Es gibt sie immer noch, die Gutgläubigen. Was mit Blick auf humanitäre Hilfe und andere selbstlose Akte bewundernswert ist, erweist sich bei der Beurteilung von Donald J. Trump als politischer Irrsinn. Denn der amtierende US-Präsident ist prinzipienlos. In der trumpschen Welt gibt es nur eins: Trump, Trump und nochmals Trump.
Umso absurder wirkt es, dass gerade dieser US-Präsident sich nun bei der Generaldebatte der Vereinten Nationen ausführlich äußern wird. Besonders interessant ist die Frage, ob Trump wie bei seinem Amtsantritt eine ähnlich stupide und martialische Sprache wählt. Nach dem Abgang seines Chefstrategen Steve Bannon scheint dies weniger wahrscheinlich. Doch an der prinzipiellen Ausrichtung seiner Politik hat sich nichts geändert. Trump kooperiert mit jedem, der ihm schmeichelt und ihm nicht die Wahrheit, sondern das vor die Nase hält, das er sehen und hören will. Ohne Rückgrat, aber voller Opportunismus stürzt sich der amtierende Präsident von einer politischen Niederlage in die nächste.
Nun ist Trump wahrlich nicht der erste Staatenlenker, der eine Schande für die UN-Vollversammlung darstellt. Allerdings ist es erschreckend, dass eines der fünf ständigen Mitglieder des UN-Sicherheitsrats eine derart lächerliche und brandgefährliche Spitze hat. Ohne Kompass, ohne Solidarität – aber voller Hass ist die trumpsche Politik.
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"Der Totale Rausch", Norman Ohler, mit einem Nachwort von Hans Mommsen.
Und der mit Abstand grösste Schuldner ist?
Ein viertel aller Beitragszahlungen wird von den USA geleistet. Also zahlen und schön brav die Klappe halten?