Die Subprimes, das betrügerische Geschäft mit den verbrieften Hypothekenkrediten, all dies und noch vieles mehr soll über die Welt hereingebrochen sein wie eine Naturkatastrophe – also vor allem ohne menschliches Zutun.
Und dann gibt es das Mutterland des Finanzkapitalismus, die USA. Wenn es ums Geld geht – besonders um betrügerisches Verhalten –, dann hört in den USA ab einem gewissen Punkt der Spaß auf.
Dass die US-Regierung nun mehr als fünf Jahre nach dem finanziellen Super-GAU gegen die Ratingagentur S&P vorgeht, ist in erster Linie eine löbliche Sache und wohl erst nur der Anfang, was die Aufarbeitung der Finanzkrise angeht.
Natürlich trägt auch die Politik Verantwortung – vor allem die in Amerika –, war sie es doch, die erst die Rahmenbedingungen für das Ausarten des Finanzwirrwarrs schuf, oder zumindest zuließ. Doch die Politik kann auch das Steuer herumreißen, sofern sie es denn will. Es ist an ihr, die Standards zu setzen in puncto Wirtschaftsstruktur und Wirtschaftsjustiz. Eine Erkenntnis, die sich nur langsam in Europa durchsetzt, besonders in Sachen Wirtschaftskriminalität – hier waren die Standards bislang ärmlich.
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