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StandpunktDas globale Ernährungssystem funktioniert nicht – nur ein Bottom-up-Ansatz hilft

Standpunkt / Das globale Ernährungssystem funktioniert nicht – nur ein Bottom-up-Ansatz hilft
Drei Milliarden Menschen können sich keine gesunde Ernährung leisten Foto: dpa/Jens Kalaene

Das Jahr 2020 war für uns alle unvergesslich – und für viele tragisch. Niemand hatte sich vorstellen können, dass sich ein tödliches Virus, das von Hufeisennasen stammt, so schnell ausbreiten und unser Leben so gründlich auf den Kopf stellen könnte. Und in den meisten Ländern gibt es immer noch keine Anzeichen einer zurückkehrenden Normalität. Doch obwohl wir nur erahnen können, wie das Leben nach der Pandemie aussehen wird, muss die Bewältigung der wachsenden Probleme von Hunger und Unterernährung im Mittelpunkt der globalen Erholung stehen.

Schon vor Covid-19 befanden sich viele Menschen in großer Not. Obwohl die extreme Armut abnahm, waren immer noch rund 700 Millionen Menschen von ihr betroffen, während fast die Hälfte der Weltbevölkerung mit weniger als 5,50 Dollar pro Tag auskommen musste und damit kaum überleben konnte. Gleichzeitig nimmt die Konzentration des globalen Reichtums weiter exponentiell zu, wobei das Gesamtvermögen der Milliardäre in den USA im Jahr 2020 um mehr als 1 Billion Dollar ansteigen wird.

Zudem nehmen Hunger und Unterernährung seit 2015 weltweit zu – ironischerweise das Jahr, in dem die Agenda für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen das Ziel „Null Hunger“ bis 2030 festlegte. Mehr als 700 Millionen Menschen sind ernährungsunsicher und 265 Millionen stehen am Rande des Hungertods – eine Situation, die es seit dem Zweiten Weltkrieg nicht mehr gab. Zwei Milliarden Menschen leiden an verschiedenen Formen der Fehlernährung, darunter Unterernährung, Vitamin- und Mikronährstoffmangel sowie Fettleibigkeit. Und drei Milliarden Menschen können sich keine gesunde Ernährung leisten.

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