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„Wir wollten Jarmar entlasten“

„Wir wollten Jarmar entlasten“

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Vier Spiele des 14. Spieltages wurden bereits am 22. Dezember ausgetragen, die Begegnung zwischen Walferdingen und den Musel Pikes musste jedoch bekanntlich wegen der durch ein Leck im Hallendach entstandenen Wasserschäden am Parkett in der Sporthalle in Walferdingen abgesagt werden.

Am Dienstag wird diese Partie nun nicht in Walferdingen, sondern in Heffingen nachgeholt. Sieht man sich die aktuelle Tabellenkonstellation an, kann das Duell zwischen dem zurzeit neunten Walferdingen (5 Siege, 18 Punkte) und dem siebten Musel Pikes (6 Siege, 19 Punkte) als Schlüsselspiel im Kampf um die Qualifikation fürs Titel-Play-off bezeichnet werden. Mit einem Sieg würden die Moselaner einen wichtigen Schritt in Richtung Titelgruppe machen, hätten mit der Résidence einen direkten Konkurrenten in der Tabelle auf zwei Punkte distanziert und mit der Sparta einen weiteren Gegner überholt. Bei einem Sieg von Walferdingen würde die Résidence hingegen mit den Musel Pikes gleichziehen. In diesem Fall hätten mit Contern (ein Spiel mehr), den Musel Pikes, Bartringen und Walferdingen vier Teams jeweils sechs Siege auf ihrem Konto stehen. Vieles steht für beide Teams am Dienstagabend demnach auf dem Spiel. Keine einfache Situation, denn für beide Lager ist dies gleichzeitig auch das zweite von insgesamt sechs Spielen, das sie innerhalb von nur 15 Tagen bestreiten müssen. Ein enormes Pensum demnach.

Zum Auftakt des neuen Jahres am vergangenen Samstag verloren sowohl die Musel Pikes als auch Walferdingen. Vujakovic und Co. mussten sich in einer spannenden Partie knapp in Esch geschlagen geben (90:93). Die Musel Pikes unterlagen hingegen ohne Neuverpflichtung Green, der den medizinischen Check nicht bestand und gestern noch einen zusätzlichen Termin beim Kardiologen wahrnehmen musste, in Contern (78:88). Vor diesem wichtigen Duell unterhielt sich das Tageblatt mit Pikes-Trainer Frank Baum.

Tageblatt: Neuzugang Tyrell Green konnte aufgrund der fehlenden Spielerlaubnis am Samstag nicht in Contern spielen. Wie sieht die Situation aktuell aus?

Frank Baum: Wir gehen davon aus, dass er am Dienstag spielen wird.

Wie sind denn die ersten Eindrücke von Green aus den Trainingseinheiten?

Er ist natürlich ein ganz anderer Spielertyp als Mike (Nwelue, d. Red.). Das Team ist Konstanz und Harmonie gewohnt. In den letzten Jahren gab es nicht den Fall, dass während der Saison ein neuer Spieler integriert werden musste. Mir war es demnach wichtig, einen Spieler zu finden, der aus seinem vorherigen Team bereits ähnliche Systeme kennt und einen schlauen Basketball spielt. Ich habe mir zehn bis 15 Spiele von ihm angesehen. In Kanada war er einer der Leistungsträger seiner Mannschaft. Er ist physisch zwar nicht mit Mike zu vergleichen, hat aber andere Qualitäten. Ich hoffe, dass er dem Team einfach mehr helfen kann. Die Musel Pikes leben von der Chemie und die entsteht eben nicht über eine Woche hinweg, deswegen wäre es schön gewesen, wenn er am Samstag in Contern hätte spielen dürfen.

Welche Gründe gab es, diesen Wechsel auf der Ausländerposition vor der Weihnachtspause zu vollziehen?

Ich muss sagen, dass ich selten mit so einem professionellen Spieler zusammengearbeitet habe wie mit Mike, und dies in allen Bereichen. Es tat mir in der Seele weh, dass er gehen musste. Er ist ein feiner Mensch und wir stehen noch in Kontakt. Doch die Mannschaft braucht einen Profispieler, der ihr mehr helfen kann. Wir wollen Jarmar (Gulley) einfach mehr entlasten. Seit dem Spiel in Steinsel und dem disqualifizierenden Foul spielt er auf einem so hohen Niveau, wie es in Luxemburg aktuell nur Shavon Coleman erreicht. Er kam in den darauffolgenden Spielen auf einen enorm hohen Punkteschnitt (wettbewerbsübergreifend durchschnittlich 38 Zähler, d. Red.) und ist zu einem richtigen Führungsspieler gereift. Ty ist ein guter Werfer und kann ihn hier hoffentlich unterstützen.

Mit einem Sieg am Samstag gegen Contern hätte sich das Team in eine gute Ausgangsposition bringen können. Wie sieht die Moral der Mannschaft aktuell aus?

Wir müssen das Positive mitnehmen, so wie zum Beispiel, dass Tom Steffen ein richtig gutes Spiel abgeliefert hat. Wir hatten uns eine Woche intensiv mit Ty auf dieses Spiel vorbereitet. Hinzu kam, dass Joé Kalmes uns drei Tage im Training fehlte. Durch eine Entscheidung war diese Vorbereitung dann komplett ad acta gelegt. Dennoch haben wir mit nur einem Profispieler gut und konstant angefangen. Doch Contern besitzt zwei starke Amis und Jarmar war zum Schluss wieder mit fünf Fehlern ausgeschieden. Es waren halt viele Einflüsse, die da zusammenkamen. Dennoch ist es bitter, denn wir haben auswärts mit einem Profi auf nur zehn Punkte gegen einen Mitkonkurrenten verloren. Mit Ty wäre sicherlich mehr drin gewesen. Danach galt es dann sofort den Fokus auf das Dienstagsspiel zu legen. So hatten wir am Sonntag und auch am Montag Trainingseinheiten.

Mit sechs Spielen innerhalb von 15 Tagen steht für euch in diesen Tagen ein enormes Pensum auf dem Programm …

Es wird sich in den nächsten Tagen herausstellen, wie machbar dieses Pensum ist, für den Amateurbereich ist es auf jeden Fall sehr viel. Für Jarmar, Ty und mich selbst macht dies keinen Unterschied, doch wir haben eben auch Spieler in unseren Reihen, die bis sechs oder halb sieben arbeiten müssen. Leider ist es eben so, dass der Spielkalender es erfordert, dass alle Begegnungen bis zum 20. Januar ausgetragen werden müssen. Hätte Ty am Samstag spielen können, hätte ich dies als weniger dramatisch gesehen, so ist es dann doch eine andere Situation.

Ist das Spiel gegen Walferdingen bereits ein Schlüsselspiel?

Im luxemburgischen Basketball sind alle Partien Schlüsselspiele. Seit zwei Jahren waren wir jedoch nicht mehr in einer ähnlichen Drucksituation. Vor allem, da es am Freitag gleich mit einem doppelten Spieltag weitergeht, ist dieses Spiel von der Wichtigkeit her nicht zu unterschätzen.

Macht es da einen Unterschied, dass ihr in Heffingen antreten müsst?

Das ist komplett egal. Auch die Niederlage in Heffingen am Anfang der Saison ist damit nicht zu vergleichen, es war ja ein anderes Team, gegen das wir gespielt haben.