Mit einer spektakulären, aber auch sehr riskanten Haltung hatte Chris Froome 2016 die 8. Etappe der Tour de France entschieden, als er in der Abfahrt vom Col de Peyresourde attackierte. Froome saß tief geduckt auf dem Oberrohr seines Rads und zog die Ellbogen und Schultern ein, um so weniger Windwiderstand zu bieten. Diese Position, auch „Super Tuck“-Positon genannt, wurde vom Slowenen Matej Mohoric perfektioniert.
Um für mehr Sicherheit zu sorgen, verbietet die UCI nun diese Position ab dem 1. April. Wer dennoch diese Stellung auf dem Rad einnimmt, kann verwarnt, bestraft und sogar disqualifiziert werden. Die gleichen Strafen drohen Fahrern, die Trinkflaschen auf die Straße werfen. „Das UCI-Verwaltungskomitee hat außerdem beschlossen, die Vorschriften für potenziell gefährliches Verhalten von Fahrern zu verschärfen, einschließlich des Werfens einer Flasche auf die Straße oder innerhalb des Hauptfelds (was eine Gefahr für nachfolgende Fahrer darstellen kann) und das Einnehmen gefährlicher Positionen auf dem Fahrrad, (insbesondere) auf dem Oberrohr sitzen“, heißt es in der offiziellen Erklärung der UCI.
Gerade das Verbot des Einnehmens der „Super Tuck“-Position sorgt im Peloton für Unverständnis. „Das ist lächerlich“, erklärte Alex Kirsch dem Tageblatt. „Die Position gibt mehr Sicherheit. Es ist einfach nicht gefährlich. Außerdem ist die Maßnahme unkontrollierbar. Es steht nicht überall ein Kommissar an der Strecke und es sind auch nicht überall Kameras. Diese Regel wird nur für die ersten Fahrer gelten. Bei der Position an sich sehe ich absolut kein Risiko.“
Mehrere Fahrer, unter anderem Michal Kwiatkowski oder Chris Froome, zeigten sich unzufrieden mit den neuen Sicherheitsmaßnahmen. „Als Nächstes werden sie uns dann verbieten, auf den Vorbau zu schauen und die Ellbogen auszustrecken“, schrieb der Brite auf Twitter. Auch Egan Bernal äußerte seinen Unmut. „Das ist idiotisch. Es gibt wichtigere Dinge, auf die man schauen muss“, sagte er gegenüber El Tiempo.
Kirsch nimmt die UCI aber auch etwas in den Schutz. „Man muss dazu sagen, dass die anderen Änderungen an sich nicht so schlecht sind. Ich bin nur vorsichtig, wie dies nun umgesetzt wird. Wir Fahrer sind eher sauer, dass irgendwelche Maßnahmen beschlossen wurden, ohne dass etwas mit uns abgesprochen wurde.“ Unter anderem werden außerdem die Hindernisschutzelemente verbessert und modernisiert. Die Veranstalter der Rennen müssen zusätzlich einen Event-Safety-Manager ernennen und ausbilden.
Sie müssen angemeldet sein um kommentieren zu können