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RadsportKirsch startet am Sonntag bei der Tour de Suisse – und schielt Richtung Frankreich

Radsport / Kirsch startet am Sonntag bei der Tour de Suisse – und schielt Richtung Frankreich
Alex Kirsch will sich bei der Rundfahrt in der Schweiz auch für die Tour de France empfehlen Foto: Tageblatt/Gerry Schmit

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Mit seinem Start bei der Tour de Suisse (2.UWT) feiert Alex Kirsch (Trek-Segafredo) am Sonntag eine Premiere. Erst vor zwei Wochen schloss er die Ruta del Sol (2.Pro) ab, nun folgt das nächste prestigeträchtige Etappenrennen – eine gezielte Vorbereitung auf die Tour de France? Im Gespräch mit dem Tageblatt erklärt der 28-Jährige, wie seine letzten Wochen aussahen und was er in dieser Saison noch plant.

Tageblatt: Alex Kirsch, bei der Ruta del Sol haben Sie sich gut präsentiert und kamen, nachdem Sie den Sprint für Mads Pedersen anfuhren, auf einen fünften Platz. Wie weit ist es noch bis zur Topform?

Alex Kirsch: Die Form war sehr gut, aber meine Topform ist es noch nicht. Ich wusste, dass ich gut drauf war. Auch vom Gewicht her war es in Ordnung – von einer Topform spricht man erst, wenn alles wirklich passt. Aber es geht momentan in diese Richtung.

Wie haben Sie die zwei Wochen zwischen der Andalusien-Rundfahrt und der Tour de Suisse verbracht?

Das erste Ziel war es, sich zu erholen. Ich war in Luxemburg und habe über ein paar Tage trainiert, um für einen Feinschliff zu sorgen. Danach ging es wieder um die Regeneration. Am Sonntag muss man frisch an den Start gehen.

Sie sprechen von Feinschliff: Ging es dabei auch um die körperliche Verfassung?

Als Klassiker-Fahrer sollte man im Frühjahr dünner sein, aber Reserven haben – auch wegen des Wetters. In Richtung Sommer muss man für die Etappen mit sehr vielen Höhenmetern etwas abnehmen, da zählt jedes Kilogramm. Das ist nichts Außergewöhnliches und im Radsport Standard. Persönlich ernähre ich mich sowieso ziemlich gesund. Ich mache keine Diäten, sondern passe mein Essen nur an mein Trainingsvolumen an: Trainiere ich weniger, esse ich also auch weniger. Außerdem kommt es bei mir auf ein halbes Kilo auch nicht an. Aber ich habe im Vergleich zu den Klassikern zwei Kilo abgenommen, das merke ich schon. 

Wie lautet die Taktik für Ihr Team und auch für Sie persönlich bei der anstehenden Rundfahrt in der Schweiz?

Den genauen Plan kenne ich noch nicht. Die Etappen sind sehr anspruchsvoll und es wird maximal auf einer Etappe zum Sprint kommen. Dafür haben wir Edward Theuns. Der Rest sind schwierige Bergetappen, dafür haben wir junge Fahrer dabei, die sicherlich viele Freiheiten haben werden. Wir fahren ohne Druck und ohne die größten Ambitionen dieses Rennen. Meine Fahrerqualitäten, also den Sprint anzufahren, werden nicht so zur Geltung kommen, da es kaum Sprints geben wird. Ich werde frei sein und versuchen, mich zu zeigen. Auch um an der Form zu arbeiten. Die Tour de Suisse ist eins der wichtigsten Rennen im Jahr – da will ich möglichst gut fahren, auch wenn die Etappen mir nicht besonders liegen. 

Hinsichtlich der Landesmeisterschaften sowie einer möglichen Teilnahme an der Tour de France und an Olympia scheint Ihre Vorbereitung fast optimal. 

Ich will mich in einer guten Verfassung präsentieren und dann schauen, was passiert. Ich denke, dass bis eine Woche vor dem Start der Tour de France keine Entscheidung getroffen wird. Das würde ich auch nicht tun, wenn ich Sportlicher Leiter wäre. Was die Landesmeisterschaften angeht, bin ich grundsätzlich keiner, der glaubt, dass man eine Form auf den Tag genau planen kann. Man muss die Arbeit im Training vorher verrichten. Danach sollte es auch keine Überraschung sein, dass man nach der Ruta del Sol und der Tour de Suisse in einer vernünftigen Verfassung für die Landesmeisterschaft ist. Auch, dass man sich eine Woche nach der Tour gut fühlt, ist kein Geheimnis. Wenn ich höre, dass Fahrer ihre Form so aufbauen, dass sie in der letzten Woche der Tour in Form sein wollen, dann frage ich mich, wie sie das machen wollen. Wenn man in der ersten Woche vorne dabei sein will, kann man das Training intensivieren, das verstehe ich. 

Wie blicken Sie Richtung Tokio?

Ich habe, sollte ich in Frankreich starten, nach der Tour frei. Wenn die Nationalmannschaft möchte, dass ich bei Olympia starte, dann bin ich sehr gerne dabei. Ich glaube, dass ich nach der Vorbereitung in einer sehr guten Form sein werde.