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Entführung leicht gemacht

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Mehr als 700.000 palästinensische Männer und Frauen haben seit 1967 in Israels Gefängnissen eine Strafe abgesessen. Alleine heute befinden sich 4.600 Palästinenser in israelischer Haft.

Unter ihnen sind je nach Schätzung mehr als 200 Kinder. Einige sind nicht einmal zwölf Jahre alt. Ihr „Verbrechen“: mit Steinen auf Besitz von Israels Kolonialherren geschossen zu haben. Letztere, die im Gegensatz zu den Kindern schwer bewaffnet sind, werden für ihre Gräueltaten gegen Palästinenser nicht zur Rechenschaft gezogen. Dieses Problem der israelischen Straffreiheit ist ein altbekanntes und bereits schlimm genug. Als Palästinenser, ja, als Araber lebt es sich nicht wirklich bequem und gerecht in Israel.

Man erinnere nur an die israelischen Notstandsregelungen, die es mit Israelis verheirateten Palästinensern wahrlich nicht erleichtert haben, in Israel einzureisen. Dass man aber palästinensische Bürger und Politiker aus politischen Motiven aus ihrem eigenen Land entführt, um sie anschließend in fragwürdigen Gerichtsprozessen – die gegen jegliche Vorgaben des internationalen Rechts verstoßen – zu verurteilen, ist die Krönung. Die selbst ernannte „einzige Demokratie im Nahen Osten“ höhlt jegliche Form der Rechtsstaatlichkeit zugunsten ihrer Kolonialpolitik aus. Und spielt all den Demagogen auf beiden Seiten der Schandmauer in die Hände.