Es ist rund einen Monat her, dass die Luxemburger Fußballerinnen in Nordmazedonien ein Stück Nationalgeschichte geschrieben haben. Mit ihrem ersten Sieg in der WM-Qualifikation hat die FLF-Auswahl bewiesen, welches Potenzial in ihr steckt. „Das war definitiv eine unvergessliche Erfahrung. Es war unheimlich emotional für uns alle“, blickte Dan Santos zurück. Doch die wichtigste Aufgabe liegt jetzt noch vor den Frauen: zu bestätigen. Zunächst am 30. November gegen Österreich (19.30 Uhr) – aber auch im kommenden Jahr, wenn zwischen April und Juni die restlichen Spiele der Kampagne bevorstehen. „Es wird interessant zu sehen, wie wir nach diesem Erfolg reagieren, auch im Rückspiel gegen Nordmazedonien und Lettland nächstes Jahr.“

Ausgetragen wird das Topspiel gegen Österreich (genau wie das gegen England im vergangenen September) im Stade de Luxembourg. Danach wird die Frauen-Auswahl auf andere Plätze ausweichen: „Das macht Sinn. Das Stadion wäre leer und es käme keine Stimmung auf. Wir können uns auf diese Weise auch bei den Vereinen revanchieren, die viel Arbeit in den Frauen-Fußball investiert haben“, schlussfolgerte Santos.

Für die Fans der „Roten Löwinnen“ heißt es, ab Samstag auf der Internetseite luxembourg-ticket.lu vorbeizuschauen – und sich Eintrittskarten für das Heimspiel zu sichern. Der Vorverkauf beginnt um 12.00 Uhr.

Der 40-Jährige hat 23 Spielerinnen nominiert, mit Martine Schon und Anouchka Besch stehen zwei weitere Damen stehen auf Abruf bereit. Grund dafür ist das aktuelle Verletzungspech. Neben Routinier Jessica Berscheid (wird von Ashley Delgado ersetzt), bei der Verdacht auf Kreuzbandriss besteht, droht auch Kapitänin Laura Miller auszufallen. Beim Standard Liège verletzte sich die Mittelfeldspielerin vor einigen Tagen am Rücken. Bislang haben weder die Vereinsärzte noch der medizinische Stab der FLF und aus der Klinik in Nancy herausgefunden, woran die 19-Jährige leidet. „Sie hat noch ein paar Termine bei den Ärzten. Momentan sieht es aber nicht so aus, als könnte sie gegen Österreich dabei sein. Wir lassen uns noch eine Woche Zeit und entscheiden dann“, sagte der Trainer.

Klubkameradin Julie Marques scheint derweil endlich bei den „Rouches“ angekommen zu sein. Die 17-Jährige hat nach ihren beiden Toren im Dress der Nationalmannschaft ihre Lizenz erhalten und sich dafür im Klub auch gleich mit Treffern bedankt. Mit Anaïs Weyer steht erstmals eine junge Torhüterin des FC Metz im Aufgebot. Die U18-Spielerin, deren Vater Luxemburger ist, erhielt erst vor ein paar Tagen ihren Pass und stellt gleich eine weitere Option dar. Zum ersten Mal im Kader steht auch die 33-jährige Keeperin Sheila Hoja. 

Dennoch dürfte kein Weg an der talentierten Lucie Schlimé vorbeiführen. Die 18-Jährige hat bislang in der WM-Qualifikation überzeugt und auch international auf sich aufmerksam gemacht. „Sie hat sich stark entwickelt und ist reif geworden. Sollte sie den Schritt ins Ausland wagen, und ich gehe davon aus, dass sie das will, dann werden wir viel Freude mit ihr bekommen.“ Kontakte zu Profiklubs gab und gibt es immer noch. 

Die Reise über den Ozean tritt Stürmerin Kate Thill diesmal übrigens nicht an. Die Studentin bleibt, wie im Vorfeld abgemacht, in den USA. „Es hätte keinen Sinn ergeben, diese Reise für ein Spiel anzutreten. Das hängt auch mit dem Gegner zusammen. Es erwartet uns ein Spiel, bei dem wir vor allem gegen den Ball arbeiten müssen.“ Gegen die Nummer 21 der Welt wird es vor allem darum gehen, die Null so lange wie möglich zu halten. Im Hinspiel vor einem Monat in Wiener Neustadt hatte das bis zur 42. hervorragend geklappt. „Wir haben sie genervt, so wie es unser Ziel war. Trotzdem kann man sich nicht erwarten, dass es einen ähnlichen Spielverlauf geben wird. Wir wollen einige Dinge besser machen, angefangen mit dem Resultat (0:5). Es gibt Kleinigkeiten, die wir ändern müssen.“