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Der Waffenwahn einer Nation

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Sieben lange Wochen hielten die USA den Atem an. So lange dauerte es, bis die US-amerikanische Justiz sich der Tötung von Trayvon Martin annahm.

Der 17-jährige Afroamerikaner wurde von dem selbst ernannten „Hilfssheriff“ George Zimmerman kaltblütig aus „Notwehr“ erschossen. Ob Schuld oder Unschuld: Was in jedem anderen zivilisierten Rechtsstaat zu einer sofortigen Untersuchung geführt hätte, wurde im US-Bundesstaat Florida unter den Teppich gekehrt. Man ließ Zimmerman zunächst laufen. Die alles und jeden bekehren wollende Weltpolizei USA erlaubte dies in ihrem Bundesstaat durch die „Stand Your Ground Law“.

Logo" class="infobox_img" />„Hilfssheriff“ George Zimmerman, (Foto: Reuters)

Dass sich Zimmerman nun seit Donnerstag vor Gericht verantworten muss, ist zwar längst überfällig gewesen, aber eine mehr als positive Wende in einem heiklen Fall. Ob der Gerichtsprozess die Frage klären wird, ob Zimmerman aus rassistischen Gründen handelte und Martin gezielt tötete, ist noch ungewiss. Die Entwicklung zeigt aber vor allem eins: Die amerikanische Zivilgesellschaft hat durch ihre Empörung und die damit verbundenen Protestaktionen den Finger in die offene Wunde der USA gelegt und Mut bewiesen. Gezeigt, dass ein Land, das sich über seine Grenzen hinweg als offen und tolerant vermarkten will, vor allem den Waffenwahn seiner Bürger unterstützt. Und diversen Waffenlobbys direkt in die Tasche spielt.