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Eine Frage der Glaubwürdigkeit

Eine Frage der Glaubwürdigkeit

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„Präsident Obama wird gewährleisten, dass die Vereinigten Staaten von Amerika unsere eigenen Entscheidungen auf unserer eigenen Zeitachse, basierend auf unseren Werten und unseren Interessen treffen“, so John Kerry

Mit diesem Satz hat der US-Außenminister die Weltöffentlichkeit auf eine Attacke gegen das syrische AssadRegime eingestellt. Es ist eine schallende Ohrfeige für die Vereinten Nationen. Kerry wies darauf hin, dass der UN-Sicherheitsrat ohnehin nichts bewirken könne. Man lässt sich also erneut auf ein unrechtmäßiges und höchst fragwürdiges Militärabenteuer ein. Ist solch ein Angriff aber wirklich im Interesse der USA?

Haben sie nicht bereits ihre Glaubwürdigkeit längst verspielt? Mehr als 100.000 Menschen mussten ihr Leben lassen, Tausende sind auf der Flucht, Terroristen und religiöse Extremisten buhlen um die Vorherrschaft in Syrien: all dies, weil genau diese USA, die sich jetzt auf „universelle Werte“ berufen, wieder einmal abgewartet und die verfahrene Situation mitproduziert haben. Die CIA-Ausbildung von fragwürdigen syrischen Oppositionskämpfern und das Liefern von Waffen über Drittstaaten verschlimmerten das Gemetzel nur. Wer sich nach solch einem Desaster auf universelle Werte beruft, um Krieg zu führen, ohne den Konflikt jedoch zu lösen, verliert jegliche „Glaubwürdigkeit“ – die den USA laut Kerry doch so wertvoll ist.