Alljährlich wird die Frage der Gleichberechtigung und der Verletzungen der Frauenrechte am Internationalen Frauentag in den Vordergrund gerückt. Denn leider sind diese Themen noch immer brandaktuell, und zwar nicht nur am 8. März, sondern das ganze Jahr über.
" class="infobox_img" />
Denn noch immer gibt es eine viel zu große Anzahl an Ländern, in denen die Rechte der Frauen regelrecht mit Füßen getreten werden, wo Frauen gedemütigt und brutal unterdrückt werden. Man denke nur an die 23-jährige Inderin, die in Neu-Delhi von sechs Männern vergewaltigt und getötet wurde. Oder an die junge Marokkanerin Amina Filali, die sich vergangenes Jahr aus Verzweiflung und Protest das Leben nahm, weil sie dazu gezwungen wurde, ihren Vergewaltiger zu heiraten.
Aber auch in Europa gibt es trotz der gesellschaftlichen Veränderungen und der erheblichen Fortschritte, die während der vergangenen Jahrzehnte erzielt werden konnten, noch erheblichen Nachholbedarf. So ist das Thema Gewalt gegen Frauen nicht nur auf dem afrikanischen oder dem asiatischen Kontinent eine traurige Realität, sondern ebenfalls in den EU-Ländern.
Auch in den europäischen Ländern werden noch immer jedes Jahr Tausende von Frauen Opfer von physischer oder sexueller Gewalt. Schätzungen des UN-Büros zur Bekämpfung von Drogen und Kriminalität (UNODC) zufolge werden in Europa jeden Tag 18 Frauen ermordet. In zwölf dieser Fälle sind die Täter unter den Lebenspartnern oder anderen Familienmitgliedern zu finden.
Gewalt und Armut
Auch in Luxemburg bleibt beispielsweise die häusliche Gewalt ein Problem. Die Anzahl der gemeldeten Fälle nimmt nämlich nicht ab, ganz im Gegenteil. Doch Gewalt ist bei Weitem nicht das einzige Problem, gegen das die Frauen weiterhin kämpfen müssen.
In puncto finanzielle Absicherung sind die Frauen noch immer benachteiligt. In Luxemburg sind die Frauen stärker von Armut betroffen als Männer. Im Jahr 2011 waren es bei Frauen 14,5 Prozent. Die Männer lagen bei 12,7 Prozent.
Die Beschäftigungsrate der Frauen lag bei 61,9 Prozent gegenüber 78,5 Prozent bei den Männern. Deshalb ist und bleibt es wichtig, seine Stimme zu erheben und weiterhin für die Frauenrechte zu kämpfen und die bestehenden Missstände anzuprangern. Deshalb ist es auch wichtig, dass die Frauen Bewusstsein, Courage und Engagement aufbringen, um den Platz in der Gesellschaft einzunehmen, der ihnen zusteht.
Demnach sollte man auch an die Frauen erinnern, die durch ihren politischen Einsatz, durch ihren Mut oder einfach durch ihr freies Denken und Handeln versuchten und versuchen, Schranken zu durchbrechen und die Gesellschaft weiterzubringen.
Das gilt natürlich für die berühmten Persönlichkeiten, die Simone de Beauvoirs, die Lou-Andreas Salomés, die George Sands und die Simone Veils dieser Welt. Das gilt aber auch für sämtlich Frauen, die heutzutage versuchen, durch ihr Engagement einen Unterschied zu machen. Sei es diejenigen, die gestern in Luxemburg auf die Straße gingen, die Ägypterinnen, die gegen das alltägliche Problem der sexuellen Belästigung kämpfen müssen oder die Tunesierinnen, die sich gegen die wiederholten Attacken der obskurantistischen Islamisten gegen ihre gesellschaftspolitischen Errungenschaften wehren.
Denn letztendlich ist eine fortschrittliche und emanzipierte Gesellschaft eine bessere Gesellschaft, nicht nur für die Frauen, sondern für alle.
Sie müssen angemeldet sein um kommentieren zu können