Das rot-reiße-blaue Landesmeistertrikot war am Samstagnachmittag im Staub der weißen Straßen der Toskana immer wieder an der Spitze des Feldes zu sehen. Kevin Geniets bestätigte über die 184 Kilometer auf den Strade Bianche, dass sein neunter Platz vergangene Woche beim Omloop Het Nieuwsblad (1.UWT) kein Zufall war.
„Es war von Anfang an ein wirklich hartes Rennen, das sich aber recht schnell beruhigt hat“, erklärte Geniets, Die Ausreißer wurden vom Feld kontrolliert und auch frühzeitig eingeholt. Etwa 54 Kilometer vor dem Ziel löste sich eine Gruppe von 16 Fahrern aus dem Hauptfeld, in der sich auch der luxemburgische Landesmeister befand. Die großen Favoriten Alaphilippe, Van der Poel und auch Wout van Aert (Jumbo-Visma) waren zu dem Zeitpunkt nicht in der ersten Gruppe dabei. Alpecin-Fenix beschleunigte dann aber das Tempo und brachte seinen Leader wieder heran.
„Am Start wollten wir Stefan (Küng) und Valentin (Madouas) schützen, aber wir konnten auch Kevins Karte ausspielen“, erklärte Sébastien Joly, Sportlicher Leiter von Groupama-FDJ. Küng und Madouas befanden sich allerdings nicht an der Spitze des Rennens. Der Luxemburger hingegen präsentierte sich erneut in einer starken Verfassung und setzte sich für einen kurzen Moment mit drei weiteren namhaften Fahrern an die Spitze des Rennens: Neben Geniets gesellten sich Alaphilippe, Quinn Simmons (Trek-Segafredo) und Van der Poel. Fünf Fahrer kamen dann zum Quartett noch dazu, darunter Bernal, Thomas Pidcock (Ineos) oder Tadej Pogacar (SLO/UAE). „Es kamen schnell die großen Jungs zu uns und ich versuchte, ihnen zu folgen. Ich sagte mir: ‚Schlimmstenfalls explodiere ich, was solls’. Ich wollte nichts bereuen, ich wollte mir nichts verbieten. Ich habe durchgehalten, aber es ging ein bisschen zu schnell für mich und ich hatte das Gefühl, dass es nicht klappen würde“, sagte Geniets nach dem Rennen.
„Ermutigende Antworten“
Geniets konnte das Tempo dieser Gruppe nicht mitgehen und musste abreißen lassen. Der Landesmeister fand sich in einer Verfolgergruppe wieder. „Wir sind gut zusammen gefahren und kamen sogar zehn Sekunden auf die erste Gruppe heran, aber wir konnten das Loch nicht stopfen. Wir hatten wirklich keine Zeit, uns zu erholen, es war fast bis ins Ziel Vollgas.“
Auf den letzten Kilometern zeigte Van der Poel seine ganze Dominanz und ließ erst Bernal und dann Alaphilippe am finalen Anstieg auf beeindruckende Art und Weise stehen. Geniets beendete das Rennen als 16. (+4:50 Minuten). „Ich bin sehr glücklich über dieses Rennen. Vor ein paar Wochen habe ich gesagt, dass ich in diesem Winter gut gearbeitet habe und dass ich wirklich den nächsten Schritt gehen möchte. Ich denke, Omloop Het Nieuwsblad und dieses Rennen geben mir sehr ermutigende Antworten“, fasst Geniets sein Saisondebüt zusammen.
Als zweiter Luxemburger am Start beendete Jan Petelin (Vini Zabù) das Rennen nicht. Der 24-Jährige war der Fahrer, der die Strade Bianche lancierte, da er der erste Fahrer war, der eine Attacke setzte. Sein Ausreißversuch war allerdings nicht erfolgreich.
Bei den Frauen siegte Christine Majerus’ Teamkollegin Chantal van den Broek-Blaak (NL/SD Worx) vor Elisa Longo Borghini (ITA/Trek-Segafredo) und Anna van der Breggen (NL/SD Worx). Majerus war am Freitag nicht mehr auf der Startliste zu finden.
Ergebnis
1. Mathieu van der Poel (NL/Alpecin-Fenix) in 4:40:29 Stunden
2. Julian Alaphilippe (F/Deceuninck-Quick Step) +0:05 Minuten
3. Egan Bernal (COL/Ineos) +0:20 Minuten
4. Wout van Aert (B/Jumbo-Visma) +0:51 Minuten
5. Thomas Pidcock (GB/Ineos) +0:54 Minuten
6. Michael Gogl (AUT/Qhubeka ASSOS) +0:54 Minuten
7. Tadej Pogacar (SLO/UAE) +0:54 Minuten
8. Simon Clarke (AUS/Qhubeka ASSOS) +2:25 Minuten
9. Jakob Fuglsang (DEN/Astana) +2:25 Minuten
10. Pello Bilbao (E/Bahrain-Victorious) +2:39 Minuten
… 16. Kevin Geniets (LUX/Groupama-FDJ) +4:50 Minuten
… DNF Jan Petelin (Vini Zabù)
Kevin GENIETS könnte noch mehr !
Seit seinem Ausrufezeichen vor Jahren in seiner ersten TdS geht die Leistungskurve immer steiler nach oben.
War am meisten bei seinen Anstrengungen im der letzen Tour de Wallonie von Ihm begeistert.
Unser Landesmeister könnte als Allrounder in Zukunft mit den besten mithalten.
Weiter so !