„Kompetitivität“: Es ist eines der Wörter, die man mittlerweile fast alltäglich hört und das bei sämtlichen politischen und wirtschaftlichen Debatten hochgehalten wird. Diesen Monat führten auch die Luxemburger Abgeordneten eine breite Diskussion über das Thema. Die Debatte mag folglich als sehr aktuell erscheinen. Dabei ist die Problematik bereits eine altbekannte, über die schon seit Jahren und sogar Jahrzehnten geredet und gestritten wird. Auch der so modern klingende Begriff ist nicht neu.
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Das Wörterbuch „Trésor de la langue française“ gibt an, dass das Adjektiv „compétitif“ in der französischen Sprache im Jahr 1907 entstand und damals „relatif à une compétition“ bedeutete. 1954 nahm es die wirtschaftliche Bedeutung „capable de supporter la concurrence avec d’autres“ an. Das Problem mit dem Begriff ist, dass er meistens gebraucht wird, um neoliberale Ideen mit negativen sozialen Folgen positiver klingen zu lassen. So werden immer wieder unter dem Deckmantel der „notwendigen Wettbewerbsfähigkeit“ eines Landes Errungenschaften des Sozialstaats infrage gestellt und Druck auf das Salariat ausgeübt. Demnach ist es auch wenig erstaunlich, dass der Terminus sich besonders in Patronatskreisen hoher Beliebtheit erfreut und bereits zu einer regelrechten Obsession geworden ist.
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