat einfahren. 

Van Aert hat ungewöhnlicherweise schon vor dem Bosberg attackiert. Ist das dieser Instinkt, den man als Radsportler auch braucht, um solche Rennen zu gewinnen?

Ich weiß nicht, ob es Instinkt ist, wenn man einfach stärker als der Rest ist. Es war aber schon ein besonderer Moment. Jeder hat sich auf den Bosberg konzentriert – und er fährt einfach 200 Meter vorher los. Da kann man schon von Instinkt sprechen, aber ich denke, er war vor allem körperlich überlegen. Ich dachte oben am Bosberg aber, dass wir ihn noch einholen könnten. Wir waren eine Gruppe von 15 Fahrern – wenn die ordentlich zusammenarbeiten, dann hat man alleine keine Chance. Bahrain-Victorious hatte in dieser Gruppe mit Sonny Colbrelli den stärksten Sprinter und hatten dazu noch drei Fahrer. Sie sind aber leider nicht voll nachgefahren. Und so denkt dann jeder andere Fahrer auch, dass sie nicht nachfahren müssen.

Am Sonntag fuhren Sie dann den Sprint für Jasper Stuyven an, der 15. wurde. Waren die Strapazen vom Samstag spürbar?

Wir haben nach Samstag alle ziemlich gelitten. Ich habe mich nicht so gut gefühlt und musste mit viel Erfahrung und Moral arbeiten, um mich in der Gruppe zu halten. Hinten raus lief es aber ganz gut. Es war dann im Finale nicht der Plan, den Sprint vorne zu fahren, weil der Gegenwind stark war. Es hat sich dann aber so ergeben. Wir mussten das durchziehen. Kurz nach dem Ziel haben wir darüber geredet, ob es am Gegenwind lag. Ich habe das Video gesehen und denke, dass Jasper (Stuyven) direkt hätte lossprinten müssen, weil Jakobsen in dem Moment auch startete. Der Sieg wäre nicht drin gewesen, aber manchmal geht es darum, das bestmögliche Resultat herauszufahren. Wir hätten es etwas besser machen können. Persönlich bin ich aber sehr zufrieden. Das Rennen hat mir gezeigt, dass ich auch an einem schlechten Tag etwas Gutes zusammenfahren kann.