Von Überraschungseffekt dürfte nach der Hinrunde der UNA Strassen keine Rede mehr sein. Mit neun Siegen und vier Unentschieden bei nur zwei Niederlagen hat die Truppe laut Trainer Christian Lutz das Maximum herausgeholt. „Aber wir wollen uns jetzt weiterentwickeln. Von der Leistung her wäre auch noch mehr drin gewesen.“ Zwar hat Strassen weitaus weniger Tore geschossen als beispielsweise Leader F91 Düdelingen (43), dafür kassierte die Defensivreihe aber die wenigsten Gegentreffer der Liga. „Sowohl defensiv als auch offensiv ist in der Spielgestaltung noch Luft nach oben – also wie wir die Tore erzielen wollen und gleichzeitig den Gegner von unserem Tor weghalten.“
Großen Anteil an der Erfolgswelle hat der Sommertransfer Nicolas Perez. „Nico ist ein familiärer Typ. Er braucht dieses Umfeld, um sein Potenzial abrufen zu können. Er ist im Verein bei jedem gut angesehen und will das auf dem Platz zurückgeben.“ Der 31-jährige Mittelstürmer steuerte die Hälfte der bisherigen Tore bei und stand in den 16 bisherigen Pflichtspielen (den Pokalsieg gegen Rodange inklusive) jedes Mal über die volle Distanz auf dem Platz. Dass man sich beim Sommercasting übrigens nicht geirrt hat, beweisen auch die anderen Zahlen: Mit Torwart Koray Özcan und Mittelfeldspieler Kevin Bacconier stehen gleich drei Neuzugänge in den Top vier der meisteingesetzten Akteure.
Bei Benjamin Schmit (Rodange), Leandro Souza (RM Hamm Benfica) und Kevin Lourenco (Rümelingen) hat die persönliche Einsatzzeit dagegen nicht gepasst. Alle drei haben den Verein verlassen. Bis zum 31. Januar sah es danach aus, als würden es in Strassen nur Abgänge geben, doch schlussendlich hat mit Brian Babit eine „sportliche Verstärkung unterschrieben. Wenn man von einem Topklub kommt, stellt sich immer finanziell die eine oder andere Frage. Er musste Abstriche machen und war dazu bereit.“
Am vergangenen Samstag stand Babit zum ersten Mal mit den neuen Teamkollegen auf dem Platz. Insgesamt sei die Vorbereitung von Höhen und Tiefen gekennzeichnet gewesen – inklusive der Corona-Fälle, wie es sie bei den meisten Konkurrenten gab. Trotz der gemischten Gefühle der vergangenen Tage hat UNA Strassen ihr Ziel nicht aus den Augen verloren. Immerhin hat der Vorstadtklub jetzt Blut geleckt. „Ich finde das lustig, wenn so ein kleiner Verein mit dem Europapokal in Verbindung gebracht wird. Es kann tatsächlich Realität werden. Wir scherzen auch schon mal intern darüber …“, gab der Coach zu. Ob sich dieser Wunsch tatsächlich erfüllen kann, hängt laut Lutz von Start ab. Doch er fügte hinzu: „Um komplett abzurutschen, sind wir dagegen zu gefestigt.“
Unser Tipp: Strassen hat schon in der Hinrunde bewiesen, dass der Erfolg von langfristiger Dauer sein kann. Sollte die Mannschaft ihren Rhythmus hochhalten können, steht einem spannenden Saisonfinale nichts im Wege.
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