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Radsport Alex Kirsch vor dem Auftaktwochenende: „Es besteht eine gewisse Liebe zu diesem Rennen“

Radsport  / Alex Kirsch vor dem Auftaktwochenende: „Es besteht eine gewisse Liebe zu diesem Rennen“
Alex Kirsch könnte am Samstag seine eigene Karte beim Omloop Het Nieuwsblad ausspielen Foto: Anouk Flesch/Tageblatt-Archiv

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Zum achten Mal wird Alex Kirsch (Trek-Segafredo) bereits am Omloop Het Nieuwsblad (1. UWT) teilnehmen. Der 29-Jährige kennt die Strecke also bestens und sagt, dass eine gewisse Liebe zu diesem Rennen bestehe. Auch deswegen ist er besonders motiviert, eine gute Platzierung herauszufahren. Am Sonntag komplettiert er dann das Auftaktwochenende und wird bei Kuurne-Brüssel-Kuurne (1.Pro) starten. 

Tageblatt: Vor dem ersten Härtetest der Saison haben Sie neun Renntage in den Beinen. Wie war Ihr Gefühl auf dem Rad bei den ersten Rennen?

Alex Kirsch: Ich bin nicht unbedingt in Topform, aber wenn man an diesem Wochenende ein gutes Resultat einfahren will, darf man keinen Rückstand haben. Den habe ich auch nicht. Es war eigentlich ein perfekter Start in die Saison, mit einer guten Vorbereitung im Winter durch die Trainingslager. Ich verspürte bei den ersten Rennen eine gesunde Steigerung von Rennen zu Rennen. Es lief alles sehr gut. In Marseille und bei der Etoile de Bessèges hat (2.1) – zum Glück – noch etwas gefehlt. Die Saison ist schließlich noch lang. 

Nach der Etoile de Bessèges infizierten Sie sich mit dem Coronavirus. Hat Sie das körperlich belastet?

Wie viele Fahrer momentan, hat es mich auch erwischt. Aber nur im Sinne eines positiven Tests. Ich habe körperlich nichts gemerkt. Es hat insofern nur eine Rolle gespielt, dass ich nicht an der Algarve-Rundfahrt teilnehmen konnte, sondern später bei der Tour des Alpes Maritimes et du Var (2.1) startete. Ich habe im Training etwas mehr Ausdauer als Intensität gemacht – das scheint aber sehr gut funktioniert zu haben. Ich habe mich im Var sehr gut gefühlt und formtechnisch einen Sprung gemacht. Somit fühle ich mich für das kommende Wochenende bereit. 

Sie haben bei dem Etappenrennen im Var unter anderem einen fünften Platz im Sprint eingefahren. 

Es ist eine sehr berglastige Rundfahrt. Wir hatten somit viele Bergfahrer am Start. Ich bin in den Kader gerutscht, weil ein Platz frei wurde. Auf dieser Etappe sah ich eine Chance, ein persönliches Ergebnis einzufahren. Ich bin endschnell, meistens aber in der Rolle des Anfahrers. Ich musste so aber umdenken: Normalerweise schaue ich, wo ich fahren muss, um meinen Sprinter perfekt zu platzieren. Auf dieser Etappe musste ich meine Denkweise jedoch ändern. Das hat mir gutgetan. Ich bin sehr zufrieden mit dem Sprint gewesen. Auch wenn Nacer Bouhanni wieder eine Schraube locker hatte und mir ins Rad fuhr, was ein besseres Resultat verhinderte. Ich war erst mal froh, dass ich auf dem Rad geblieben bin – danach macht es auch kein Unterschied, ob ich nun Dritter oder Fünfter werde. 

In welche Rolle werden Sie bei den anstehenden Rennen, Omloop Het Nieuwsblad am Samstag und Kuurne-Brüssel-Kuurne (1.Pro), schlüpfen?

Ich glaube, dass ich meine eigene Karte ausspielen kann. Ich habe im Var gezeigt, dass meine Form sehr gut ist. Jasper (Stuyven) startet nach einem Höhentrainingslager nun erst in seine Saison. Es ist schwer zu sagen, welche Form er hat. Ich denke, dass es ein Fehler wäre, alles auf ihn auszurichten. Seine Höhepunkte in der Saison sind später, deswegen beginnt er auch vergleichsweise spät. Mads (Pedersen) ist nicht am Start. Ich werde also die Rolle des „Capitaine de route“ einnehmen, aber auch versuchen, so gut wie möglich für mich zu fahren. 

Legen Sie einen Fokus auf eines der anstehenden Rennen?

Omloop Het Nieuwsblad ist vom Status her wichtiger – alleine weil es ein WorldTour-Rennen ist. Ich würde aber auch behaupten, dass es vom Parcours her schwieriger ist. Nichtsdestotrotz sind alle Rennen wichtig. Ich schaue also nicht erst auf Le Samyn, weil mir das am besten liegt. Ich bin motiviert für das Omloop Het Nieuwsblad, ab Samstagabend gilt der Fokus Kuurne-Brüssel-Kuurne und danach auf Le Samyn (1.1)

Welche Wichtigkeit hat dieses Eröffnungswochenende für Sie persönlich? 

Das Omloop Het Niewusblad ist für mich persönlich besonders wichtig, es hat einen hohen Stellenwert. Ich habe gehört, dass es meine achte Teilnahme an dem Rennen wird. Ich war selbst etwas überrascht, wie oft ich schon dort angetreten bin. Es war mein erster Klassiker 2015. Somit besteht eine gewisse Liebe zu diesem Rennen. In Belgien ist es vom Publikum her fast mit der Flandern-Rundfahrt gleichgestellt. Auch die mediale Aufmerksamkeit ist sehr groß. Mir kommt es außerdem entgegen, dass das Rennen nur etwas mehr als 200 Kilometer lang ist. Ohne mich schlechtreden zu wollen, aber es ist ein Unterschied zu einem Rennen, das 260 Kilometer lang ist. Da brauchst du ganz spezielle Fähigkeiten, um konkurrenzfähig zu sein. Deswegen sehe ich meine Chancen bei diesem Rennen im Vergleich höher.