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Gedankenfreiheit

Gedankenfreiheit

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Ich lasse Sie in diesem Moment an meinen Gedanken teilnehmen. Freiwillig. Kein maschinelles Gedankenlesen ist dafür notwendig.

Mit dem derzeitigen technologischen Fortschritt rückt das mentale Dekodieren per Software und Computer jedoch immer näher. Forschern der Universität Radboud im niederländischen Nimwegen ist es beispielsweise gelungen, Buchstaben, die von Probanden angeschaut wurden, wiederzugeben. Grundsätzlich fasziniert solch eine neurowissenschaftliche Studie. Der Gedanke, Ideen seines Gegenübers lesen zu können, reizt: eine Fülle an Romanen und leicht verdaulichen Filmen wurde diesem Thema gewidmet.

Die damit verbundenen Bedenken lassen aber jegliche literarische Leichtigkeit verpuffen. Auch Militärlabore und Privatinstitute forschen seit langem zum Thema „Mind-Scanner“. Wissen wir seit kurzem mit Gewissheit, dass unser digitales Dasein regelmäßig bis auf den letzten Millimeter durchleuchtet wird (Stichwort: NSA-Skandal), blieb zumindest die Hoffnung, dass unsere Gedanken der letzte unantastbare Zufluchtsort sind. Selbst wenn wir noch weit davon entfernt sind – die vom Volksmund viel beschworene Gedankenfreiheit ist prinzipiell gefährdet, wenn von Regierungen genutzte Maschinen irgendwann unsere Gedanken lesen können. Bis es aber so weit ist, gilt die popkulturelle Devise: „Let’s get mental!“