Beim E3 Saxo Bank Classic fuhr er auf den siebten Platz, bei Gent-Wevelgem wurde er Achter. Es hatte sich irgendwie angedeutet, dass sich Dylan van Baarle (Ineos) in einer starken Verfassung befindet. Auf der Favoritenliste des Dwars door Vlanderen befand er sich am Mittwoch dennoch nicht. „Wir gehen die Klassiker dieses Jahr etwas anders an – viel offensiver. Es ist schön, so ein Rennen zu fahren. Ich bin froh, dass ich es zu Ende fahren konnte“, erklärte der Niederländer im Zielbereich.
Offensiv, mutig und riskant war van Baarles Plan, der am Ende aber voll aufging. Am Berg Ten Houte, dem achten von insgesamt 13 Anstiegen, attackierte der 28-Jährige. Ein paar Kilometer vorher, am Taaienberg, war das Peloton explodiert. Mathieu van der Poel ließ (Alpecin-Fenix) ließ sich davon nicht überraschen, nur die blauen Anzüge von Deceuninck-Quick Step wurde in der ersten großen Gruppe vermisst. Etwa 25 Fahrer waren vorne – Julian Alaphilippe, Kasper Asgreen und Davide Ballerini (alle Deceuninck-Quick Step) gehörten nicht dazu. Lediglich Florian Sénéchal vertrat die Farben des „Wolfpack“ vorne.
Der Niederländer konnte vorne seinen Vorsprung ausbauen, da sich in der hinteren Gruppe Unruhe breitmachte. 36 Kilometer vor dem Ziel explodierte das Feld erneut, diesmal am Knoketeberg. Es bildete sich eine achtköpfige Verfolgergruppe mit prominenten Namen: Christophe Laporte (Cofidis), Jasper Stuyven (Trek-Segafredo), Greg Van Avermaet (AG2R Citroën), Warren Barguil (Arkéa-Samsic), Victor Campenaerts (Qhubeka Assos), Luke Durbridge (Team BikeExchange), Rui Oliveira (UAE Team Emirates) und Sénéchal.
Van der Poel und Alaphilippe nicht ganz vorne dabei
Ziemlich überraschend schaffte es van der Poel nicht, den Anschluss an diese Gruppe zu halten. Er wurde von Alaphilippe eingeholt, der wiederum versuchte, wieder an die Verfolgergruppe heranzufahren, jedoch erfolglos blieb. Weder Alaphilippe noch van der Poel konnten im weiteren Rennverlauf ihren Stempel aufdrücken. Vor der Flandern-Rundfahrt, die am Sonntag startet, bleiben hinter den Leistungen der beiden Superstars zumindest kleine Fragezeichen.
Van Baarle hingegen hielt seinen Vorsprung auf 30 Sekunden. Van Avermaet zog am Vossenhol an, Stuyven versuchte es am Holstraat – doch zwischen den Tempoverschärfungen sank die Geschwindigkeit immer wieder, sodass van Baarle kaum Zeit verlor. Am Ende konnte er seinen Vorsprung souverän bis über die Ziellinie fahren.
Jempy Drucker (Cofidis) fuhr als 55. mit 54 Sekunden Rückstand über die Ziellinie – drei Plätze vor van der Poel. Der Niederländer versuchte gegen Ende des Rennens, die große Gruppe an die Verfolger heranzubringen. Das gelang ihm zwar, doch seine Kräfte reichten nicht aus, sodass der Cyclocross-Weltmeister das Tempo auf den letzten Kilometern ganz herausnahm. Luc Wirtgen wurde 83., sein Bruder Tom Wirtgen (beide Bingoal Pauwels Sauces) fuhr auf den 88. Platz.
Ergebnis
76. Ausgabe von Dwaars door Vlaanderen (1.UWT):
1. Dylan Van Baarle (NL/Ineos) in 3:58:59 Stunden
2. Christophe Laporte (F/Cofidis) +0:26 Minuten
3. Tim Merlier (B/Alpecin)
4. Yves Lampaert (B/Deceuninck)
5. Tosh Van der Sande (B/Lotto)
6. Alexander Kristoff (NOR/UAE)
7. Greg Van Avermaet (B/AG2R)
8. Anthony Turgis (F/Direct Energie)
9. Florian Sénéchal (F/Deceuninck)
10. Jasper Stuyven (B/Trek) alle gleiche Zeit
… 55. Jempy Drucker (LUX/Cofidis) +0:54
… 83. Luc Wirtgen (Bingoal) +8:14
… 88. Tom Wirtgen (Bingoal) +8:14
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