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BGL Ligue„Wenn man sie schlagen kann, dann jetzt“: Der Differdinger Stürmer Andreas Buch über Europapokal-Träume

BGL Ligue / „Wenn man sie schlagen kann, dann jetzt“: Der Differdinger Stürmer Andreas Buch über Europapokal-Träume
Andreas Buch Foto: Editpress/Jeff Lahr

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Mit einem Doppelpack beteiligte sich Andreas Buch gegen Rosport am klaren 4:0-Sieg. Der Differdinger Mittelstürmer, der von einem prominenten Abgang in der Winterpause profitierte, kam auf seine Reservistenrolle, Conference-League-Chancen und das anstehende Duell gegen die Escher Fola zu sprechen.

Tageblatt: Seit November bekommen Sie wieder deutlich mehr Spielzeit und haben in jeder Partie getroffen. Was hat den Ausschlag für diesen Wandel gegeben?

Andreas Buch: Es ist kein Geheimnis, dass es in unserer Mannschaft ein paar Probleme bezüglich der Corona-Impfung gab. Das kam mir zugute. Zudem habe ich im Training weiter Vollgas gegeben und meine Leistungen nach den Einwechslungen gebracht. Der Doppelpack am Sonntag hat mir wieder Selbstvertrauen gegeben, nachdem es in der Hinrunde ja nicht so gut für mich gelaufen ist. Wenn man wie gegen Rosport seine Standardsituationen zum richtigen Zeitpunkt ausnutzt, kann man die zweite Hälfte viel leichter angehen.

Ihr Vertrag läuft am Saisonende aus. Wie unzufrieden waren Sie mit der Spielzeit der Hinrunde?

Natürlich macht man sich so seine Gedanken und fragt sich, ob man noch was anderes machen könnte … Aber ich habe an mich geglaubt und fühle mich sehr wohl in Differdingen. Ich habe mich zu keinem Zeitpunkt hängengelassen. Ich hoffe, dass es jetzt so für mich weitergeht. Der Rest wird sich auch klären. Allerdings gab es noch keine Gespräche.

In der Winterpause hat Ihr direkter Konkurrent Aurélien Joachim die Schuhe an den Nagel gehängt, es kamen zwei neue Stürmer hinzu. Wie stark schätzen Sie die beiden Neuen im Team, Ashley Moke und Diogo Fernandes, ein?

Diogo ist 19 Jahre alt und sehr willig. Man merkt gleich, dass er in Metz eine gute Ausbildung genossen hat. Zudem ist er sehr spritzig und hat einen guten Abschluss. Ashley wurde gegen Rosport bereits eingewechselt und hat gleich gezeigt, wozu er im Eins-gegen-eins fähig ist. Er kann uns mit seiner Erfahrung weiterbringen. Er kam auf der Zehn rein, das hat gut funktioniert. Ich bin weiterhin definitiv der, der es bevorzugt, vorne in der Mitte zu sein. Durch diesen Konkurrenzkampf entsteht ein positiver Druck, den es auch braucht. So wird jeder gefordert, auch im Training seine Leistung zu bringen. Ob jetzt keiner oder drei Neue gekommen wären, ich schaue da nur nach mir.

Mit 33 Toren stellt Differdingen die drittstärkste Offensive der Liga. Was macht D03 so torgefährlich? 

Dass wir so variabel sind. Mit Bertino Barbosa kommt in den nächsten Tagen ein weiterer Stürmer von seiner Verletzungspause zurück. Moïse Sakava und Wouter Marinus gehören wie die beiden Neuen und ich zu den Spielern, die vom Trainer sehr viel Spielraum bekommen – solange etwas dabei herauskommt. Er will, dass wir ständig in Bewegung sind und arbeiten. Man darf keine Sekunde auf dem Platz schlafen. Wir müssen gedankenschnell sein, dann kommt das Spielerische von ganz allein. Wir versuchen inzwischen, die Mannschaft zu sein, die in Ballbesitz ist. Das klappt noch nicht immer. Manchmal schlägt dann doch noch jemand den Ball hinten raus, weil er nervös wird. Bislang haben wir mehr Tore aus dem Spiel heraus gemacht. Wir üben zwar auch unsere Standards, aber die sind eben noch nicht so genau. 

Aktuell beträgt der Rückstand auf Platz drei und vier bereits vier Punkte. Wie realistisch ist eine EP-Qualifikation über die BGL Ligue?

Es liegt noch alles sehr eng beieinander, obschon die Ersten ja eigentlich schon fast weg sind. Solange rechnerisch noch alles offen ist, soll man dran glauben. Man darf nicht vergessen, dass Corona noch nicht vorbei ist. Es kann noch immer zu Spielverlegungen kommen, die dann der einen oder anderen Mannschaft in die Karten spielen werden und Überraschungspunkte einbringen. Zudem haben wir ja noch den Pokal.

Demnach muss am Wochenende ein Sieg gegen die Escher her. Auf dem Escher Galgenberg gab es schon Erfolgsgefühle, aber auch eine kalte 0:5-Dusche. Wie schätzen Sie die Formkurven beider Teams vor dem direkten Duell ein?

Die Fola gehört sei Jahren zu den starken Gegnern, aber sie kämpfen derzeit mit Verletzungssorgen und müssen Abgänge kompensieren. Wenn man sie schlagen kann, dann jetzt an diesem Wochenende. Durch die Verletzungsmisere und das Fehlen ihres Mittelfeldmotors Diogo Pimentel ist für uns definitiv was drin. Wir wollen die drei Punkte. Man hat tatsächlich ja auch schon gesehen, dass gegen die Fola alles möglich ist – vom persönlichen Doppelpack bis zum besagten 0:5. Man muss mit allem rechnen. Aber die Jungs werden sich die Tabelle ja angesehen haben und wissen, worum es geht. Der Trainer wird uns heiß machen und am Freitag bei der Videoanalyse noch mal genaue Hinweise geben. Wir müssen bereit sein.

Das Hinspiel endete 1:1. Welche Lehren kann man daraus ziehen?

Eigentlich keine. Diese Partie sollte man abhaken. Wir waren zu weit weg von unseren Gegenspielern. Diesmal müssen wir konzentrierter sein und ans uns glauben. Es ist alles drin, wenn wir noch mal das Gleiche raushauen wie gegen Rosport.

Die Quote haben Sie am Sonntag auf sieben Tore heraufgeschraubt. Was haben Sie sich in Bezug auf Ihre Torquote vorgenommen?

Ehrlich gesagt habe ich mir kein Ziel gesetzt. Mehr als zehn sollten es schon sein … Aber bei allem, was darüber geht, wird man sehen. Es wäre schon top, wenn ich die 14 aus der ersten Saison einholen könnte. Damals hatte ich 13 Tore in der Hinrunde geschafft und nur noch eins danach. Im ganzen Team hatte in der Rückrunde gar nichts mehr geklappt – und man schießt die Tore bekanntlich nicht alleine. Wichtiger ist also, dass die Mannschaft Erfolg hat. Wenn ich die Vorlage zum Siegtor liefere, ist das entscheidender.