Offenbar scheint die Agentur für Nationale Sicherheit (NSA) der USA das Gleiche zu tun. Mit Wanzen hörten sie, Berichten des Spiegels zufolge, Räumlichkeiten der Europäischen Union ab. Und nahmen somit offensichtlich genauso am täglichen Arbeitsleben von vielen EU-Beamten teil wie der Stasimitarbeiter am Leben seiner Zielpersonen. Eine beklemmende Vorstellung, zu wissen, dass der „Verbündete“ nicht als solcher agiert, sondern nicht davor zurückschreckt, sich auf hinterlistige und gemeine Weise einen Vorteil, welcher Natur auch immer, gegenüber „Freunden“ zu verschaffen.
Nach dem Bekanntwerden, dass die Europäer dem massenhaften Sammeln von Kommunikationsdaten durch Agenten ihrer US-Verbündeten ausgesetzt sind, dürfte nun klar sein, dass die Aktivitäten der NSA sich nicht auf die Bekämpfung von Terroristen beschränkt und die Europäer einen zu arglosen Umgang mit den US-Amerikanern pflegen. Vor allem, wenn es um den Transfer von Daten und die Datensicherheit geht. Bleibt jetzt noch abzuwarten, ob die EU den Mumm hat, die Verhandlungen über ein Freihandelsabkommen mit den USA auszusetzen, bis hier in allem Klarheit besteht.
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