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BGL LiguePetingen-Kapitän Artur Abreu im Gespräch vor dem Duell gegen Rodange

BGL Ligue / Petingen-Kapitän Artur Abreu im Gespräch vor dem Duell gegen Rodange
Artur Abreu (r.) und Co. steht mit Petingen eine englische Woche bevor Foto: Luis Mangorrinha/Le Quotidien

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Weder die Gastgeber aus Rodange noch die Nachbarn aus Petingen strotzen vor ihrem Derby am Samstag vor Selbstvertrauen. Artur Abreu, Kapitän der UTP, bestätigte allerdings, dass den Neuen bereits einiges über die Rivalität der beiden Fußballklubs eingetrichtert wurde. Einen Favoriten gibt es laut dem 27-Jährigen nicht.

Übergangssaison – mit diesem Wort betitelte man vor dem Start der laufenden Meisterschaft die schwierigen Monate des Umbruchs, die mit der Einstellung von Coach Nicolas Grézault im vergangenen März eingeläutet wurden. Dass die Philosophie, gezielt junge Talente zu integrieren, nicht gleich von Erfolg gekrönt sein würde, dessen war sich Artur Abreu als Mannschaftskapitän bewusst. Dennoch ist es als Kapitän nicht immer leicht, mit komplizierten Phasen und Niederlagen umzugehen: „Man muss mental stark sein und Geduld beweisen. Wenn unser Weg erst einmal Früchte trägt, wird es auch viel einfacher sein, sich oben langfristig festzubeißen.“ 

In diesem Jahr wird dies noch nicht der Fall sein. Als Tabellen-12. (ein Spiel weniger) war die Hinrunde mit neun Niederlagen punktemäßig nicht unbedingt rosig. „Wir wussten, dass sich der Erfolg nicht gleich nach einem Jahr einstellen würde. Trotzdem ist es eine schwere Zeit“, sagte Abreu, den noch eine andere Sache quält: „Als wir uns 2020 für den Europapokal qualifiziert hatten, konnte ich verletzungsbedingt nicht spielen. Ich wünsche mir wirklich, dass ich das irgendwann noch einmal selbst mit Petingen erleben kann.“

Das war auch der Grund, warum er sich im Sommer für weitere fünf Jahre an den Tabellenletzten band. „Ich kann nicht behaupten, dass ich mir keine Gedanken gemacht habe, aber ich bin dem Verein dankbar für alles, was man mir hier schon gegeben hat.“ Das waren in jungem Alter schon viel Vertrauen und BGL-Ligue-Erfahrungen sowie ein Jahr Profidasein bei Vitoria Guimarães in Portugal. Heute zahlt Abreu dies nicht nur mit seiner langfristigen Unterschrift zurück. „Ich weiß genau, wie es sich anfühlt, wenn man als junger Spieler nicht unbedingt immer Spielzeit bekommt. Man muss auf seinen Moment warten und zuschlagen. Genau das will ich unseren Talenten bei den Gesprächen in meiner Rolle als Kapitän vermitteln.“ 

Ruben Gonçalves (19), Tiago Rodrigues (19) und Yannick Schaus (21) sind drei dieser Beispiele, die Abreu nennt. „Sie müssen mental bereit sein, das Tief zu überwinden. Gute Leistungen beginnen im Kopf.“ Bei ihm selbst wurde der Elan bereits in der Vorbereitung auf den Saisonstart gebremst. Nach einem verletzungsbedingten Ausfall steckte er sich mit Covid-19 an. Vergangene Woche dann ein weiteres Problem: Die Partie gegen Swift Hesperingen wurde kurz nach der Pause wegen zu heftigen Regens abgebrochen – und wird nächsten Mittwoch nachgeholt. Physisch kommen demnach harte Tage auf die jungen Petinger zu. „Das kann gut oder schlecht sein. Umso wichtiger ist, dass wir unser Derby gewinnen, um uns diesen psychologischen Vorteil zu verschaffen.“ 

In der Hinrunde gab es im Duell der Kellerkinder einen klaren 3:0-Sieg der UTP – inklusive einem Tor von Abreu. „Aber das bedeutet gar nichts. Derbys sind von Natur aus schwer zu spielen. Wir wollen diese Ränge verlassen, aber sie haben noch die Hoffnung, sich irgendwie retten zu können. Deshalb müssen wir die gleiche Einstellung an den Tag legen wie im Hinspiel. Einen Favoriten gibt es nicht.“ In die Karten dürfte den Petingern aber der Untergrund in Rodange spielen. Während die heimischen Platzverhältnisse nicht unbedingt förderlich für den gepflegten Fußball sind, könnte das bei den Rivalen besser laufen. „Trotzdem müssen wir vorsichtig sein. In dieser Liga kann jeder jeden schlagen.“

Dass das Derby für den weiteren Saisonverlauf eine große Rolle spielen könnte, dessen ist man sich bei der UTP bewusst. Dafür haben Abreu und Co. auch schon etwas Informationspolitik betrieben und die junge Garde über die Rivalität in Kenntnis gesetzt. „Wir müssen gewinnen – und wollen es auch.“