Die Zeit der Solo-Läufe bei Schmuddelwetter oder die Stunden alleine im Kraftraum sind seit zwei Wochen wieder offiziell vorbei: Nachdem Torwart Lucas Fox seit Sommer vereinslos war, könnte er am Samstag erstmals wieder in der BGL Ligue zwischen den Pfosten stehen. Der Keeper ist der einzige Neuzugang von Leader F91. Dabei waren die Koffer im Sommer eigentlich schon gepackt: Der deutsche Drittligist Viktoria Köln wollte den Luxemburger verpflichten. Doch der Transfer zog sich hin und scheiterte letztlich an der Ablösesumme – die Kölner hatten zwischenzeitlich einen anderen Keeper verpflichtet, bei der Jeunesse hatte man Kevin Sommer zurückgeholt.
So schaute Fox im August in die Röhre. Er hielt sich bis November auf der „Grenz“ fit, hatte im Winter sogar zwei Tests bei den Go Ahead Eagles in den Niederlanden. Da der Verein aber erst in der Sommerpause einen neuen Torwart braucht, kam noch kein Transfer zustande. Doch Fox weiß, dass ihn der Klub im Auge haben wird. An den Ausbildungsentschädigungen wird ein Wechsel ins Ausland nun nicht mehr scheitern. „Ich habe in dieser schweren Zeit einiges gelernt. Ich musste mentale Stärke beweisen und habe mich in diesem Bereich weiterentwickelt. Ich hatte ja etwas Konkretes vor mir, aber auf diese Summe hat man als Spieler keinen Einfluss. Es war eine schwere Zeit, aber ich will jetzt nach vorne schauen.“
Das bedeutet auch, dass er am Samstag gegen Niederkorn die neue Nummer eins des F91 sein könnte – des Klubs, den er damals als U19-Spieler verließ, da er keine Zukunft für sich dort sah. „Bei der Jeunesse bekam ich dann die Chance, mit der ersten Mannschaft zu trainieren. Diesen Vorteil hatte ich in Düdelingen nicht. Ich hatte großes Glück, da ich in Esch dank des Torwarttrainers sehr viel gelernt habe. Nach zwei Jahren bei der Jeunesse kehre ich als BGL-Ligue-erfahrener Torwart und als Nummer drei der FLF zurück. Ich habe technische und mentale Fortschritte gemacht.“
Fox ist zuversichtlich, dass er seinen neuen Trainer Carlos Fangueiro gleich von seinen Fähigkeiten überzeugen konnte. Während des Trainingslagers in Alicante hatte der Torwart gegen ZSKA Moskau gleich bei seinem ersten Auftritt drei Paraden ausgepackt. „Das war enorm wichtig für das Selbstvertrauen. Es war die beste Entscheidung, mich ins kalte Wasser zu schmeißen. Denn gegen Niederkorn wird es ähnlich sein.“ Fox weiß, dass die Düdelinger sich im Spitzenspiel auf einen „Kampf“ einstellen müssen, bei dem ihm sein ehemaliger Teamkollege Toni Luisi das Leben schwermachen will.
Für Fox geht es in den nächsten Wochen nicht nur darum, wieder Fuß zu fassen: „Mein Ziel ist es, so viel Spielzeit wie möglich zu bekommen – und natürlich auch zu gewinnen. Wir wollen Meister werden. Mit guten Leistungen kann man dann auch andere Ziele anvisieren, wie die Nationalmannschaft oder den Sprung in den Profibereich zu schaffen.“ Ob er den ersten Schritt am Samstag machen kann, zeigt sich ab 16.00 Uhr.
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