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Trügerischer Populismus

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Am Wochenende hat der Luxemburger Premierminister auf dem CSV-Kongress für eine Deckelung des Index plädiert. Damit hat Jean-Claude Juncker einen schlauen Schachzug vollzogen.

Auf den ersten Blick kann die überaus populistische Aussage, dass Großverdiener keinen Inflationsausgleich mehr erhalten sollen, gut klingen. Doch in Wirklichkeit ist sie trügerisch und birgt große Gefahren für das Index-System. Nicht gesagt hat Juncker interessanterweise, ab welchem Einkommen die Index-Einfrierung greifen soll.

Demnach ist zu befürchten, dass letztendlich wieder einmal dem Mittelstand noch tiefer in die Tasche gegriffen wird. Dabei haben die vergangenen, unsäglichen Index-Manipulationen die Mittelklasse und alle Arbeitnehmer bereits stark geschädigt. Denn der dadurch verursachte Kaufkraftverlust ist sehr real, und viele Menschen spüren diese Realität in ihrem Alltag. Das hat natürlich wiederum negative Konsequenzen für das Wirtschaftwachstum.

Die Forderung einer Index-Deckelung reiht sich also in die Reihe der bereits beschlossenen Angriffe auf die Indexierung der Löhne (die den Wirtschaftsliberalen seit Langem ein Dorn im Auge ist) ein. Diese wiederholten Attacken auf das Kaufkraft erhaltende System riskieren den für die Lohnempfänger wichtigen Index langsam, aber sicher zu zermürben.