Wenn morgen Abend in Stadtbredimus die Musel Pikes und Ettelbrück im Viertelfinale der Coupe des Dames aufeinandertreffen, findet der Pokalklassiker schlechthin der rezenten Vergangenheit statt. Denn in den letzten zehn Jahren trafen beide Teams im Pokalwettbewerb nicht weniger als sechsmal aufeinander – kurioserweise allerdings nie im Endspiel. „Es ist fast nicht zu glauben, welch schwere Lose wir in den letzten Jahren immer in den ersten Runden gezogen haben“, wundert sich auch die Kapitänin der Musel Pikes, Cathy Schmit. Doch war im Duell zwischen den Nordistinnen und dem Mosel-Team stets auf eines Verlass: Drama und Spannung. Vier dieser sechs Partien endeten mit einer Punktedifferenz von drei oder weniger Punkten. Am engsten ging es im Halbfinale 2015 zu, als die Etzella mit 52:51 siegte. Eine Partie, die Schmit noch immer in Erinnerung ist, wenn auch nicht in bester: „In der letzten Sekunde foulten wir noch eine Ettelbrücker Spielerin und die versenkte den entscheidenden Freiwurf, so eine bittere Niederlage vergisst man leider nicht.“ Insgesamt behielt die Mannschaft um die Schreiner-Zwillinge viermal die Oberhand. Die bisher letzte Pokalbegegnung zwischen beiden Teams gewannen im letzten Jahr jedoch die Musel Pikes mit 74:52, was gleichzeitig auch der höchste Sieg war.
Dass es morgen jedoch erneut wesentlich enger zugehen dürfte, wurde am Samstag in der Meisterschaft deutlich, als beide Mannschaften am elften Spieltag aufeinandertrafen und die Ettelbrückerinnen einen knappen 73:72-Auswärtssieg feierten. Doch Cathy Schmit gewinnt der Partie auch durchaus etwas Positives ab: „Wir haben uns ins Spiel zurückgekämpft und eine starke zweite Halbzeit gezeigt. Dass wir die Partie mit einer positiven Dynamik beenden konnten, war wichtig für das Pokalspiel, denn wir haben gesehen, dass wir durchaus mit Ettelbrück mithalten können.“ Dabei gilt es morgen, vor allem US-Spielerin Kierra Anthony in den Griff zu bekommen, die vor vier Tagen 40 Punkte erzielte. Für die Spielführerin der Musel Pikes zählte Ettelbrück bereits vor der Saison zu den großen Titelfavoritinnen: „Sie haben einen Kader mit vielen ehemaligen Nationalspielerinnen und ihre zweite Profispielerin kommt aus Serbien und ackert sehr in der Defensive. Ich persönlich mag es zum Beispiel, mit Spielerinnen in einem Team zu sein, die diesen osteuropäischen Basketball aufs Parkett bringen.“
Wichtig für die Moral
So gut die Saison bisher für Ettelbrück verlief – Rang eins mit einer Bilanz von neun Siegen und zwei Niederlagen –, so schwierig gestaltete sich der Auftakt für die Moselanerinnen. Coach Louis Wennig übernahm im Sommer den Posten des Head-Coachs, mit Charlie Bidinger und US-Spielerin Natalie Diaz mussten zwei neue Spielerinnen integriert werden und dann gab es noch einen bedeutenden Ausfall zu kompensieren. „Mit Carole Sitz war eine wichtige Spielerin leider immer wieder verletzt oder krank, letztes Wochenende konnte sie endlich wieder voll eingreifen.“ Jedoch betont Cathy Schmit auch den positiven Effekt, dass dadurch viele junge Spielerinnen mehr Einsatzzeit bekamen. Zurzeit belegen die Musel Pikes in der Meisterschaft den doch etwas enttäuschenden sechsten Rang – sechs Siege, fünf Niederlagen. In einer engen Liga liegt man aber nur einen Punkt hinter dem dritten Rang zurück und so blickt auch Cathy Schmit optimistisch auf die kommenden Wochen: „Ich denke, dass wir langsam, aber sicher unseren Spielrhythmus gefunden haben. Natürlich ist bei uns noch viel Luft nach oben, doch einmal die Top sechs erreicht, ist alles möglich, das hat man ja auch schon in der letzten Saison gesehen.“ Und was könnte für die Moral besser sein als erstmals seit 2015 wieder im Pokal ins Gymnase der Coque einzuziehen?
Mit Wiltz ist unterdessen noch ein Zweitligist im Rennen um den begehrten Cup. Das Team aus dem Norden, das in der letzten Saison aus der Total League abgestiegen ist, dominiert zurzeit den Spielbetrieb im Unterhaus und würde liebend gerne dem Tabellenschlusslicht der Nationale 1, dem Telstar Hesperingen, ein Bein stellen und zum dritten Mal in Folge in die Coque einziehen. Bereits heute Abend stehen zwei Duelle zwischen Erstligisten auf dem Programm. Walferdingen schaltete in der letzten Runde etwas überraschend Titelverteidiger Steinsel aus, nun wartet Vorjahresfinalist Hostert. Zudem treffen noch Contern und Esch aufeinander.
Programm
Coupe des Dames, Viertelfinale:
Heute:
20.00: Walferdingen – Hostert
20.00: Contern – Esch
Morgen:
19.30: Musel Pikes – Ettelbrück
20.00: Wiltz (+10) – Hesperingen
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