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RadsportWellens gewinnt Etoile de Bessèges – Kirsch übt Kritik am Veranstalter

Radsport / Wellens gewinnt Etoile de Bessèges – Kirsch übt Kritik am Veranstalter
Alex Kirsch (Trek-Segafredo) hat sich in der vergangenen Woche in den Dienst von Vincenzo Nibali, Mads Pedersen und Edward Theuns gestellt  Foto: Tageblatt-Archiv/Gerry Schmit

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Der Belgier Tim Wellens (Lotto Soudal) hat das erste Etappenrennen des Jahres, die Etoile de Bessèges – Tour du Gard (2.1) gewonnen. Ivan Centrone (Xelliss – Roubaix Lille Métropole) fuhr auf den 31. Platz in der Gesamtwertung, Alex Kirsch (Trek-Segafredo) und Jempy Drucker (Cofidis) leisteten wichtige Arbeit für ihre Teams. 

Das erste Etappenrennen des Jahres sollte den Radsport-Fans einiges bieten. Ein mit Stars gespicktes Fahrerfeld, ein Egan Bernal in der Fluchtgruppe und spannende Finals. Doch ganz so reibungslos verlief das Rennen in Okzitanien nicht. Dem ohnehin schon sehr nervösen Peloton stand auf der 3. Etappe im Finale ein Kreisverkehr im Weg, der zu einem heftigen Sturz führte. Zudem standen die Fotografen sehr nah an der Ziellinie, sodass die Fahrer im letzten Moment bei hohen Geschwindigkeiten ausweichen mussten. Auf der 4. Etappe war außerdem in einer Abfahrt Öl auf der Straße. „Bei einigen solcher Rennen gibt es Probleme. Man hat das Gefühl, dass sie sich in den letzten Jahren in dieser Hinsicht nicht weiterentwickelt haben“, sagte Alex Kirsch (Trek-Segafredo) dem Tageblatt. „Ich weiß, dass der Grat sehr schmal ist. Einerseits kann man froh sein, dass diese Rennen noch stattfinden, weil es organisatorisch sehr aufwendig ist. Andererseits brauchen wir höhere Sicherheitsstandards. Aber es muss auch mehr von der UCI kommen. Für die Ölspur kann keiner was, das ist Pech. Ob man aber einen Kreisel 300 Meter vor dem Ziel fahren muss, ist eine andere Sache. Die Organisation plant diese Strecke, aber die UCI gibt sich damit auch einverstanden. Es gibt noch viel Arbeit zu tun.“

Aus sportlicher Sicht zeigte sich der Luxemburger hingegen zufrieden. Auf der ersten Etappe brachte er Mads Pedersen in eine hervorragende Position (wurde letztendlich Dritter) und stellte sich voll in den Dienst der Mannschaft. „Mit den Fahrern, die wir am Start hatten, war nicht dran zu denken, ein persönliches Ergebnis einzufahren. Ich habe aber insgesamt gute Arbeit geleistet und mich gut gefühlt.“ Kirsch erklärt außerdem, dass das Peloton beim ersten Etappenrennen des Jahres sehr hektisch gewesen sei. Am Ende verpasste Trek-Segafredo sein ausgesprochenes Ziel, eine Etappe zu gewinnen. 

Doppelschlag Ganna

Den entscheidenden Schritt zum Gesamtsieg machte Tim Wellens (Lotto Soudal) am Freitag, als er aus einer Fluchtgruppe heraus den Tagessieg einfuhr. An seinem Gesamtsieg änderten auch die beiden Siege von Filipo Ganna (Ineos) nichts, der die 4. Etappe am Samstag und das finale Zeitfahren gestern gewinnen konnte. Bester Luxemburger war gestern als 31. Kirsch, der mit 1:06 Minuten Rückstand auf den Zeitfahr-Weltmeister ins Ziel fuhr. Ivan Centrone klassierte sich als 45. (+1:19), Jempy Drucker wurde 109. (+2:15). In der Gesamtwertung war aus luxemburgischer Sicht Ivan Centrone (Xelliss – Roubaix Lille Métropole) als 33. am besten platziert, obwohl der 25-Jährige auf der ersten Etappe gestürzt war. Kirsch beendete das Etappenrennen als 66. (+6:44), Drucker (Cofidis) wurde 83. (+16:44). Drucker arbeitete vor allem auf den ersten beiden Etappen für sein Team. Auf der ersten Etappe gelang Cofidis ein Tagessieg mit Christophe Laporte, der dann auch das Trikot des Gesamtführenden bis zur 3. Etappe tragen durfte. 

Kirsch, der ursprünglich an der abgesagten Algarve-Rundfahrt teilnehmen sollte, fährt nun mit einer „Klassikerfraktion“ seiner Mannschaft nach Denia (E) ins Trainingslager. Danach steht für ihn das Auftaktwochenende in Belgien mit dem Omloop Het Nieuwsblad (27.02./1.UWT) und Kuurne-Brüssel-Kuurne an (28.2./1. Pro). Centrone startet an der am Donnerstag beginnenden Tour de la Provence (2.1), Drucker wird kommenden Sonntag bei der Clasica de Almeria (1.Pro) starten.

Ergebnisse

Gesamtwertung
1. Tim Wellens (B/Lotto Soudal) in 13:56:23 Stunden
2. Michal Kwiatkowski (POL/Ineos) +0:53 Minuten
3. Nils Politt (D/Bora-hansgrohe) +0:59
4. Jake Stewart (GB/Groupama-FDJ) +1:02
5. Mads Würtz Schmidt (DEN/Israel Start-Up Nation) +1:19
6. Michael Gogl (AUT/Team Qhubeka Assos) +1:24
7. Greg van Avermaet (B/Ag2r-Citroën) +1:25
8. Edward Theuns (B/Trek-Segafredo) +1:36
9. Clément Carisey (F/Delko) +1:41
10. Christian Odd Eiking (NOR/Wanty – Gobert) +1:45
… 33. Ivan Centrone (L/Xelliss – Roubaix Lille Métropole) +4:32
… 66. Alex Kirsch (L/Trek-Segafredo) +6:44
… 83. Jempy Drucker (L/Cofidis) +16:44 

de Schmatt
8. Februar 2021 - 10.27

Richtig, Alex Kirsch, das musste einmal so klar und deutlich gesagt werden. Schliesslich steht die Gesundheit der Rennfahrer auf dem Spiel. Aber alles muss heutzutage übertrieben spektakulär gestaltet werden, sonst ist es reizlos und langweilig.