2011 lebten laut „Chambre des salariés“ 68.000 Menschen in Luxemburg unter der Armutsgrenze. Ein Appartement kostet im Durchschnitt 1.134, ein Einfamilienhaus 2.187 Euro Miete. Angemessener Wohnraum ist insbesondere für sozial schwächere Personen und Familien unerschwinglich. Schuld daran sind auch Immobilienspekulanten, die leer stehende Wohnungen kaufen, nur um sie einige Jahre später mit größtmöglichem Profit wieder abzutreten. Die Regierung zeigt sich angesichts der ständig steigenden Wohnungspreise machtlos.
In der Zivilbevölkerung regt sich derweil der Widerstand. Engagierte Bürger schließen sich zusammen, um die Stadt und ihren Wohnraum zurückzuerobern. In leer stehenden Spekulationsobjekten schaffen sie offene Räume, in denen Menschen sich treffen, um zu leben, zu schlafen und sich auszutauschen. Sie richten Free-Shops ein, in denen sich sozial Schwächere kostenlos mit Kleidung und Essen versorgen können. Das geht so lange gut, bis der Immobilienspekulant seine Besitzansprüche geltend macht und die Polizei einschaltet. Denn dann wird das Haus mit Unterstützung der Staatsgewalt wieder zum Spekulationsobjekt degradiert.
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