Von Zufriedenheit war nach dem ersten Rennen der Cyclocross-Weltmeisterschaft im Quartier der FSCL keine Spur. Landesmeister Loïc Bettendorff hatte sich weitaus mehr als einen 35. Platz erhofft, auch Cédric Pries zeigte sich mit seinem 36. Rang sehr enttäuscht. „Es fing schon mit einem sehr schlechten Start an“, sagt Pries. „Die Konzentration war daraufhin weg. Ich habe versucht, von hinten Plätze gut zu machen, doch das war nicht einfach.“ Der 20-Jährige fand sich nach dem Start auf dem 36. Platz wieder, sein Landsmann Bettendorff lag zu dem Zeitpunkt noch auf dem 24. Platz.
Vorne zeigten von Beginn an die Niederländer und Belgier, dass sie den Weltmeistertitel nur unter sich ausmachen wollten. Drei orangefarbene Anzüge waren mit Hendrikx Mees, Ryan Kamp und Pim Ronhaar ganz vorne vertreten, dahinter folgten vier Belgier. Es blieb über die gesamte Renndauer ein Kampf zwischen den Fahrern in den hellblauen belgischen und den Fahrern in den orangen niederländischen Trikots – ein Anblick, an den sich die Zuschauer bei der Cyclocross-Weltmeisterschaft gewöhnen mussten. Nach der ersten Runde fand sich Bettendorff auf dem 30. Platz wieder, Pries fuhr als 38. über die Linie.
Der luxemburgische Landesmeister verlor weiterhin an Boden und musste sich nach der zweiten Runde mit dem 36. Platz zufriedengeben. Nach der dritten Runde schaffte es der Niederländer Pim Ronhaar, sich von den Konkurrenten zu lösen. Der 19-Jährige erarbeitete sich einen Vorsprung von etwa fünf Sekunden, den er dann bis zum Schluss der dritten Runde auf zehn Sekunden ausbauen konnte. Das luxemburgische Leopard-Duo schien hingegen auf der Stelle zu treten. Auf dem schwierigen Parcours von Ostende fuhr Bettendorff als 36. nach der 3. Runde über den Zielstrich, Pries vier Plätze dahinter. „Die Strecke war komplett anders als am Vortag“, sagt Pries. „Es war sehr ungewohnt, aber auch sehr hart im Sand. Wir sind nicht so gut im Sand, das hat man auch als Zuschauer deutlich gesehen“, fand der Radsportler von Leopard Pro Cycling nach dem Rennen doch deutlich Worte. „Ich war im Kopf nicht stabil genug. Ich habe nach dem Start mental einen Knacks bekommen.“
An der Spitze des Rennens konnten die Belgier die Lücke zu Ronhaar nicht mehr schließen. Der Niederländer hielt seinen Vorsprung konstant auf etwa zehn Sekunden. Die Nachführarbeit hinterließ bei den Belgiern jedoch Spuren, sodass der Niederländer Ryan Kamp auf den zweiten Rang aufrückte und somit für eine holländische Doppelführung sorgte.
Nach sechs gefahrenen Runden überquerte Ronhaar die Ziellinie als Erster und kürte sich damit zum neuen Weltmeister. Mit 8 Sekunden Rückstand kam Kamp als Zweiter im Ziel an und sicherte somit den niederländischen Doppelsieg. Dritter wurde der Belgier Timo Keilich. Bettendorff fuhr mit 6:21 Minuten Rückstand als 35. über den Zielstrich, Pries kam als 36. (+6:24 Min) im Ziel an.
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