Am Wochenende beginnt der zweite Teil der Meisterschaft imnationalen Basketball. Während sich in der Total League die besten sechs Teams der Qualifikation um den Titel streiten, geht es für die Top vier der Nationale 2 um den Aufstieg. Neben den direkten Konkurrenten treffen die Zweitligisten mit Contern, dem Racing, Walferdingen und Heffingen auch auf die vier Letzten des Oberhauses. Immerhin 14 Spiele stehen somit noch auf dem Programm, wobei am Ende zwei Mannschaften aus der Nationale 2 den begehrten Aufstieg feiern dürfen. Das Tageblatt stellt die vier verbleibenden Aufstiegskandidaten im Nachfolgenden vor.
1. Arantia Fels (18 Siege, 36 Punkte)
Eindrucksvoll verlief bisher die Saison der Arantia in der Nationale 2. Mit 18 Siegen in 18 Spielen schloss das Team von Trainer Jérôme Hansen, das in der letzten Saison aus der Nationale 1 abgestiegen ist, die Qualifikationsphase ab. Es dürfte sich nur noch um eine Frage der Zeit handeln, bis der direkte Wiederaufstieg perfekt ist. Denn aufgrund der neuen Regelung, durch die die Punkte aus der Qualifikation nicht mehr geteilt werden, beträgt der Vorsprung auf Rang drei bereits sieben Zähler.
Der bisherige Verlauf kam auch für Trainer Hansen etwas überraschend: „Unser Ziel war natürlich der direkte Wiederaufstieg. Dass wir dann aber eine 18:0Serie hinlegen würden, damit haben wir nicht gerechnet. Man muss aber auch betonen, dass einige der Partien ganz schön knapp ausgingen. Gegen Kordall gewannen wir z.B. das letzte Spiel auf nur einen Punkt.“
Auch wenn es zu Beginn der Saison einige Änderungen im Kader gab, unterstreicht Hansen den großen Teamgeist: „Wir mussten uns zwar auf dem Parkett erst einmal finden, doch kannten sich alle bereits vorher. Auch unser neuer US-Spieler (Pollard, Anm. d. Red.) hat sich hervorragend integriert. Er kam aus einer längeren Verletzungspause und das Risiko, ihn zu verpflichten, ist voll aufgegangen.“
In der zweiten Saisonhälfte will man sich bei der Arantia nun auch gegen die Teams aus der Total League beweisen, um im nächsten Jahr auf diesem Level mithalten zu können. Denn wie Hansen betont, müsse man sich schon ganz blöd anstellen, um den Aufstieg nicht zu schaffen.
2. Kordall Steelers (15 Siege, 33 Punkte)
In der Saison 2016/17 verpasste der Fusionsverein hauchdünn den Aufstieg in die höchste Liga. Mit einem knappen Rückstand von 0,5 Punkten musste er Heffingen den Vorzug lassen.
Das Team konnte jedoch wertvolle Erfahrung sammeln und ging fast unverändert in die neue Saison. „Wir haben in der Qualifikation nur drei Spiele verloren. In einer der Partien gegen Fels sowie auch gegen den BC Mess mussten wir uns nur sehr knapp geschlagen geben. Wir hätten auch gut bei 17:1 stehen können. Nachdem das Team im letzten Jahr so knapp gescheitert und verständlicherweise enttäuscht war, ist dies eine gute Leistung. Zum Glück sind wir auch von Verletzungen verschont geblieben“, erklärte Paul Missavage, der in seiner Trainerkarriere bereits drei Teams in die Nationale 1 führte.
Mit Antunio Bivins konnte man im Kordall einen der Leistungsträger der letzten Saison halten. Spieler wie Sascha Muepu und Max Schmit, die bereits Erfahrung aus dem Oberhaus mitbringen, sind dem Verein ebenfalls treu geblieben. Vor allem mit ihrem temporeichen Spiel (96 Punkte im Schnitt) konnten die Steelers bisher überzeugen, doch in den nächsten Spielen muss man vor allem im defensiven Bereich arbeiten, wie Missavage betonte: „Besonders gegen die Nationale-1-Teams wird hier ein ganz anderes Level gefordert. Um den Aufstieg zu schaffen, müssen wir konzentriert bleiben und vor allem unsere Spiele gegen Hesperingen und den BC Mess gewinnen. Alle wollen jedenfalls den ersten Aufstieg der Vereinsgeschichte.“
3. Telstar Hesperingen (11 Siege, 29 Punkte)
In der Saison 2013/14 wurde der jetzige Aufstiegs-/Abstiegsmodus eingeführt. Seither beendete der Telstar die Qualifikationsrunde der Nationale 2 noch nie unter den Top vier. Nachdem das Team von Trainer Gabor Boros in der letzten Saison die Qualifikation noch auf dem fünften Platz abschloss, konnte es mit Rang drei nun den nächsten Schritt nehmen: „In den letzten Jahren haben wir uns konstant gesteigert und die jetztige Platzierung ist somit die logische Konsequenz“, erklärte Kapitän Gary Pleimling. Dabei bedauert der 25-Jährige jedoch, dass man in der Qualifikationsphase einige mögliche Erfolge noch in den letzten Sekunden aus der Hand gegeben hat: „Besonders die beiden Niederlagen gegen Kordall sind ärgerlich. Zweimal lagen wir kurz vor Schluss noch in Führung und zweimal haben wir den Sieg noch verschenkt. Auch gegen Zolver haben wir auf einen einzigen Zähler verloren. Hätten wir diese Spiele für uns entschieden, würden wir nun in der Tabelle näher an Rang zwei liegen.“
Dennoch will Hesperingen im zweiten Meisterschaftsteil noch einmal alles versuchen, um vielleicht doch noch auf einem Aufstiegsrang zu landen. „Wir werden uns nicht verstecken. Wenn es in diesem Jahr nicht klappt, werden wir es im nächsten Jahr erneut versuchen. Wir sind ein junges Team mit viel Potenzial. Ich bin froh, dass wir uns nun auch mit den Mannschaften aus der Nationale 1 messen können. Im Pokal haben wir es gegen Ettelbrück bis in die Verlängerung geschafft, an guten Tagen können wir jeden schlagen“, zeigte sich Pleimling kämpferisch.
4. BC Mess (10 Siege, 28 Punkte)
Zum dritten Mal in Folge konnte sich der BC Mess für die Aufstiegsgruppe qualifizieren. Dabei war der Einzug in die Top vier in dieser Saison nicht selbstverständlich. Denn im Sommer verließen mit Vincent Sunnen (T71) und Tim Steffen (Contern) gleich zwei wichtige Spieler den Verein in Richtung Oberhaus.
Mit einem verjüngten Kader wollte man somit erst einmal schauen, wo der Weg hinführt: „Zu Beginn der Saison waren viele Vereine von uns überrascht, denn man hatte uns nicht so stark erwartet. Von da an haben diese Teams aber auch viel intensiver gegen uns gespielt. Mir war klar, dass die Saison von ‹ups and downs› geprägt sein würde. Man darf nicht vergessen, dass einige der Jungs bisher nur durchschnittlich fünf Minuten auf dem Parkett standen, in dieser Saison waren es dann plötzlich 20“, erklärte Coach Johnny Griffin, der die Mannschaft im Sommer übernahm.
Erst in extremis zog man aufgrund des besseren Korbverhältnisses gegenüber Zolver ins Play-off ein. Somit geht es für den BC Mess in der Aufstiegsgruppe auch nicht darum, viele Spiele zu gewinnen, wie der Trainer betonte: „Physisch werden wir auf diesem Level noch nicht mithalten können, dafür ist das Team einfach noch zu jung. Es geht vielmehr darum, dass die Spieler Erfahrung sammeln. Sie müssen das Spiel auf diesem Niveau erst einmal verstehen lernen. Schritt für Schritt sollen sie sich dann verbessern. Es ist schon etwas anderes, gegen Teams wie Contern, mit einem Raul Birenbaum, oder Walferdingen, mit einem Oliver Vujakovic, spielen zu müssen.“
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