Unüblich ist es schon, wenn nicht allein der CEO eines Unternehmens, sondern auch Verwaltungsratsmitglieder und Aktionärsvertreter sich Fragen der Presse stellen. So geschehen gestern in der Handelskammer, als sich neben dem «administrateur délégué» unter anderem auch Vizepräsidenten des Verwaltungsrats von Luxexpo zur Zukunft der Messegesellschaft äußerten. Klar, im Oktober 2018 sind Wahlen und die Herren Serge Wilmes (CSV) und Patrick Goldschmidt (DP) treten für ihre jeweilige Partei an. Gleichzeitig vertraten sie auch die Stadt Luxemburg als zweitgrößten Anteilseigner bei Luxexpo.
Die erneut entbrannte Diskussion über eine mögliche Verlegung der Messe an einen geografisch anderen Ort muss insbesondere die Stadt interessieren. Nicht nur, weil durch die Freistellung des aktuellen Areals eine enorme Fläche frei würde für Wohnungen und Handel.
Andererseits müsste der Stadtführung daran gelegen sein, jeglichen Gedanken über eine Verlegung der Messe außerhalb des hauptstädtischen Gebiets zu durchkreuzen. Schließlich geht es nicht bloß darum, an der Tradition festzuhalten, dass die Messe historisch zur Stadt gehört, wie Wilmes sagte. Es sind durchaus handfeste ökonomische Interessen, welche die Stadtführung um deren weiteren Verbleib in ihrem Wirkungsbereich kämpfen lassen. Schließlich spülen Tausende Besucher von Ausstellungen und Kongressen etliche Mittel in die Kassen von Hotel- und Restaurantbetreibern.
Insofern ist das Engagement der Herren Goldschmidt/Wilmes verständlich, wenn auch die definitive Entscheidung beim Staat liegen wird. Ihm gehört das Areal, auf dem sich Luxexpo ausbreiten konnte.
Sie müssen angemeldet sein um kommentieren zu können