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LeserforumKlimakonferenzen und der Weitblick meines Großvaters

Leserforum / Klimakonferenzen und der Weitblick meines Großvaters
 Foto: AFP

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Was mein Großvater einst mit der schnell wachsenden Weltbevölkerung verband, ist heute so aktuell wie nie zuvor. Es war im Jahr 1959, am Tage meiner ersten heiligen Kommunion, als mich einer der ca. 20 geladenen Gäste zum Inhalt meines Kommunionsunterrichtes befragte. Ganz erfreut, als Achtjähriger am Erwachsenengespräch teilnehmen zu können, erzählte ich alles, was mir vom Unterricht noch im Gedächtnis blieb, und dies auf eine direkte und unverfälschte Art und Weise, wie es Kinder eben tun.

Dass wir glücklich sein könnten, hieß es vom Hochwürden getauft worden zu sein und dadurch das große Glück hätten, durch die heilige Kommunion den Heiland in uns aufnehmen zu können. Besonders, dass von den zurzeit ca. 3 Milliarden auf der Welt lebenden Menschen nicht vielen Kinder dieses Glück zuteilwerde! Dass zurzeit viele, sehr viele Kinder in großer Armut leben würden, und dies vorwiegend auf dem afrikanischen Kontinent. Wir beteten für sie und mussten Geld sammeln, um solch ein armes Heidenkind zu „kaufen“. Dass unser Herr Pfarrer zur damaligen Zeit noch andere Bezeichnungen für solche Kinder gebrauchte, weiß ich mich sehr wohl zu erinnern.

„Dee Klengen hat awer gutt am Unterrecht opgepasst“, mischte eine Tante dazwischen. Sogleich aber ergriff mein Großvater, oben am Tische sitzend das Wort, und erklärte, dass zu seiner Schulzeit ca. 1,6 Milliarden Menschen, also die Hälfte, die Erde bewohnte und er hoffe, dass die Bevölkerungsexplosion nicht in jenem rasanten Tempo weitergehen könne. Ansonsten wären die Generationen seiner Ururenkel mit zunehmend schwierigeren Problemen konfrontiert.

Beim nächsten Gang war dieses Thema dann vom Tisch und das war auch gut so. Gut ist es aber keinesfalls, dass in heutiger Zeit Tausende und Abertausende Menschen in ihrer Not versuchen, das Mittelmeer in spärlichen Schlauchboten zu überqueren, in der Hoffnung, ihrem Elend zu entfliehen, um bei uns in Europa ein besseres Leben zu haben. Ob und wie die von uns gesammelten Spenden eingesetzt wurden, um den „gekauften“ Heidenkindern ein besseres Leben in Aussicht zu stellen, wurde uns nie genauer erzählt! Ebenfalls ist nicht bekannt, ob sich von denen übers Mittelmeer Geflüchteten auch Nachfahren der von uns „gekauften“ Heidenkinder befinden! Jedenfalls wird er kommen, der Tag, an dem sich alle Erdbewohner bewusst werden, dass es nicht alleine genügt, große Klimakonferenzen quer über den Globus zu veranstalten, ohne die Problematik der Bevölkerungsexplosion zu berücksichtigen.

Dass die zurzeit über die ganze Welt eingebrochene Corona-Krise kein Zuckerschlecken ist, weiß ein jeder! Auch die Stimme des von vielen hochgepriesenen zuckersüßen Schwedengrethels ist verstummt und wird es vermutlich noch länger bleiben. Sollte diese Stimme jedoch irgendwann wieder erwachen, wird sie jedenfalls nicht dran vorbeikommen, das Problem der so rasant steigenden Erdbevölkerung mit in ihr Boot zu nehmen, ansonsten wird das ganze Getöse und der Medienrummel rund um den „Fridays for Future“-Zirkus niemals den gewünschten Erfolg haben! Genau deswegen sollte das Problem der zu schnell wachsenden Erdbevölkerungspolitik mit eingebunden und als großes Ganzes studiert werden.

Dass alle Formen menschlichen sowie auch tierischen Lebens Energie in Form von Eiweiß zum Gedeihen brauchen, ist bekannt. Um dem Bedarf an tierischem Eiweiß gerecht zu werden, müssten zunehmend mehr Methan ausstoßende Rindviecher her, was wiederum die von den Umweltkritikern gefürchtete schädliche Treibhausbilanz in die Höhe schnellen ließe. Wenn wir nun aber bedenken, dass es auf der ganzen Welt riesengroße Gebiete gibt, welche geografisch so gelegen sind, dass wegen der klimatischen Bedingungen oder der Kargheit der Agrarflächen nicht ausreichend Wachstumsbedingungen gegeben sind, stehen wir vor einem großen Problem, zumal gerade in diesen Gebieten der Bevölkerungszuwachs erheblich schneller voranschreitet als anderswo auf der Welt!

Ob es nun die angemessene Lösung ist, anderswo auf der Welt die in jenen Regionen fehlenden Lebensmittel zu produzieren, um sie dann per Riesenfrachter quer über die Ozeane zu den besagten Gebieten zu schiffen, bleibt mehr als fraglich. Erst kürzlich entnahm ich einer Diskussionsrunde im Fernsehen, ob nicht alle Megafrachter der Weltmeere die Totenflagge hissen müssten, da diese schwimmenden, Schweröl verbrennenden Klimasünder sämtliche Faunen und Floren der ganzen Welt in Mitleidenschaft ziehen und die ganze Menschheit hinterher. Die Tatsache, dass sich die Weltbevölkerung seit meiner Kindheit um fast 5 Milliarden vergrößert hat, darf doch keinen Weltpolitiker unberührt lassen! Da ich leider aber noch keine Einladung zu diesen großen Klimakonferenzen erhielt und folglich auch nicht teilnehmen konnte, möchte ich doch alle amtierenden Politgrößen der Welt dazu aufrufen, sich des Weitblicks meines Großvaters zu bedienen. Dies ist eine sehr ernste Angelegenheit: „An et ass guer net fir ze laachen.“

Olli
24. November 2021 - 8.58

Richteg,do leit de ganze Problem