Dass Armut stets mit einem Stigma in Luxemburgs Gesellschaft behaftet war, mag traurig sein, steht aber außer Zweifel.
Irgendwie bekommt man das Gefühl, dass auch allein das Wort „Sozialtransfer“ immer verpönter wird. Wir leben schließlich im Zeitalter des globalen Wettbewerbs. Und ein sogenannter fairer Wettbewerb – als ob es so etwas geben würde – verträgt nun mal kein Korrektiv. Wär ja Wettbewerbsverzerrung, oder?
Nur dort, wo es den Luxemburgern direkt ans Portemonnaie geht, stimmt diese Logik auf Anhieb nicht und man bemerkt immer mehr, wie unfair „Wettbewerb“ sein kann – etwa beim Immobilienmarkt. Sozialtransfer bedeutete in den letzten 30 und mehr Jahren der Geschichte Luxemburgs nie Almosenverteilung. Dahinter steckt viel eher die Idee, dass „Alle“ an der Umverteilung („Transfer“) des geschaffenen Reichtums beteiligt sein sollen. Die rezenten Statec-Erhebungen zur Evolution der Kaufkraft und zum Armutsrisiko zeigen, wie schnell dieses Gefüge durch politische Entscheidungen in fragile Zustände gebracht werden kann. Ein Grund mehr, sich Sorgen zu machen, falls die Pläne zur Erhöhung der Mehrwertsteuer – der unsozialsten aller Steuern – sich durchsetzen sollten.
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