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Den Deckel drop!

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Politik operiert mit Schlagwörtern, die gut beim Publikum ankommen. Das Rhetorikwunder Jean-Claude Juncker weiß das als Politprofi am besten. Eines dieser Schlagwörter ist der „gedeckelte Index“.

Der Premierminister sagte am Samstag in der Sendung „Background“, dass es in Krisenzeiten nicht gut sei, wenn jemand durch den Index 40 Euro mehr Lohn erhalte und jemand anderes 400 Euro. Klar, wird jeder sagen, der Juncker hat recht: Jemand, der Porsche fährt, braucht nicht auch noch Index. Das Problem ist aber folgendes: Es ist allgemein bekannt, dass der Wirtschaftsflügel der CSV den Index ganz einfach abschaffen will. Fängt man einmal mit einer „Deckelung“ an, hat man die Argumente zur Hand, immer weiter zu deckeln, bis es nichts mehr zu deckeln gibt. Darüber hinaus ist eine Deckelung vor allem ein Geschenk an den Finanzsektor, wo die höchsten Löhne bezahlt werden. Das oft gehörte Argument, ein gedeckelter Index führe zu mehr Lohngerechtigkeit, ist falsch, denn sinken einmal die Reallöhne der besserverdienenden Mittelschicht, werden die der Niedrigverdiener bald folgen.